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Industrie in Winterthur
Rieter plant weiteren grossen Stellenabbau

Der neue Campus der Firma Rieter in Winterthur Toess. Foto: Madeleine Schoder
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Der Textilmaschinenkonzern Rieter plant einen weiteren Stellenabbau. Laut einer Mitteilung von Angestellte Schweiz könnten davon über 10 Prozent der Belegschaft in der Schweiz betroffen sein.

Wie die Arbeitnehmervertretung auf Nachfrage der Nachrichtenagentur AWP am Freitag sagte, betreffe das aktuell laufende Konsultationsverfahren 74 Mitarbeitende, wobei 14 Mitarbeitende bereits selbst gekündigt hätten. Rieter bestätigte auf Anfrage bloss, dass sich das Unternehmen im Konsultationsverfahren befindet. Aber: «Erst nach Abschluss des Verfahrens können wir dazu Stellung nehmen.»

Das Winterthurer Traditionsunternehmen hat in den vergangenen Jahren bereits mehrere Restrukturierungsphasen hinter sich. Zuletzt hatte Thomas Oetterli – bei seinem ersten Auftritt als neuer Rieter-Chef – im Juli 2023 angekündigt, kurzfristig 300 Stellen in den Bereichen Administration, Personal- und Finanzwesen und im Verkauf zu streichen.

In Winterthur waren 100 von damals 580 Stellen betroffen. Der Rieter-Sitz im deutschen Ingolstadt wurde geschlossen. Rieter begründete die Massnahmen mit den regelrecht abgesackten Auftragseingängen.

«Soziale Verantwortung übernehmen»

Zu den 300 Stellen im ersten Schritt sei mittelfristig ein weiterer Abbau von 400 bis 600 Stellen möglich, sagte Oetterli damals, vor allem in der Produktion. Er machte den weiteren Stellenabbau von der Marktentwicklung abhängig. Schlimmstenfalls werde Rieter weltweit von 5555 Mitarbeitenden auf 4800 bis 4600 schrumpfen.

Angestellte Schweiz fordert die Unternehmensleitung nun auf, «umfassend soziale Verantwortung zu übernehmen und sicherzustellen, dass alle Entscheidungen mit grösstmöglicher Rücksicht auf die betroffenen Mitarbeitenden umgesetzt werden». Alternativen zu Entlassungen solle das Unternehmen ernsthaft prüfen, um die negativen Auswirkungen auf die Belegschaft möglichst gering zu halten.

Areal für 96 Millionen Franken an Allreal verkauft

Anfang Jahr hatte der Textilmaschinenkonzern den neu gebauten Rieter-Campus in Winterthur-Töss bezogen. In den Gebäuden ist Platz für 700 Angestellte. Nach den Sparrunden der vergangenen Jahre besetzt Rieter allerdings nur noch einen Teil davon – als Mieter.

Der Neubau gehört der Töss Campus AG, die von Stiftungen kontrolliert wird, die Rieter nahestehen. Auch vom Rest des ehemaligen Rieter-Areals hat sich der Konzern zurückgezogen. Land und Immobilien rund um den Campus wurden für 96 Millionen Franken an die Allreal-Gruppe verkauft. Allreal will kommende Woche über ihre Pläne informieren.

AWP