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Geldblog: Frage an Miss Finance
Wie vermittle ich Kindern den Umgang mit Geld?

Früh übt sich: Auch das Sparen will gelernt sein.
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Liebe Miss Finance, wir sind Eltern von zwei kleinen Kindern (3 und 6 Jahre alt). Wir möchten sie bereits langsam an das Thema Geld heranführen. Wie können wir das spielerisch und altersgerecht machen? Leserfrage von L.B.

Kinder erlernen Gewohnheiten sehr früh. Bereits im Alter von 7 Jahren sind gemäss Studien viele Gewohnheiten gefestigt. Kinder verstehen aber sogar schon viel früher, dass Waren gegen Geld getauscht werden. Deshalb lohnt es sich, Kinder früh an das Thema Geld heranzuführen. Eltern übernehmen dabei eine grosse Vorbildfunktion.

Im Alter von 3 bis 6 Jahren können Geld und Fragen nach Geld in den Alltag eingebaut werden. Spielerisch geht das ganz klassisch übers Verkaufsladen-Spielen, wo Waren gegen einen gewissen Wert getauscht werden. Später eignen sich auch Spiele wie Monopoly. Sie können dem Kind auch schon früh Fragen stellen, was es denn unter Geld versteht, was es denkt, wie viel etwas kostet und woher Geld kommt. So öffnen sich Möglichkeiten des Dialogs, und Sie können gewisse Prinzipien altersgerecht erklären.

Beim Einkaufen lernen

Einkaufen mit Kindern ist nicht leicht. Jedoch ist es ein idealer Ort, um den Unterschied von «brauchen» und «wollen» zu erklären. Brauchen wir Butter, oder möchten wir Butter? Brauchen wir Kuchen oder nicht? Auch kleine Preisvergleiche sind ab dem Schulalter möglich. Der Einkauf wird zwar länger dauern, aber Kinder können die Entscheidungsprozesse verstehen, die wir beim Einkaufen automatisch durchlaufen.

Fast leer? Tja, das kann in der Migros und Co. eben passieren. Daher gilt es, die Entscheidungsprozesse zu verstehen.

Beim Bezahlen können Kinder ebenfalls eingebunden werden. Es ist für Kinder (und Erwachsene) einfacher, zu verstehen, dass Geld endlich ist, wenn mit Bargeld bezahlt wird. Digital Payment ist einfacher, jedoch ist es sehr abstrakt, zu erklären, dass das Geld nicht endlos aus dieser einen Karte oder der Smartwatch kommt. Deshalb ist es gerade für jüngere Kinder begreiflicher, wenn Sie mit Bargeld bezahlen. Erinnern Sie sich noch, dass als Kind die Grösse der Münze wichtig war? Den Betrag erlernen Kinder erst etwas später. Werden die Kinder älter, muss das digitale Bezahlen auch geübt werden, da es heutzutage alltäglich ist.

Sackgeld als Teil der finanziellen Bildung

Kinder erlernen den Umgang mit Geld auch über Sackgeld. Pro Juventute empfiehlt, ab 6 Jahren ein Sackgeld auszuzahlen. Hier gibt es ebenfalls spielerische Möglichkeiten, die Themen Sparen und Konsumieren einzubauen. Sie können mit den Kindern Träume und Wünsche definieren, für die gespart wird. Es können auch Abmachungen getroffen werden, wie viel zur Seite gelegt wird und was zur freien Verfügung übrig bleibt. Wichtig ist, dass sich das gesparte Geld in einer (oder noch besser mehreren) durchsichtigen Spardose befindet. So sehen Kinder, wie das Geld mehr wird. Mehrere Spardosen eignen sich, damit Kinder für verschiedene Ziele sparen können. Ab 12 Jahren ist der Jugendlohn eine Alternative zum Sackgeld.

Über Geld sprechen

Vergessen Sie dabei aber nicht, dass sich Kinder besonders an ihren Eltern orientieren. Ihr Umgang mit Geld, Ihre Einstellung dazu und was Sie darüber sagen, haben einen grossen Einfluss auch schon im frühen Kindesalter. Deshalb ist es so wichtig, dass wir unser eigenes Money Mindset, also unsere eigene Einstellung zu Geld, hinterfragen und positiv mit Geld umgehen. Die Kinder sehen unsere Geldgewohnheiten und schauen sich diese ab. Ein guter Umgang mit Geld bedeutet somit auch, dass man selbst gute Gewohnheiten vorlebt und vor allem einhält, was man predigt. 

Reden Sie zu Hause über Geld. Erklären Sie ihnen, wenn Rechnungen kommen, wofür diese sind, oder wenn Sie Ihr Aktiendepot checken, was Sie da machen. Es wird immer wieder Gelegenheiten geben, bei denen Sie im Alltag unser Geldsystem erklären und gleichzeitig die Grundregeln einfliessen lassen können. So lernen die Kinder, was Geld kann (und was nicht).

Buchtipp

«Ein Hund namens Money» von Bodo Schäfer.

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