AboKolumne von Rudolf StrahmWillkommenskultur für Oligarchen bringt uns in Verruf
Das Werben um Rohstoffkonzerne und intransparente ausländische Holdinggesellschaften hat sich nicht ausbezahlt. Vielmehr schadet es der Reputation der Schweiz.
«Das sind eure Banken, die das Geld all derer aufbewahren, die diesen Krieg losgetreten haben», rief der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski uns Schweizern am Samstag in Erinnerung. 180 Milliarden Franken Privatvermögen von megareichen Russen liegen bei Schweizer Banken. Und 80 Prozent aller Rohstoffexporte Russlands laufen über russische und internationale Firmen mit Sitz in der Schweiz. Dies ist das Resultat von drei Jahrzehnten Lockvogelpolitik zugunsten von Rohstoff-Oligarchen. Die Quittung dieser Willkommenskultur für russische Kleptokraten und andere Kreml-Sympathisanten holt uns jetzt ein.