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Armee soll mitboostern
Westschweizer Kantone fordern Impfhilfe, der Bund trödelt

Westschweizer Kantone wollen bei den Auffrischungsimpfungen vorwärtsmachen und bitten um die Hilfe der Armee. Doch noch hat der Bundesrat diese nicht genehmigt.
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Die Corona-Fallzahlen nehmen momentan auch in der Romandie stark zu. Die Kantone haben damit begonnen, Boosterimpfungen für die breite Bevölkerung anzubieten. Gerade in kleineren Kantonen sind die Personalkapazitäten jedoch beschränkt und das Impftempo folglich weniger hoch als gewünscht. Um ihre Impfzentren oder mobilen Impfequipen zu verstärken, haben die Kantone Jura, Neuenburg, Wallis den Bund um subsidiäre Hilfe der Armee gebeten und warten gespannt auf ein Zeichen aus der Bundesstadt. Dieses dürfte aber weniger rasch kommen als erhofft.

Andreas Bucher, Sprecher im Bundesamt für Bevölkerungsschutz, bestätigt, dass bei der nationalen Alarmzentrale Gesuche der drei Kantone eingegangen sind. Die Gesuche wurden auf ihre Bedürfnisse hin geprüft und mit einem Antrag auf einen Entscheid an das Bundesamt für Gesundheit (BAG) weitergeleitet. Sie dürften demnächst auf den Pulten der Bundesräte landen, denn es ist an der Landesregierung, den Beschluss über einen allfälligen Armeeeinsatz zu fällen. Genaueres dazu war am Montag aber nicht zu erfahren – im Gegenteil.

Bei der Armee heisst es, sie habe «auf informellem Weg» zwar von den Gesuchen erfahren, warte aber auf weitere Anweisungen. «Das VBS ist federführend», teilt Vizekanzler André Simonazzi auf Anfrage mit. Der Bundesrat werde informieren, wenn ein Entscheid getroffen worden sei. VBS-Sprecher Renato Kalbermatten verweist bereits heute auf den Bundesrat. Er sagt: «Der Bundesrat wird die eingehenden Gesuche beurteilen und anschliessend über die Unterstützung durch die Armee oder den Zivilschutz entscheiden.» Wann der Entscheid fällt, ist offen.

Derweil dürfte beim Bund spätestens Mitte Woche ein viertes Gesuch eingehen, diesmal aus Freiburg. Der Freiburger Staatsrat wird an seiner Regierungssitzung vom Dienstag über die entsprechenden Formalitäten beraten. Dass Freiburg als vierter Westschweizer Kanton die Armee um Hilfe bittet, gilt als so gut wie sicher. Die Hilfe müsste allerdings rasch kommen. Schon am 9. Dezember wird Freiburg in Bulle in der Region Greyerz ein weiteres Impfzentrum in Betrieb nehmen.

Bern wehrt sich gegen Trödelvorwurf

Keine Bundeshilfe beanspruchen will der Kanton Bern. Das sagt Gundekar Giebel, Sprecher im Berner Gesundheitsdepartement – obwohl sich der zweitgrösste Kanton in den letzten Wochen ebenfalls dem Vorwurf ausgesetzt sah, bei der Booster-Kampagne nicht vorwärts zu machen.

Gemäss Giebel kann Bern derzeit wöchentlich 50’000 Personen impfen und wird bis Mitte Februar 300’000 bis 400’000 Personen die Drittimpfung verabreicht haben. Die heutigen Kapazitäten könne man durch verschiedene Massnahmen noch aufstocken, sagt Giebel. 100’000 Personen hätten bereits eine Booster-Impfung bekommen. Am Montag habe man 180’000 vollständig geimpfte Personen kontaktiert und diese darauf aufmerksam gemacht, dass sie einen der 130’000 freien Termine für die Drittimpfung wählen könnten. «Nur» 35’000 Termine seien in der Folge gebucht worden.

Es gebe also haufenweise freie Impftermine, so Sprecher Giebel. Die Nachfrage sei zurzeit also nicht sehr hoch, und in den kommenden Tagen werde man weitere Impftermine freigeben. Der Kanton Bern hält sich nach wie vor an die von der Eidgenössischen Impfkommission empfohlene Karenzfrist von sechs Monaten zwischen der zweiten und der dritten Impfdosis.

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