Oscars 2021 im TickerEine Frau schreibt Oscargeschichte
Chloé Zhao ist die grosse Figur der Show. Anthony Hopkins gewinnt überraschend als bester Hauptdarsteller. Und Frances McDormand heult wie ein Wolf.
Das Wichtigste in Kürze:
Chloé Zhao gewinnt als erste Asiatin den Oscar für den besten Film.
Sie ist erst die zweite Frau, die den Oscar für die beste Regie erhält.
Frances McDormand erhält ihren dritten Darstellerinnen-Oscar.
Yuh-jung Youn aus «Minari» ist beste Nebendarstellerin.
Daniel Kaluuya ist bester Nebendarsteller in «Judas and the Black Mesiah».
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Auf Wiedersehen
Die Feier ist vorbei. Bevor wir uns aufs Ohr legen, verraten wir unsere Höhepunkte:
der Tanz von Glenn Close während des Musikspiels (siehe Eintrag von 4.46 Uhr).
die Reden von Yuh-jung Youn (weil originell), Harrison Ford (weil engagiert) und Thomas Vinterberg (weil sehr persönlich).
das Wolfsgeheul von Frances McDormand (zu hören im Video der besten Momente).
Bald finden Sie hier erste Analysen, Bilder, Videos und die originellsten Roben der Award-Show. Danke, dass Sie die Nacht mit uns verbracht haben. Und sollten Sie etwas verpasst haben: Hier unten gibt es die komplette Verleihung zum Nachlesen.
Die besten Momente im Video
Abruptes Ende
Das soll der Höhepunkt gewesen sein mit den Darstellerinnen und Darstellern am Schluss? Es ging ziemlich daneben. Frances McDormand hielt die kürzeste Oscarrede des Abends. Und Anthony Hopkins war gar nicht erst anwesend, weil wohl niemand mit seinem Gewinn gerechnet hatte. Darum einfach Schluss, Abspann.
Bester Hauptdarsteller
Und noch eine Überraschung zum Schluss: Anthony Hopkins gewinnt den Oscar als bester Schauspieler für seine Rolle als Demenzkranker in «The Father». Alle hätten mit Chadwick Boseman («Ma Rainey's Black Bottom») gerechnet. Bloss, wo ist der 83-jährige Gewinner? Im Saal jedenfalls nicht.
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Beste Hauptdarstellerin
In dieser Kategorie können wirklich praktisch alle der Nominierten gewinnen, es gibt keine klare Favoritin. Es ist schliesslich Frances McDormand, für sie ist es bereits der dritte Oscar. Und sie ist unsere liebste Rednerin – weil sie die allerkürzeste Rede hält.
Bester Film
Das ist wohl die grösste Überraschung dieser Show. Der beste Film wird nicht zum Schluss verkündet, da kommen die Schauspielerinnen und Schauspieler. Vielleicht, weil dort die Spannung grösser ist. Beim Film gewinnt, wie erwartet, «Nomadland» von Chloé Zhao.
Auf die Bühne kommt auch Frances McDormand, die den Film mitproduziert hat. Sie hat gleich noch die Chance, den Oscar als beste Darstellerin zu gewinnen. Hier heult sie vorerst mal wie ein Wolf.
In Memoriam
Die Sequenz mit den Verstorbenen. Beginnend mit all den Covid-Toten. Und endend mit Sean Connery. Sowie Chadwick Boseman, der ja noch posthum einen Oscar gewinnen kann.
Wo sind die Sitz-Statisten?
Apropos langweilig: Können sich die Prominenten dieses Jahr eigentlich auch so problemlos an die Bar schleichen wie sonst? Das fiel ja keinem auf bei den vielen Leuten im Saal. Und zweitens gab es ja jeweils Sitz-Statisten, die einem den Platz warm hielten. Gibt es die noch? Falls nicht: Wir fühlen mit euch, liebe Promis.
Spiel
Jetzt gibt es doch so etwas wie einen Showblock. Es werden Songs eingespielt, und die Gäste müssen erraten, ob die einen Oscar gewonnen haben oder nicht. Leider auch langweilig. Mit Ausnahme von Glenn Close, die eine spontane Tanzeinlage einlegt.
Bei SRF 2 finden sie das aber so lustig, dass sie auch gleich Musikraten spielen.
Bester Filmsong
Wer hätte gedacht, dass wir eines Tages die musikalischen Show-Einlagen während der Verleihung vermissen würden. Die haben die Organisatoren diesmal schon in der Pre-Show verpufft. Der Oscar in der Kategorie Filmsong geht an übrigens an «Fight for You» aus «Judas and the Black Messiah» von H.E.R. Haben wir schon erwähnt, dass uns langweilig ist?
Beste Musik
Trent Reznor und Atticus Ross gewinnen. Nun gut, sie waren ja zwei Mal nominiert, für «Mank» und «Soul». Der letztere ist es.
Noch ein Humanitarian Award
Schon wieder ein Preis für die guten und richtigen Dinge. Diesen gewinnt Tyler Perry für seinen Einsatz gegen Hass und die Verständigung unter unterschiedlichen Menschen. Kein Gag.
Bester Schnitt
Wieder eine kleine Überraschung, auch hier galt Chloé Zhao als Favoritin. Aber es gewinnt ein zweiter Däne an diesem Abend: Mikkel E. G. Nielsen für «Sound of Metal».
Harrison Ford
Der Erste, der sich wirklich Mühe gegeben hat und Witze macht. Und zwar, in dem er aus Reaktionen liest, die er zu einem seiner Filme erhielt. Zum Beispiel: «Der Film wird schlimmer und schlimmer, jedes Mal wenn man ihn sieht.» Ach ja, das schlimme Ding hiess «Blade Runner». Danke, Harrison! Wir wären nämlich beinahe eingeschlafen.
Kamera
Kommt davon, wenn man das Maul gross aufreisst: «Mank» gewinnt gleich den zweiten Oscar. Und natürlich verdient. Die Schwarzweissbilder von Erik Messerschmidt sind wirklich superb.
Szenenbild
«Mank» von David Fincher hat zwar zehn Nominationen, mehr als jeder andere Film. Aber möglicherweise ist das der einzige Oscar, den er gewinnt.
Beste Nebendarstellerin
Yuh-jung Youn aus «Minari» haben alle ins Herz geschlossen. In Südkorea ist sie seit Jahrzehnten ein Star. Ihre Rolle als Grossmutter macht sie jetzt weltbekannt. Verkündet wird der Preis übrigens von Brad Pitt. Sie sagt: «Mister Brad Pitt, finally!» und fährt fort mit der wohl witzigsten Rede des Abends. Und Brad hat Tränen der Rührung in den Augen.
Dokumentarfilm, lang
Der Tintenfisch gewinnt. «My Octopus Teacher» erzählt von einem Meerestier, das einem Taucher über seine Depression hilft. Sicher nicht der beste Film in dieser Kategorie. Aber der mit den schönsten Bildern.
Beste visuelle Effekte
«Tenet» startete als eines der grössten Kinoereignisse in die Saison und bekommt nun bloss diesen kleinen Oscar.
Dokumentarfilm, kurz
«Colette» gewinnt. Es geht um eine französische Résistance-Kämpferin.
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