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Eurovision Finale
Nemo gewinnt den Eurovision Song Contest 2024

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Nemo

Ich muss sagen, ich bereue fast ein bisschen, dass ich Nemo nur auf 2 gesetzt habe. Rein künstlerisch wäre der Sieg hochverdient. Spätestens nach diesem Auftritt gibts hier keinen Zweifel mehr. Schwierig jetzt für mich, auf die Kroaten zu hoffen, abgeschlossene Wetten hin oder her. (phz)

Ich glaube, ganz sachlich betrachtet, der Applaus war bei Nemo bisher am lautesten. HA! (fim)

Kurz durchschnaufen. Als nächstes Kroatien. Lasagna. (fim)

Wie fanden Sie Nemos Finalauftritt?

Schweiz

Es ist soweit. Nemo besteigt den Kreisel. Nie gedacht, dass sich in mir mal ein derartiger Anflug von musikalischem Lokalpatriotismus regen könnte. Nemo hats geschafft – mit diesem unmöglichsten aller hier zu Auswahl stehenden Popsongs, der alles in sich vereint, was Populärmusik spannend macht: Unberechenbarkeit, Ohrwurmigkeit, Zeitgeist, Retro-Nostalgie, Eskapismus und eine Stimme, die so inbrünstig und staunenswert ist, dass man vor Freude ins Schnurren gerät. Sapperlot. Nemo muss gewinnen. Sonst bin ich beleidigt. (ane)

Bin schon happy, wenn er nicht vom Kreisel fällt! (phz)

Musste kurz professionell schweigen und geniessen. Das war richtig gut! Kein Patzer, alle Töne getroffen, kein Sturz. Als Nemo muss sich keine Vorwürfe machen, falls es für den Sieg nicht reicht. (fim)

Zypern

Zypern kommt uns mit einem Power-Pop-Lied für die Radio-Energy-Hörerschaft. Dazu tanzen vier durchschnittliche Jungs von Nebenan durchschnittliche Standard-Street-Dance-Übungen. Immerhin: Vom Sound-Design her liegt Zypern weit vor den Briten. Nie gedacht, dass ich das jemals schreiben muss. (ane) 

Armenien

Es folgt eine chronische ESC-Verlierernation Armenien. Ich mag diese kaukasische Freudenmusik ganz gut leiden. Möchte aber doch meine Skepsis gegenüber hüpfenden Holzbläsern anmelden, die lustige Gesichter machen. Aber: Ich vermelde hiermit einen New-entry in meine Top-10. (ane)

Kollege Zweifel schunkelt im Büro mit. (fim)

Countdown bis Nemo

Wir sind mittlerweile bei Nemo -2. Es folgen noch Armenien und Zypern. Dann: SCHWEIZ. (fim)

Portugal

Mal wieder ein Song, bei dem in der Liedschreib-Urheberschaft keine ellenlange Liste von schwedischen Brechstangen-Pop-Produzenten erscheint. Portugal setzt auf zeittrendig verjüngten Fado und auf eine zum Overacting neigende Tanz-Kompanie. Ich finde das wunderprima und erdenschön und würde dieses Lied kurvenlos in die Top-5 setzen. Was wohl leider bedeutet, dass es im demokratischen Wahlverfahren absolut keine Chance hat, auch nur in die Nähe dieser Top-5 zu gelangen. (ane)

Finnland

Eben, es gibt peinlichen und coolen Trash. Windows95Man ist cool. (phz)

Finnland hat mit der Bühnenshow von Windows95Man den Eurovision Thong Contest erfunden. (fim)

Finnland

Den Finnen wird ja oft nachgessagt, emotionsökonomisch ein bisschen unterkühlt zu sein. Davon handelt das Lied dieser ESC-Finnen irgendwie nicht. Es klingt wie etwas, was man bereits in den Grossraumdiscos der Neunzigerjahre nur mit sehr viel sirupschwangerem Spiritus ertragen konnte. Der Witz, der uns hier erzählt wird, baut auf der vermeintlichen Lustigkeit eines unvorteilhaft herumhampelnden Mannes, dem es Spass macht, sein primäres Geschlechtsteil und seinen schwer vermittelbaren Hinterbau öffentlich herzuzeigen. Ist womöglich der Klimawandel schuld, dass die gute alte finnische Frostigkeit im Auflösen begriffen ist? (ane)

Serbien

Zuerst dachte ich, das sei die serbische Variante eines traurigen Nebel-Lieds, das wir früher in der Schule singen mussten - «Nebel Nebel weisser Hauch, walle über Baum und Strauch…» Schön. Aber natürlich setzen nun die cineastic Bombast-Trommeln ein, es gibt Blitze im Bühnendekor und balkaneskes Pathos in der Lied-Dramaturgie. Aber der Auftritt hinterlässt Fragen. Warum sitzt die Frau auf einem unbequemen Fels? Ist er der Quell ihres Kummers? Und wo kann man das Abzugssystem kaufen, das den ganzen Bühnennebel innert Sekunden weggesaugt hat? (ane)

TEYA DORA performing RAMONDA for Serbia at the Grand Final at Malmö Arena

Italien

Wir haben hier die ESC-Königin 2024 des Internets. Angelina Mango – Tochter zweier in Italien ebenfalls einst erfolgreicher Musikschaffender – hat mit ihrem Song «La Noia» mit Abstand am meisten Streams angehäuft, 61 Millionen sind es auf Spotify. Zum Vergleich: «The Code» von Nemo steht bei etwas über 7 Millionen (beide Songs sind im Februar erschienen), Hollands «Europapa» folgt an zweiter Stelle mit 49 Millionen. Auch in Sachen Instagram-Followerschaft ist Angelina Mango mit 1,4 Millionen einsame Spitze.

Warum wir das schreiben? Italien hat enorme Power bei den Publikumsstimmen. Wir erinnern an 2021, als die Schweiz nach den Jurystimmen führte und dann Maneskin aus Italien dann mit dem Televoting alle noch um Längen überholten.

Der Song selbst gehört am heutigen Abend nicht zu den spannendsten, mit Instrumental-Hook, Minimal-Refrain, aber modern und durchaus zum Mitgehen. (fim)

Wenn sich dieses sehr muntere Lied durchsetzt, wird in den künftigen Zumba-Kursen meines Fitness-Centers ein entsetzliches Schweissvergiessen zu beklagen sein. (ane)

Norwegen

Der Einspieler lässt vermuten, dass es sich bei dieser Band um die Bewohner Norwegens mit den wohl unterentwickeltsten Langlauf-Skills handelt. Das Lied wiederum weist die erfeulichste Enwicklung des gesamten Starterfelds auf. Vom eher biederen Ethno-Trance-Intro zum euphorisierenden Ekstase-Metal-Finale. Das muss unbedingt in die Top-5. (ane)

Grossbritanien

Der ESC ist ja auch ein Indikator dafür, wie quälend lang sich drei Minuten anfühlen können. Hier dauern sie sehr sehr lange. Die Situation: Ein englischer Mitedreissiger-Bub schmachtet mit ungünstiger Singstimme ein furchtbar abgefingertes Dance-Pop-Lied namens «Dizzy from your kisses». Dazu vollführen vier Herren im Profiboxer-Outfit ein um Lasterhaftigkeit bemühtes Tänzchen in einer Sportduschen-Kulisse. Okay, die Briten mögen das Boxen und die Popmusik erfunden haben, der Olly mag Streamings im dreistelligen Millionen-Segment erreicht und einen Wachsfiguren-Klon bei Madame Tussauds stehen haben. Aber richtig staunenswert ist, dass uns die einst so stolze Pop-Nation einen dermassen harmlosen Reissbrett-Schlager in die Stube sendet. (ane)

Dizzy from the falsche Töne! (phz)

Underwhelming ist das dann wohl das Wort dafür. Schade! Von Grossbritannien könnte man mehr erwarten, aber auch von einem gestandenen Popstar wie Olly Alexander. Optisch ist das Schwerkraftsverwirrspiel wiederum doch recht spannend. (fim)

Griechenland

Jetzt wirds richtig prima. Griechenland wuchtet uns nach einem kurzen arabischen Intro einen urig-rauen Reggaeton-Beat entgegen – nicht dieses blankpolierte Standard-Latinpop-Zeugs, sondern das, was die Reggaeton-Erfinder dereinst im Sinn hatten. Die Frau stammt aus dem musikalischen Untergrund Griechenlands, hat am Berklee College Jazz studiert und zeigt, wie heutige, weltoffene Popmusik klingen sollte. Und ja, mit dem exzessiven Einsatz der Action-Cam und dem ausgeklügelten Sound-Design gemahnt das alles ein bisschen an die allerbesten Momente einer Rosalia-Bühnenshow. Wenn die hinter Nemo Zweite werden würden, wäre ich mit der Fernseh-Voting-Demokratie für immer und ewig versöhnt. (ane)

Lettland

Durchdringender Blick, kahlköpfig. Ist das der hübsche Bruder von Gollum? Traue ihm nicht. (phz)

Ein Kreisel! (fim)

Vermutlich wurden die Bühnen-Visuals von denselben Leuten designt, welche die Plattencover des Electric Light Orchestras zu verantworten haben. Und die Musik? Madrugada für den Esoterik-Bedarf. Aber ich mag ihn irgendwie. (ane)

Irland

Hoppla. Irland kommt uns mit einem Gruft-Industrial-Schreckmümpfeli. Etwas, was in den Irish Pubs der Welt wohl eher nicht mit Inbrunst mitgesungen werden dürfte. Ich mag dieses stimmungsschwankende Borderline-Zeugs. Und - ich darfs vorwegnehmen: Am Schluss wird der Ire mit den sehr schlechten Zähnen von dem Wesen mit den sehr bösen Augen in die Verdammnis geschrien. Da sollte man den Fernseher - zur Hebung der Verzückungsintensität - ein bisschen lauter stellen. Kleine Notiz an DJ Bobo: Wenn Grusel-Zeugs und Vampirzähne, dann muss das SO aussehen. Kommt in meine Top-3. (ane)

Das ist einfach huere guet: Musikalisch ein Trip, herausfordernd, ja, aber nicht unzugänglich. Visuell ein Fest. Und der Name für den besten Preis geht sowieso schon mal an Bambie Thug. Sorry, Nemo. (fim)

Nochmals Estland

Ob die hier beteiligte Folk-Band nach diesem Auftritt im Kreise der eher ernsteren estländischen Folk-Freunde noch Strassen-Kredibilität geniessen wird? (ane)

Estland

Die Esten tragen ihren eigenen Battle schon mal auf der Bühne aus: Der Beitrag mit dem herrlichen langen Titel «(Nendest) narkootikumidest ei tea me (küll) midagi» ist als ein Duell zwischen den Rappern von 5Miinust und der Nu-Folk-Gruppe Puuluup (die offenbar auf fürchterlich alte Instrumente setzen). Chaotisch ist das alles, vom Song bleibt auch nichts haften. (fim)

Es gibt coolen und peinlichen Klamauk am ESC. Die Esten sind peinlich. Bin ja auch gegen agism, aber vielleicht sollte es am ESC doch eine Altersobergrenze geben. (phz)

Nochmals Spanien

Huch! Ist das, was die Herren da tragen, der traditionelle spanische Stierkampf-Unterleibsschutz? (ane)

Spanien

Geiler 80er-Synthie-Kitsch. Und ein weiterer Song, der eigentlich ein Statement ist: Mach, was dir gefällt, egal, ob du alt oder jung oder sonst was bist. Oder konkreter: Bekenne dich zu deiner eigenen Schlampenhaftigkeit! Visuell untermauert mit Geronto-Erotik. (phz)