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Meinung

Kolumne «Dorfgeflüster»
Wie diese eine Stimme abhandenkommen konnte

Die Parlamentarierinnen und Parlamentarier wählen die Mitglieder des Ratspräsidiums geheim.
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Einmal im Jahr wird der höchste Wädenswiler oder die höchste Wädenswilerin gewählt. So darf sich nennen, wer das Präsidium des städtischen Parlamentes innehat. Die Wahl ist eigentlich ein abgekartetes Spiel. Die Parteien einigen sich auf einen Kandidaten oder eine Kandidatin, der oder die dann auch gewählt wird. 

Zuerst wird man zweiter, ein Jahr später dann erster Vizepräsident oder -präsidentin, und im dritten Jahr darf man das Parlament präsidieren. Die Wahlen erfolgen – obwohl alle im Voraus wissen, wer gewählt wird – geheim. 

Bis vor ein paar Jahren lasen die Stimmenzähler die eingesammelten Wahlzettel noch laut vor, was ab und zu für Erheiterung sorgte. Sei es, weil ein Name konsequent falsch ausgesprochen wurde, weil man erfahren hat, ob und welche Proteststimmen abgegeben wurden. Oder weil sich jemand ein Spässchen erlaubte und einen Namen scherzhaft verdrehte.

Heute wird nur noch das Resultat der Auszählung bekannt gegeben. Die einzige Überraschung ist deshalb, wie viele Stimmen eine Kandidatin oder ein Kandidat erhält. Je höher die Stimmenzahl, je akzeptierter ist die Person.

Der aktuelle Gemeinderatspräsident Hans Roth erreichte um ein Haar das mögliche Maximum. Das ist zwar ein sehr gutes Resultat. Doch eine Stimme wurde nicht abgegeben, und es stellte sich die Frage: Wieso zum Kuckuck hat jemand seinen Wahlzettel nicht abgegeben?

Der Säumige löste das Rätsel noch am gleichen Abend selber auf. Es war ausgerechnet Hans Roths Vorgänger, Lukas Wiederkehr (Die Mitte). Er hatte aber eine schlüssige Erklärung. Das Couvert mit seinen Wahlzetteln lag versehentlich nicht bei ihm auf dem Bock, wo er bei Hans Roths Wahl noch als Präsident amtete, sondern bereits an seinem Platz im Parlament, den er danach einnahm. Wenigstens konnte er sich bei den folgenden Wahlen beteiligen.