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Geldblog: Schweizer Dividendenperlen
Wer jetzt aufspringt, kann von üppigem Dividendensegen profitieren

Zu den Titeln mit Renditen von über 6 Prozent gehört der Zeitarbeitskonzern Adecco, der allerdings stark konjunkturabhängig ist.
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Sie erwähnen oft eine Dividenden­strategie und sogenannte Dividenden­perlen, mit denen man die Teuerung schlagen könne. Die Strategie leuchtet mir im Grundsatz ein. Aber könnten Sie einmal solche Aktien aus der Schweiz beim Namen nennen, die bezüglich Dividenden verlässlich sind und auch eine schöne Rendite abwerfen? Ich möchte mir ein entsprechendes Depot mit solchen Titeln aufbauen. Leserfrage von C.U.

Jetzt im Frühling zwischen März und Mai ist Dividenden­hochsaison, während der die meisten Börsenfirmen ihre Dividenden ausschütten. Bei den ersten Firmen geht es aber bereits früh los – so etwa bei Novartis. Sie müssen sich somit beeilen, wenn Sie möglichst bei allen Dividendenperlen gleich die Dividende einstreichen möchten.

Eine Dividendenstrategie hat den Pluspunkt, dass man als Aktionär schöne Erträge hat und so in der Lage ist, die Teuerung zu schlagen, die ohne Erträge am Wert des Geldes nagt und dazu führt, dass man ärmer wird. Ein Nachteil an dieser Strategie sind allerdings die Steuern: Ebenso wie Zinsen bei Obligationen müssen Sie die Dividenden als Einkommen versteuern. Dies schmälert dann ihre Rendite etwas – ebenso wie hohe Bankgebühren.

Renditen von über 6 Prozent

Es lohnt sich, alle diese Aspekte im Hinterkopf zu haben. Ziel sollte es sein, einen Ertrag nach Gebühren zu erwirtschaften, der höher ist als die Teuerung. Möglich ist dies mittels Aktien mit einer überdurchschnittlich hohen Dividendenrendite. Zu diesen zählen etwa die Papiere der BB Biotech, trotz Dividendenkürzung. Zu den Titeln mit Renditen von über 6 Prozent gehören auch der Zeitarbeitskonzern Adecco, die Swiss Re oder die Finanzboutique Leonteq.

Allerdings sind die Papiere keineswegs risikolos, abgesehen davon, dass Dividenden generell nie garantiert sind. Adecco ist stark konjunkturabhängig und hat einen herben Kurszerfall hinter sich. Die Swiss Re wiederum zahlt die hohe Dividende aus den Reserven, und Leonteq arbeitet operativ zwar gut, ist aber in Medienberichten beschuldigt worden, in einen Geldwäschereifall involviert zu sein, was das Unternehmen bestreitet.

Versicherungen sind weniger riskant

Weniger riskant stufe ich verschiedene Dividendenperlen aus dem Versicherungssektor ein, insbesondere Swiss Life, Helvetia, Zurich Insurance, Bâloise und nicht zuletzt die oft vergessene Vaudoise. Alle diese Titel bringen Dividendenrenditen von 4 bis 5 Prozent und erwiesen sich aufgrund ihrer soliden Geschäftsmodelle in der Regel als zuverlässige Dividendenzahler.

Allerdings sollten Sie aus Diversifikationsgründen nicht nur Assekuranztitel im Portfolio halten, sondern auch andere Branchen gewichten. Zu den verlässlichen Dividendenzahlern gehören denn auch die Top-Blue Chips Nestlé, Roche, Novartis und Givaudan, die es ebenfalls auch Renditen zwischen 2,5 bis 3,5 Prozent bringen. Immerhin rund 3,5 Prozent Dividendenrendite wirft auch Partners Group ab, Vetropack 3 Prozent.

Noch mehr liegt bei Swisscom, Holcim und Kühne+Nagel drin mit rund 4 Prozent oder mehr und bei Burkhalter mit 4,5 Prozent, Julius Bär mit 4 Prozent, Mobilezone mit 4,7 Prozent  sowie mit Vontobel und TX Group mit rund 5 Prozent. Traditionell ein schöner Dividendenzahler ist die Cembra Money Bank mit immerhin 5,1 Prozent. Interessant wird auch der Börsenneuling Accelleron, der erstmals seit der Abspaltung von der ABB eine Dividende ausschütten dürfte.

Weniger anfällig für Schwankungen

Obwohl Dividenden generell entweder gekürzt oder bei einem miserablen Geschäftsgang gestrichen werden können, sind die Ausschüttungen bei den erwähnten Titeln auf der Basis des aktuell verfügbaren Wissenstandes nicht grundsätzlich in Gefahr. Klarheit über die effektive Dividendenhöhe hat man aber erst, wenn diese von den einzelnen Gesellschaften zuhanden der Generalversammlung beantragt werden. Dividendenperlen sind in vielen Fällen weniger schwankungsanfällig als typische Wachstumswerte wie etwa Logitech, Straumann oder Sonova.

Dies bedeutet aber keineswegs, dass man auch bei beliebten Dividendenperlen manchmal nicht doch auch mit heftigen Kursrückschlägen konfrontiert ist. Neben den eingangs erwähnten Adecco sollte an dieser Stelle auch die APG erwähnt werden. Diese bringt es zwar auf eine Dividendenrendite von 6 Prozent, hat aber zeitweise unter stärkeren Verkäufen gelitten und notiert nur wenig über den Tiefstwerten, zumal das Plakat- und Werbegeschäft stark von der Konjunkturentwicklung abhängig ist. Angesichts der wenig rosigen konjunkturellen Aussichten stellt sich die Frage, inwieweit das Unternehmen in der Lage ist, seine Umsätze und Gewinne noch zu steigern.