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Geldblog: Libor-Umstellung
Welche Saron-Produkte gibt es?

Bye-bye Libor: Die meisten Banken bieten bereits Saron-Hypotheken und Saron-​Rollover-Hypotheken an.
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Ich stelle fest, dass sich die Banken bei den neuen Saron-Hypotheken einfach nicht entscheiden wollen. Es scheint, der Profit für variable oder Fest-Hypotheken ist ihnen lieber. Meine Libor-Hypothek wird im Februar fällig. Ich bin auf meine Bank angewiesen. Kann sie keinen Entscheid vorlegen, müsste ich wohl oder übel zwischenzeitlich auf die variable Hypothek setzen. Was soll ich tun? Leserfrage von E.L.

Die sachlich problematische Ermittlung des Liborzinses, der auf einer zu wenig aussagekräftigen Datenbasis einiger weniger ausgesuchten Banken festgelegt wurde, wird Ende des nächsten Jahres beendet. Der Libor wird dann in der Schweiz durch den Saron ersetzt. Dieses Kürzel steht für die Swiss Average Rate Overnight.

Der Saron ist ein seit über zehn Jahren von der Schweizer Börsenbetreiberin SIX berechneter Referenzzinssatz, der täglich aufgrund von tatsächlichen Transaktionen und verbindlichen Kauf- und Verkaufspreisen von mehr als 160 aktiven Marktteilnehmern am Schweizer Geldmarkt ermittelt wird. Dieser
Referenzzinssatz ist somit transparent ermittelt und weniger manipulationsfähig. Er kann bereits seit einiger Zeit bei der Schweizer Börse SIX verfolgt werden. Wenn man die Entwicklung des Sarons analysiert, sieht man, dass sich Saron und Libor weitgehend gleich bewegen. Für Sie als Hypthekarkundin gibt es aber einen Unterschied: Die zu leistende Zinszahlung ist erst am Ende der Zinsperiode bekannt.

Vielleicht bekommen Sie bei der Konkurrenz sogar noch attraktivere Konditionen mit einer tieferen Marge.

Ich weiss nicht, bei welcher Bank Sie Kundin sind. Es wundert mich, dass Ihnen diese noch keine konkreten Angaben zu einer Saron-Hypothek machen kann. Denn inzwischen haben die meisten Banken entsprechende Produkte auf Saron-Basis entwickelt. Angeboten werden meist eine Saron-​Hypothek. Bei dieser setzt sich der Zinssatz aus dem aufgezinsten Saron und einer fix vereinbarten Marge zusammen. Der Zinssatz wird dabei erst am Ende der Zinsperiode rückwirkend bekannt gegeben. Angeboten wird weiter eine Saron-​Rollover-Hypothek. Bei dieser setzt sich der Zinssatz aus dem aufgezinsten Saron der Vorperiode, den Absicherungskosten und einer fix vereinbarten Marge zusammen. Der Zinssatz wird also bereits zu Beginn der Zinsperiode mitgeteilt und zugesichert. Entsprechende Modelle bietet beispielsweise die Credit Suisse an.

Auch die Zürcher Kantonalbank hat die ZKB Rollover Hypothek lanciert – eine Hypothek mit unbefristeter Laufzeit und variablem Zinssatz, welcher sich am Referenzzinssatz Saron orientiert. Der Zinssatz beträgt in jedem Fall mindestens null Prozent, zuzüglich der individuellen Marge. Der Zinssatz wird für jede Zinsperiode jeweils zwei Bankwerktage vor dem Ende der Zinsperiode fixiert und dem Darlehensnehmer per Ende der Zinsperiode belastet. Selbst die Postfinance, die selber keine Kredite vergeben darf, aber ebenfalls Hypotheken vermittelt, propagiert schon Saron-Hypotheken. Auch die UBS und Raffeisen vermarkten öffentlich Saron-Produkte. Ich verstehe daher nicht, warum es bei Ihrer Bank Probleme gibt.

Jedenfalls rate ich Ihnen, neben Ihrer Hausbank auch mit anderen Konkurrenzinstituten das Gespräch zu suchen. Erstens erhalten Sie bei den erwähnten Instituten problemlos eine Saron-Hypothek. Und zweitens können Sie dann gleich vergleichen. Wer weiss, vielleicht bekommen Sie bei der Konkurrenz sogar noch attraktivere Konditionen mit einer tieferen Marge.

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