Kolumne «Dorfgeflüster»Wintersport in Langnau
Der Gemeinde geht es finanziell schlecht. Unser Autor hat eine Idee, wie man über die kommenden Monate zusätzliche Gelder in die Kassen spülen könnte.
Der Sihlwald wird bunt. Damit kommen Herbst, kalte Winde und – wenn wir Glück haben – eine schöne Ladung Schnee nach Langnau. Wobei Schnee nicht immer nur Glücksgefühle auslöst, wie der letzte Januar zeigte. Schneemassen zogen damals die Menschen auf den Albis, weil die Gemeinde aus Spargründen jedoch das Weiss auf den Parkplätzen zuvor nicht weggeräumt hatte, kam es zum Verkehrschaos.
Am Morgen der neuen Schneesaison ist es daher angebracht, der Langnauer Exekutive eine neue Geschäftsidee zu präsentieren. Warum nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und den Schnee nutzen, um die Löcher in der Gemeindekasse zu stopfen? Denn für das nächste Jahr budgetiert der Gemeinderat ein Minus von fast 700’000 Franken.
Die Lösung steht in den Geschichtsbüchern – die letzten Generationen an Langnauerinnen und Langnauern wussten ganz genau, wie man die Wintersaison auch für den Tourismus nutzen kann.
Die Hochwacht-Schanze
So wurde beispielsweise im Jahr 1955 ein Skilift auf dem Albis gebaut, der regelmässig die Massen anzog. Ebenso gab es eine Langlaufloipe. Der Ort war Wintersportlern nämlich bereits bekannt. Denn vor dem 2. Weltkrieg gab es sogar eine Sprungschanze, die sogenannte Hochwacht-Schanze. Von beiden Attraktionen ist heute nichts mehr zu sehen. Der Skilift wurde 1989 rückgebaut.
Klar, der Klimawandel könnte den Plänen einen Strich durch die Rechnung machen. Ausser im letzten Januar fehlte der Schnee in Langnau in vielen Wintern. Aber warum nicht in Schneemaschinen investieren und damit der Natur unter die Arme greifen? Langnau hätte damit neben dem Wildnispark subito eine weitere Attraktion von kantonaler Strahlkraft.
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