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Probefahrt
Weniger kann auch mehr sein

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Vierzylinder quer statt Sechszylinder längs: Natürlich hat der M135i nicht die gleiche Souveränität wie der M140i. Dafür fährt er sich kultivierter.
Im Sportlerdress der M-Performance-Version sieht der neue Einser richtig chic aus.
Da die 1er-Reihe nun ein Frontantriebslayout hat, ist die Topversion M135i ausschliesslich mit dem Allradantrieb xDrive erhältlich.
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Alle Welt redet derzeit über Elektroautos, alternative Antriebe, Carsharing und dergleichen mehr. Da droht in Vergessenheit zu geraten, dass Frau und Herr Schweizer nach wie vor gerne stark motorisierte Autos fahren, in die man Benzin oder Diesel einfüllen muss, um vorwärtszukommen. Gerade sportliche Kompaktwagen mit oben angeschlagener Kofferraumtür, sogenannte Hot Hatchbacks, sind nach wie vor sehr beliebt. VW Golf GTI, Audi RS3, Ford Focus RS oder die AMG-Varianten der A-Klasse von Mercedes-Benz: Sie alle trifft man häufig an auf Schweizer Strassen. Und natürlich hat auch BMW mit dem M135i xDrive ein ganz heisses Eisen im Feuer.

Die neue Modellgeneration des Einsers hat schon vor ihrer Lancierung hohe Wellen geworfen: Der für BMW so charakteristische Heckantrieb fiel dem Rotstift zum Opfer, der Bayer wird nun grundsätzlich über die Vorderräder angetrieben. Ein Graus für BMW-Fans – wer jetzt einen sportlichen Kompaktwagen mit Heckantrieb sucht, muss zum teureren 2er greifen, bekommt dort aber nur ein Coupé oder ein Cabriolet, kein Hatchback. Die Lösung dieser Zwickmühle heisst xDrive: Der neue M135i wird nämlich ausschliesslich mit Allradantrieb angeboten, der mit einer mechanischen Differenzialsperre sportlich ausgelegt ist. Auf den grandiosen Reihensechszylinder des Vorgängers M140i muss die neue Modellgeneration aber verzichten, ein doppelt aufgeladener 2-Liter-Vierzylinder mit einer Leistung von 306 PS muss genügen. Schade – mit dem Wegfall des Sechszylinders hat der BMW ein Alleinstellungsmerkmal im Segment der Hot Hatches eingebüsst.

Seis drum. Der neue M135i fährt sich grossartig, und nur das ist bei einem solchen Auto wichtig. Bezogen auf die Antriebsart heisst das: Man spürt kaum, welche Räder angetrieben werden, und das ist durchaus als Kompliment zu verstehen. Der BMW lenkt ein, wie ein BMW eben einlenken muss, willig, leichtfüssig und präzise, er zieht spurtreu durch die Kurven und überfordert den Fahrer nicht. Das Sportfahrwerk ist auch im Alltag genügend komfortabel – diese Gratwanderung zwischen straffem Set-up und Federungskomfort ist BMW gut geglückt. Ansonsten hat der Einser in der neuen Modellgeneration gegenüber dem Vorgängermodell klare Vorteile: spürbar mehr Platz im Innenraum samt grösserem Kofferraum, ein topmodernes, digitales Cockpit mit Head-up-Display und neuem Infotainmentsystem und neue Assistenzsysteme.

Der neue M135i xDrive fährt sich ausgewogener und weniger «krawallig» als sein Vorgänger und bietet zahlreiche Vorteile – da kann man über den Wegfall des Reihensechszylinders hinwegsehen. Negativ aufgefallen ist nur der hohe Preis: Schon der Basispreis liegt bei stolzen 58’600 Franken, der Testwagen war mit knapp 75’000 Franken angeschrieben. Viele Alternativen gibt es nicht: Als einzig anderes Benzinermodell gibt es den 118i ab 36’100 Franken, der mit 140 PS auf die Vorderachse aus einem Dreizylinder aber ein gänzlich anderes Auto ist. Abgesehen davon sind noch drei Diesel mit 116 bis 190 PS im Angebot. Aufgrund dieser Ausgangslage dürfte sich der Anteil des M135i hierzulande sogar noch erhöhen – aktuell liegt er schon bei beachtlichen 36,8 Prozent.