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Seriennaher Prototyp
So charmant wird der neue Twingo

Renault stellt in Brüssel den neuen Twingo vor, der 2026 auf den Markt kommen soll.
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Das Comeback des Renault Twingo rückt näher. Auf der Auto Show in Brüssel haben die Franzosen nun den zweiten seriennahen Prototyp des für 2026 erwarteten Elektro-Kleinwagens vorgestellt. Aussen gibt es im Vergleich zum ersten Showcar nur kleinere Änderungen, erstmals aber ist der Innenraum des Modells zu sehen.

Der vierte Twingo nimmt das Design des Urmodells von 1992 wieder auf, wirkt mit der minimalistischen Monocab-Karosserie, Froschaugen-Scheinwerfern und der keilförmigen Silhouette der Erstauflage wie aus dem niedlichen Gesicht geschnitten. Wichtigster Unterschied: Die Neuauflage wird es ausschliesslich als Fünftürer geben. «Dreitürer sind heute in Europa kaum mehr nachgefragt», erklärt Concept-Car-Designer Sandeep Bhambra. Der neue Twingo kommt zudem ein wenig rundlicher und mit moderner LED-Beleuchtung daher. Der äusserlich bereits ziemlich seriennahe Prototyp 2 – rund 95 Prozent der Teile sollen für die Serienversion übernommen werden – trägt auch wieder Lufteinlässe auf der Motorhaube, die jetzt allerdings nicht mehr nur Show sind, sondern eine Funktion erfüllen. Denn im Gegensatz zum ersten Konzeptfahrzeug ist das zweite fahrbereit. Hinzu kommen weitere kleine Änderungen, etwa an den Rückleuchten.

Kein Langstreckenauto

Zur Technik unter dem Retro-Blech will Designer Sandeep Bhambra noch nicht viel verraten. Klar ist: Der Twingo basiert auf einer gekürzten Variante der E-Auto-Plattform, die auch die Kleinwagenmodelle R5 und R4 trägt. Angaben zu Batterie, Antrieb und Reichweite gibt es noch nicht, viel weniger als 300 Kilometer dürften es aber selbst im Basismodell nicht werden. Gleichzeitig wird der kleinste Renault aber auch kein Langstreckenauto – allein aus Kostengründen. Zudem werden die Franzosen Zellen auf Basis der günstigeren LFP-Chemie nutzen, die weniger Energiedichte ermöglicht als NMC-Zellen.

Infotainment und Co. werden über einen Touchscreen zwischen Fahrer und Beifahrer bedient, der wohl auch im kommenden Basismodell Serie sein dürfte.

Dass die Reichweite im bescheidenen Bereich verharrt, ist kein Problem: Mit 3,75 Meter Länge ist der Twingo ein typisches City-Auto. Wer im Prototyp Platz nimmt, hält den Viersitzer zunächst allerdings für eine halbe Nummer grösser. Zumindest Fahrer und Beifahrer sitzen durchaus luftig, in Reihe zwei schränken die kurzen Polster des Prototyps den Komfort etwas ein. Für das Serienmodell soll die Sitzbank jedoch noch modifiziert werden. Dass sie sich dann zu einer ebenen Schlaffläche klappen lässt wie im ersten Twingo, scheint eher zweifelhaft. Im Prototyp zumindest ist das nicht möglich; auch der Kofferraum ist nicht sicht- oder nutzbar.

In grossen Teilen seriennah

Nicht auf die Strasse dürfte es der nachhaltige Korkboden schaffen, und auch bei einigen Design-Gags wie den Sitzverstellrädchen im Skateboard-Rollen-Look kann man Zweifel haben. Unterm Strich entspreche das Interieur der Studie aber zu 80 bis 85 Prozent dem des kommenden Serienmodells, versichert Bhambra. Chancen auf eine Serienumsetzung haben Details wie die magnetischen Handyhalter für die Rückbankpassagiere in den vorderen Kopfstützen oder die elastischen Bänder zur Befestigung von Trinkflaschen oder Dokumenten.

Die Grundarchitektur des Cockpits und die Elektronik übernimmt der Twingo ebenfalls von seinen grossen Brüdern, was den Gestaltungsspielraum von Bhambra einschränkt. So fallen innen auch die Reminiszenzen zum Urmodell eher bescheiden aus. Einige gibt es aber doch: Der Designer weist etwa auf den halbkugelförmigen Knopf für die Warnblinkanlage hin, der jedoch nicht mehr oben auf dem Armaturenbrett sitzt, sondern an der Stirnseite. Auch der Mitteltacho des Vorgängers ist verschwunden, stattdessen gibt es ein konventionelles Digital-Display hinter dem Lenkrad. Infotainment und Co. werden über einen Touchscreen zwischen Fahrer und Beifahrer bedient, der wohl auch im kommenden Basismodell Serie sein dürfte.

Der neue Twingo will zwar günstig sein, aber kein reines Billigmodell. Auch die Lifestylekundschaft soll auf ihre Kosten kommen. Der Zielpreis für die Einstiegsvariante liegt bei 20’000 Euro. Der Prototyp steht aber stellvertretend für die höchsten Ausstattungslinien. Interessenten mit kleinem Budget müssen daher mit deutlichen Abstrichen rechnen.

Im Gegensatz zum ersten Konzeptfahrzeug ist das zweite fahrbereit. Hinzu kommen weitere kleine Änderungen, etwa an den Rückleuchten