AboKommentar zu toxischer Weiblichkeit Wenn Frauen Frauen diffamieren
Wehe, eine Frau wagt es, dem feministischen Mainstream zu widersprechen. Dann bezahlt sie einen hohen Preis, wie mehrere aktuelle Beispiele zeigen.
SP-Nationalrätin Min-Li Marti unterstellte den Studienautorinnen, sie hätten dem Ergebnis «ihre politischen Präferenzen übergestülpt». GLP Nationalrätin Kathrin Bertschy nannte das Resultat schlicht «absurd». Und eine Reihe von ETH-Professorinnen empfand es gar als «verletzend» – wobei man sich wunderte, seit wann Studien dazu da sein sollen, Menschen ein gutes Gefühl zu vermitteln.
Grund für die Erregung war die gross angelegte Studie der Soziologin Katja Rost und der Ökonomin Margit Osterloh, die vor einigen Woche in dieser Zeitung publiziert wurde. Sie kam zu dem Ergebnis, dass viele Studentinnen keine Karriere machen wollten und das herkömmliche Familienmodell mit dem Mann als Ernährer bevorzugten.