Oscars 2021 im TickerEine Frau schreibt Oscargeschichte
Chloé Zhao ist die grosse Figur der Show. Anthony Hopkins gewinnt überraschend als bester Hauptdarsteller. Und Frances McDormand heult wie ein Wolf.
Das Wichtigste in Kürze:
Chloé Zhao gewinnt als erste Asiatin den Oscar für den besten Film.
Sie ist erst die zweite Frau, die den Oscar für die beste Regie erhält.
Frances McDormand erhält ihren dritten Darstellerinnen-Oscar.
Yuh-jung Youn aus «Minari» ist beste Nebendarstellerin.
Daniel Kaluuya ist bester Nebendarsteller in «Judas and the Black Mesiah».
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Gähn
Ehrlich gesagt, die Show ist ziemlich langweilig. Keine Showeinlagen, einfach viele Reden. Wirklich überraschend und aussergewöhnlich war, als Vorjahressieger Bong Joon-ho minutenlang koreanisch sprach.
Wir wünschen uns das Orchester zurück. Und unseretwegen sogar einen zuckersüssen Song.
Animation, lang
Auch da ein Favoritensieg. Der Pixarfilm «Soul». Auch darin ist der Tod ein gewichtiges Thema. Und der Sinn des Lebens.
Animation, kurz
«If Anything Happens I Love You» Kein lustiger Film, es geht um ein Elternpaar, das die Tochter bei einem Schulmassaker verloren hat.
Kurzfilm
«Two Distant Strangers» gewinnt als bester Kurzfilm, es geht um Polizeigewalt. Und die Regisseure im Partnerlook sagen, die Polizei töte jeden Tag drei Menschen in den USA - die meisten davon sind Schwarze. Ist übrigens auf Netflix.
Bester Ton
Eine Neuerung 2021: Es gibt keine zwei verschiedenen Tonkategorien mehr, die man kaum unterscheiden kann (Ton und Tonschnitt). Der erste Gewinner des neuen Ton-Oscars ist das Team aus «Sound of Metal» - bezeichnenderweise ein Film, bei dem es ums Hören geht.
Beste Regie
Erstmals überhaupt sind zwei Regisseurinnen nominiert. Und die Favoritin gewinnt: Chloé Zhao für «Nomadland». Es ist erst der zweite für eine Frau.
Humanitarian Award
Bryan Cranston vergibt eine humanitäre Auszeichnung. Nichts gegen Menschenrechte, aber als Drogenkoch gefällt er uns besser.
Kostüme
Ann Roth gewinnt, schon der zweite Oscar für «Ma Rainey's Black Bottom». Roth ist 89 Jahre alt. War aber leider nicht an der Verleihung. Hat sich wohl schon aufs Ohr gelegt.
Haare und Make up
Das Team aus «Ma Rainey's Black Bottom» gewinnt. Der erste Oscar für Netflix an diesem Abend. Und wohl nicht der letzte für diesen Film.
Herausgeputzt
Sacha Baron Cohen («Trial of the Chicago 7») wäre auch nominiert gewesen als bester Nebendarsteller und hat sich zusammen mit seiner Frau Isla Fischer extra hübsch gemacht für den Einspieler aus Australien. Das wollen wir hier kurz würdigen, wenn es schon nicht für den Oscar gereicht hat.
Erste Bilanz
Es geht schnell mit den Oscars. Der Showplatz sieht aus wie ein kleiner Club, die Moderatoren stellen ohne Firlefanz die Kandidaten vor, die gehen auf die Bühne und danken. Wobei es dieses Jahr keine Beschränkung in der Redezeit gibt. Hier könnte die gewonnene Zeit wieder verloren gehen.
Bester Nebendarsteller
Daniel Kaluuya gewinnt. Er spielt einen Black-Panther-Anführer in «Judas and the Black Messiah». Ein Favoritensieg. Er dankt Gott. Und seiner Mutter. Dann der Schwester und der Nichte. Den Rest der Familie ersparen wir uns.
Bester fremdsprachiger Film
Thomas Vinterberg gewinnt mit «Drunk (Another Round)». Er widmet den Preis seiner Tochter, die während den Dreharbeiten verstorben ist. Der Film läuft in zehn Tagen in der Schweiz an.
Bestes adaptiertes Drehbuch
Florian Zeller gewinnt für «The Father» und hält somit die Rede aus Paris. Das ist eine erste kleine Überraschung und bedeutet auch, dass Chloé Zhao nicht vier Oscars gewinnen kann heute Nacht für «Nomadland». Zellers Siegerrede wird aus Paris eingespielt.
Bestes Originaldrehbuch
Das ging aber schnell: Emerald Fennell gewinnt für das Drehbuch von «Promising Young Woman» die erste goldene Statue.
Wie ein Film
Regina King eröffnet die Feier. Es gibt einen Vorspann wie bei einem Kinofilm. Und schon eine kleine Panne. Sie stolpert, nachdem sie ihre Oscarstatue auf der Bühne hingestellt hat. Das war leider schon das einzig Aufregende zum Auftakt. Kings Rede? Eher gähn.
Die auffälligsten Roben
Bevor es losgeht mit der Show, zeigen wir Ihnen hier noch rasch ein paar auffällige Roben.
Erste Bilanz
In zehn Minuten ist es vorbei mit dem roten Teppich. Es war nicht so ein Geschrei wie sonst. Auch kein Gedränge. Aber macht nichts, dafür konnte man die Roben ruhiger bestaunen.
Ach, und noch eine gute Nachricht: die Songs sind auch schon gesungen. Die können uns nicht mehr langweilen, später.
Nahaufnahme
Weil wir grad beim Thema sind: Hier noch eine andere Handtasche, die uns nur so mittelgut gefällt. Diese Lippen-Clutch gehört Angela Bassett.
Faux-pas Nummer 3
Handtaschen? Ja, bitte. Aber doch bitte nicht mit Crevetten drauf. Diese gehört Erica Rivinoja, nominiert als Drehbuchautorin für den Borat-Film.
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