Abbruch des Jamboree-Treffens Welt-Pfadicamp wird wegen Taifun geräumt
Das weltgrösste Pfaditreffen mit Zehntausenden Teilnehmern in Südkorea wird geräumt. Grund ist ein Tropensturm. Die Schweizer Delegation wird in eine Notunterkunft gebracht.
Südkorea bereitet sich wegen eines herannahenden Tropensturms auf eine Räumung des weltgrössten Pfadfindercamps mit Zehntausenden von jugendlichen Teilnehmern vor.
Sie sei von der Regierung darüber informiert worden, dass eine frühzeitige Abreise aller Teilnehmenden wegen der befürchteten Auswirkungen des Taifuns «Khanun» geplant sei, erklärte die Weltorganisation der Pfadfinderbewegung am Montag. Das World Scout Jamboree an der Westküste Südkoreas sollte ursprünglich bis zum 12. August dauern.
Der Weltverband rief die Regierung auf, die Pfadfinder bis zur Rückreise in ihre Heimatländer nach Kräften zu unterstützen. Wie eine Sprecherin von Südkoreas Präsidialamts mitteilte, wird darüber diskutiert, die Teilnehmer in die Region um die Hauptstadt Seoul zu bringen.
Es handle sich nicht um eine eigentliche Evakuierung, alles laufe geordnet ab, sagt Barbara Hochuli, eine Sprecherin der Schweizer Delegation. Der Taifun werde frühestens am Mittwochabend das Land erreichen. Bis am Dienstagabend sollen bereits alle rund 43’000 Pfaderinnen und Pfader in 350 verschiedene Notunterkünfte gebracht werden. «In diesen bleiben wir voraussichtlich bis zum geplanten Ende am 12. August», sagt Hochuli. Man kehre also nicht früher in die Schweiz zurück.
Allerdings verliere das Lager durch die Aufteilung in die Notunterkünfte seinen internationalen Charakter. «Wir Schweizerinnen und Schweizer werden von nun an vor allem unter uns sein. Über dieses unverhoffte Ende ist im Moment schon eine Trauer im Raum», sagt Barbara Hochuli. Am 11. August werde es immerhin eine gemeinsame Abschlussfeier geben in Seoul.
Sie wollen mehr über dieses Thema erfahren? Entdecken Sie hier den passenden Newsletter dazu.
Etliche Medien hatten in den letzten Tagen berichtet, das Weltpfaditreffen sei wegen der Hitze gefährdet, es gebe kaum Schatten und die Teilnehmenden würden von Mücken fast aufgefressen. Über 600 Personen hatten einen Hitzeschlag erlitten. Wir hatten mit drei Zürcher Pfadfindern über die Lage gesprochen.
Taifun soll am Donnerstag auf Land treffen
Eine andauernde Hitzewelle in Südkorea hatte das Pfadfindertreffen in Saemangeum bereits seit dem Beginn am 1. August geplagt. Der Weltverband hatte sich deshalb schon Ende der vergangenen Woche für eine vorzeitige Beendigung ausgesprochen. Die meisten Landesverbände – darunter das deutsche Kontingent mit nach eigenen Angaben 2200 Pfadfindern – entschieden jedoch, zu bleiben. Tausende von Teilnehmern aus Grossbritannien, den USA und Singapur verliessen dagegen das Camp.
Nach Angaben des Wetteramts in Südkorea bewegt sich derzeit der starke Taifun nordwärts in Richtung der koreanischen Halbinsel und könnte dort am Donnerstag im Südosten auf Land treffen. Es wird mit heftigen Winden und starken Regenfällen gerechnet.
Das Camp, zu dem sich mehr als 43'000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus 158 Ländern angemeldet hatten, findet auf einem dem Meer abgewonnenen Gebiet statt. Saemangeum bietet für die Teilnehmer, die in mehr als 20'000 Zelten untergebracht sind, keinen natürlichen Schatten. Das Weltpfadfindertreffen findet alle vier Jahre statt.
SDA/pash
Fehler gefunden?Jetzt melden.