On an der Börse 10 Milliarden wert«Wir haben vom Börsenparkett mit Federer gefacetimed»
Der Börsengang des Schweizer Sportartikelherstellers war lange erwartet worden. Beim Handelsstart legte die Aktie fulminant los – zur Freude von Investor Roger Federer.
Die Gründer des Schweizer Sportartikelherstellers brauchten viel Geduld. Es brauchte seine Zeit, bis der erste Verkäufer und der erste Käufer für eine On-Aktie an der New Yorker Börse gefunden waren. Doch das Warten hat sich gelohnt: Der erste Kurs lag deutlich über der erwarteten Bewertung. Für mehr als 34 Dollar wurden die Aktien des Schweizer Sportartikelherstellers in New York gehandelt, mehr als 40 Prozent über dem Einstiegswert. Damit kam die Firma auf eine Börsenbewertung von mehr als 10 Milliarden Dollar.
«Der erste Tag ist eine emotionale Sache, doch abgerechnet, ob der Börsengang ein Erfolg war, wird in fünf Jahren.»
On-Mitgründer Caspar Coppetti sagt gegenüber dieser Zeitung: «Der erste Tag ist eine emotionale Sache, doch abgerechnet, ob der Börsengang ein Erfolg war, wird in fünf Jahren.» Am Charakter der Firma soll sich aber wenig ändern. «Die Investoren sagen uns: Macht weiter, was ihr bis jetzt gemacht habt.» Nur habe die Firma jetzt die Mittel, um im grösseren Stil zu investieren. Etwa in neue Technologien und in die Weiterentwicklung der Firma. 31 Millionen Aktien werden beim Börsengang platziert. Das bringt der Firma rund 750 Millionen Dollar ein.
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Die Gründer selbst seien laut Coppetti nur auf dem Papier reich. «Wir fünf Partner halten den grössten Teil der Aktien in speziellen Stimmrechtsaktien. Damit kontrollieren wir rund 59 Prozent des Unternehmens. Wir wollen unsere Stimmrechte behalten und weiter im Unternehmen bleiben», so der Unternehmer.
Laut Patrik Schwendimann, Aktienanalyst bei der Zürcher Kantonalbank, hat die Aktie langfristig Potenzial, wenn auch die Bewertung auf den aktuellen Umsatz- und Gewinnzahlen sehr stolz sei. «Falls ein weiteres starkes Wachstum gelingt, dann werden dank der Skaleneffekte künftig auch die Gewinne in die Höhe schnellen», so Schwendimann. «Für risikofreudige Investoren könnte deshalb die On-Aktie als Depotbeimischung ein Thema sein.»
On-Mitgründer Coppetti glaubt gute Argumente für die hohe Bewertung zu haben: «Wir haben in der Pandemie einen riesigen Sprung gemacht und die höchste Bruttomarge in der Sportartikelindustrie.»
Die Corona-Pandemie sorgt aber für Produktionsschwierigkeiten in Vietnam. Davon ist auch On betroffen, der Sportartikelbrand stellt dort fast alle seine Schuhe her. «70 Prozent unserer Fabriken sind derzeit zu, wir erwarten, dass die Produktion im Oktober langsam wieder hochfährt», sagt Coppetti. On ist teils auch in andere Länder ausgewichen. Durch die Verzögerungen werde sich aber das Wachstum der Firma etwas verlangsamen.
Federer ein Grund für Börsengang in den USA
Roger Federer sei auch wegen seiner Verletzungen stark bei On involviert gewesen. «Wir haben in den letzten Monaten insgesamt 20 Tage mit ihm gearbeitet», sagt Coppetti. Federer bringe viele Ideen mit und sei ein wichtiger Botschafter für die Firma.
Seine Bekanntheit in den Staaten sei mit ein Grund dafür, wieso die Firma in den USA an die Börse gegangen sei. Und auch beim Börsenstart war er mit dabei, wenn auch nur virtuell: «Wir haben vom Börsenparkett mit ihm gefacetimed.»
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