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Corona-Medienkonferenz
Taskforce-Chef warnt: «Nicht zu viel auf einmal lockern»

Das Wichtigste in Kürze:

  • Seit dem 18. Januar ist die Schweiz im zweiten Lockdown.

  • Ab dem 1. März dürfen Geschäfte sowie einige Kultur- und Freizeitinstitutionen wieder den Betrieb aufnehmen. Gastrobetriebe bleiben weiterhin geschlossen.

  • Bis im Sommer sollen in der Schweiz alle Impfwilligen gegen Covid-19 geimpft sein.

Das gilt ab Montag: Grillieren mit Freunden, Musikprobe, Führung im Museum – was darf man jetzt?

Hier geht es zu unserem Corona-Dashboard mit allen Zahlen.

Und hier gelangen Sie zur grossen Übersicht der Impfquoten in den Kantonen: So weit ist die Schweiz mit dem Impfen.

Zusammenfassung

Ackermann: Vier-Wochen-Intervall sinnvoll für Lockerungsschritte

Ein Intervall von vier Wochen wäre sinnvoll, um den Effekt der Lockerungen beurteilen zu können, sagte Martin Ackermann, Präsident der wissenschaftlichen Taskforce des Bundes, am Freitag vor den Medien.

Seit Anfang Februar habe sich die britische Variante etwas weniger schnell ausgebreitet als erwartet, sagte er weiter. Dies deute darauf hin, dass die Pandemie dank der ergriffenen Massnahmen positiv beeinflusst worden sei.

Die Zahl der vollständig geimpften Personen in der Schweiz sei noch zu wenig hoch, um die Epidemie merklich zu beeinflussen. Deshalb sei es sinnvoll, nicht zu viele Öffnungsschritte zu machen. Zu rasche Lockerungen könnten zu einem schnellen und starken Anstieg der Fallzahlen führen.

Mit der steigenden Zahl der Impfungen werde individuelles Verhalten noch zentraler für den Verlauf der Pandemie in der Schweiz. Deshalb sei es schwierig vorauszusagen, wie sich die Pandemie entwickeln werde. «Wir haben es selbst in der Hand, aber es braucht noch etwas Geduld», sagte Ackermann.

«Aber die Zeiten werden schon bald kommen, in denen wir alle die Freiheiten wieder geniessen können.» Mit den Impfungen, der zunehmenden Wärme, den vermehrten Aufenthalten im Freien würden sich die Bedingungen in den kommenden Monaten weiter verbessern.

Epidemiologische Lage bleibt laut Bund «stabil, aber fragil»

Der Bund beobachtet weiterhin einen langsamen Rückgang der Corona-Fallzahlen, der Auslastung der Intensivpflegebetten und der Todesfälle. Die Lage sei stabil, aber fragil, sagte Virginie Masserey vom Bundesamt für Gesundheit (BAG).

Der R-Wert, der sich um 1 befinde, lasse keine noch optimistischeren Schlüsse zu. In acht Kantonen liege der wichtige Wert sogar über 1. Das heisst, dass jede infizierte Person im Schnitt eine weitere Person ansteckt. Angestrebt wird ein R-Wert von unter 0,8, dann würden sich die Fallzahlen alle zwei Wochen halbieren.

Dass dies im Moment noch nicht geschehe, habe insbesondere mit den mutierten Virusvarianten zu tun. «Bald sind 60 Prozent der neu angesteckten Personen mit einer mutierten, ansteckenderen Variante infiziert», sagte Masserey am Freitag vor den Bundeshausmedien.

Hoffnung mache, dass es mit den Impfungen vorangehe. Aktuell seien 221'000 Personen oder 2,5 Prozent der Bevölkerung komplett, also zwei Mal, geimpft.

Auch für die Jungen gibt es laut Masserey Perspektiven. Sie profitieren ab dem kommenden Montag von grösseren Lockerungen als die übrigen Bevölkerungsgruppen. Das habe damit zu tun, dass Kinder und Jugendliche besonders unter der Corona-Krise litten, sagte Masserey. Schwierig sei es aber für alle – seit nunmehr einem Jahr.

Masserey: Ansteckungsrisiko auf Terrassen ist grösser

Virginie Masserey, Leiterin der Sektion Infektionskontrolle im Bundesamt für Gesundheit (BAG), hat den Behauptungen von Terrassenbetreibern widersprochen, dass diese kontrollierten Ansammlungen weniger gefährlich seien als spontane Runden. Im Gegenteil: Das Risiko einer Ansteckung sei auf Terrassen höher, sagte Masserey am Freitag vor den Bundeshausmedien.

«Wenn die Menschen sich versammeln wie auf einer Terrasse [...], dann sind sie näher beieinander und sie bewegen sich mehr», sagte Masserey. Deshalb erhöhten diese Ansammlungen das Ansteckungsrisiko.

Es sei besser, «wenn sich die Leute sich ein bisschen verteilen und Abstand halten, anstatt dass sie sich auf einer Terrasse zusammen finden». Und es auch eine Frage der Fairness gegenüber anderen Restaurants, die ihre Terrassen nicht öffnen dürfen. «Deshalb sollen alle Terrassen geschlossen bleiben», sagte Masserey.

Fasnacht Einsiedeln: Trotz wenig Fällen nicht unproblematisch

Dass Einsiedeln SZ nach der «illegalen Fasnacht» derzeit nur sieben positive Coronafälle zählt, heisse nicht, dass Anlässe im Freien mit vielen Menschen unproblematisch sind, sagten Fachleute des Bundes am Freitag vor den Bundeshausmedien.

Die Datenlage sei viel zu klein, um solche Unbedenklichkeitsaussagen für grössere Anlässe im Freien zu machen, sagte Taskforce-Präsident Martin Ackermann. Das Risiko einer Übertragung sei generell höher, wenn viele Menschen zusammenkämen, die sich sonst nicht treffen würden. Eine Epidemie so zu kontrollieren werde schwieriger.

Die Nachricht aus Einsiedeln, dass der Anlass nicht unmittelbar negative Folgen gezeitigt habe, sei sicher positiv, sagte die bernische Kantonsärztin Linda Nartey. Andere solche Ereignisse könnten jedoch ein anderes Bild zeigen.

Es sei sicher nicht der Moment, um solche Anlässe schon jetzt zu bewilligen, ergänzte Virginie Masserey, Leiterin der Sektion Infektionskontrolle beim Bundesamt für Gesundheit (BAG). Die Fasnacht in Einsiedeln könne nicht für wissenschaftliche Schlüsse herhalten.

Nur weil der Anlass keine höheren Ansteckungszahlen zur Folge gehabt habe, heisse das nicht, dass solche Veranstaltungen generell ungefährlich seien. Deshalb bleibe der Bund bei seiner Bestimmung von maximal 15 Personen im Freien, so Masserey.

Ende der Pressekonferenz

Die Pressekonferenz ist zu Ende. Das BAG hat die nächste Medienkonferenz für kommenden Dienstag angekündigt. Vielen Dank für Ihr Interesse.

Frage: Wie viele Personen über 75 Jahre sind bereits geimpft?

Wie Virgine Masserey erklärt, liegen noch keine nationalen Zahlen über Geimpfte in der Risikogruppe der über 75-Jährigen vor. «Wir sammeln diese Daten aktuell von den Kantonen zusammen. Zwei Prozent der Bevölkerung konnte aber bereits geimpft werden.»

Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle, Bundesamt für Gesundheit BAG

Frage: Welchen Einfluss hat das frühlingshafte Wetter auf mögliche Lockerungen?

«Es gibt die saisonalen Effekte. Wenn die Temperatur steigt, nehmen die Infektionszahlen ab», antwortet Martin Ackermann. «Es hängt damit zusammen, dass Leute mehr draussen sind und sich weniger in Innenräumen aufhalten.» Dieser Effekt sei aber aktuell nicht sehr hoch.

Frage: Warum stellt die Schweiz nicht selbst Impfstoff her?

«Impfstoff herzustellen ist etwas Hochkomplexes, das von Entwicklung über Herstellung bis hin zur Distribution viel Ressourcen benötigt», erklärt Eric Scheidegger vom Seco. «Ich weiss, dass das BAG mit Firmen in der Schweiz in Kontakt stand deswegen.»

Frage: Gibt es bald Corona-Selbsttests?

«Wir sind sehr interessiert an diesen Selbsttests und beobachten und analysieren genau, was das Ausland für Erfahrungen damit macht», antwortet Virgine Masserey.

Momentan sei es nicht erlaubt, Tests für hochansteckende Krankheiten zuhause durchzuführen. «Wir müssten dazu die rechtliche Grundlage ändern. Wenn sich jemand auf einen qualitativ mangelhaften Selbsttest zurückgreift, kann das schwerwiegende Folgen haben. Das darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen.»

Martin Ackermann ergänzt, dass man dort testen soll, wo das Virus ist. «Dann sehen wir längerfristig durchaus eine Möglichkeit für Selbsttests, aber Priorität hat das nicht.»

Lesen Sie mehr zum Thema: Bündner Massentests zahlen sich aus

Bei einem Massentest im Kongresszentrum von Davos wurden die Politiker des Grossen Rats von Graubünden getestet.

Frage: Was ist mit den teils relativ hohen Herdenimmunität durch Durchseuchung?

Laut Studien haben in den Kantonen Neuenburg, Waadt und Genf bereits 25 Prozent der Menschen Antikörper gegen das Virus entwickelt. Laut Virgine Masserey ist diese Zahl jedoch nicht hoch genug, um sie bei Lockerungs-Schritten zu berücksichtigen. «Da sind immer noch 75 Prozent, die eben keine Antikörper ausweisen.»

Martin Ackermann ergänzt, dass diese diese Zahlen bereits indirekt in die Lockerung der Massnahmen einbezogen wurden. «Der Bundesrat stützt die Entscheidung jeweils auf die aktuelle Lage.»

Frage: Schliesst die Schweiz Verträge mit Johnson & Johnson ab?

Der Impfstoff von Johnson & Johnson wird wohl im März zugelassen und könnte die Knappheit mildern. Die Schweiz hat bei dem Konzern aber keine einzige Dosis bestellt. Virginie Masserey möchte sich nicht zu laufenden Verhandlungen mit Herstellern äussern. «Wenn wir Verträge abgeschlossen haben, kommunizieren wir das.»

Lesen Sie mehr zum Thema: Neuer Impfstoff bald zugelassen – aber noch nicht bestellt

Eine Packung des Impfstoffs von Johnson & Johnson

Frage: Was sagen die Experten zur Fasnacht in Einsiedeln?

In Einsiedeln fand am Güdelmontag ein illegaler Fasnachts-Umzug mit über 1000 Teilnehmern statt. Trotzdem sind die Fallzahlen im schwyzerischen Klosterdorf bis heute nicht gestiegen. «Ich kenne die Situation nicht genau, sondern auch nur aus den Medienberichten», erklärt Virgine Masserey. Für genauere Informationen müsse man sich an den Kanton wenden. «Wenn sich da wirklich niemand angesteckt hat, war das Glück.»

Auch Martin Ackermann mahnt weiterhin zur Vorsicht: «Wir können aus wissenschaftlicher Sicht nicht aufgrund eines Anlasses sagen, dass Massenveranstaltungen nicht zu Ansteckungen führen. Dazu bräuchte es viel mehr Daten.»

Nur eines lasse sich laut Ackermann mit Klarheit sagen: «Wenn sich Menschen mehr bewegen, wenn sich Menschen treffen, die sich sonst nicht treffen würden, erhöht sich das Infektions-Risiko.»

Frage: Wie hoch ist die Akzeptanz für die Massnahmen in der Bevölkerung noch?

«Wir können nur eine Empfehlung für Lockerungen geben, weil sich die Situation gut entwickelt hat», sagt Martin Ackermann.

Wie schon zuvor spricht der Taskforce-Chef auch die Auswirkungen auf die psychischen Gesundheit der Bevölkerung an. «Massnahmen und Pandemie zusammen beeinträchtigen die physische Gesundheit. Nur wenn wir beides unter Kontrolle haben, verbessert sich die psychische Situation.»

Frage: Was sagt Masserey zum Terrassen-Streit?

«Versammlungen auf Terrassen erhöhen das Risiko, dass das Virus sich verbreitet. Darum ist es besser, wenn die Menschen sich verteilen», sagt Virgine Masserey. Abgesehen davon sei es unfair, weil andere Restaurants auch geschlossen sein müssen.

Lesen Sie mehr zum Thema: Renitente Kantone schliessen Terrassen nun doch

Frage: Wann kommt die nächste grössere Impf-Lieferung?

Nun beginnt die Fragerunde. Laut Virgine Masserey erhält die Schweiz im März und April die nächsten Impfdosen. «Die grossen Lieferungen kommen aber sicher erst im Mai und Juni.» Trotzdem bleibe es im Bereich des Möglichen, bis im Sommer alle, die das wollen, geimpft zu haben. «An diesem Ziel des BAG hat sich nichts geändert.»

«Die Schweizer Wirtschaft ist glimpflich davongekommen»

Nun spricht Eric Scheidegger vom Seco über die Wirtschaftsentwicklung in der Schweiz. «2020 ist die Wirtschaft in den ersten zwei Quartalen eingebrochen, gefolgt von einer massiven positiven Entwicklung im dritten Quartal im Zusammenhang mit den Lockerungen im letzten Sommer. Im vierten Quartal wuchs die Wirtschaft dann noch genau um 0,3 Prozent», fasst Scheidegger zusammen.

Die Schweiz sei damit glimpflich davongekommen. «Es ist eine gute Nachricht, dass die Wirtschaft trotz der schlechten Corona-Entwicklung im vierten Quartal überhaupt noch wachsen konnte», sagt Scheidegger.

Eric Scheidegger, Stv. Direktor, Leiter der Direktion für Wirtschaftspolitik, Staatssekretariat für Wirtschaft SECO

«Eine schrittweise Lockerungen sinkt das Risiko eines Jo-Jo-Effekts»

Der Taskforce-Chef mahnt deshalb erneut zur Vorsicht. Es seien noch nicht genügend Personen geimpft, um alles auf einen Schlag zu öffnen. «Die Taskforce erachtet ein Intervall von vier Wochen zwischen den Lockerungsschritten daher als sinnvoll», sagt Ackermann. «Dadurch sinkt das Risiko eines Jo-Jo-Effekts.»

Die Corona-Taskforce plädiert dafür, dass kein verbindlicher und deshalb starrer Lockerungsplan umgesetzt werde. Er warnt: «Es ist nicht sinnvoll, zu viel auf einmal zu lockern.» Es sei wichtig, dass man allfällige Lockerungen ständig mit der Entwicklung der Pandemie abgleiche. «Das Virus wird nicht einfach verschwinden. Haben wir noch etwas Geduld: Die Zeiten, wo wir wieder normale leben können, werden kommen. Und sie könnten bald kommen», schliesst Ackermann.

Martin Ackermann, Praesident, National COVID-19 Science Task Force, aeussert sich an einem Point de Presse zur Covid 19 Pandemie, am Dienstag, 26. Januar 2021, in Bern. (KEYSTONE/Peter Schneider)

«Die alte Variante nimmt immer mehr ab, die neuen Mutationen steigen»

Taskforce-Chef Martin Ackermann stellt klar, dass die Task Force nie eine hohe Fallzahl für den Frühling vorhergesagt habe. Sie habe sich nur auf ein Modell gestützt, das keine Aussagen zur exakten Entwicklung machen kann. «Hat man ein exponentielles Wachstum, können die Fallzahlen sprunghaft stark ansteigen», sagt Ackermann. Das habe man im Frühling und nochmals im Herbst gemerkt. «Wir müssen verhindern, dass das ein drittes Mal geschieht.»

Die Schweiz habe es laut Ackermann mit Hilfe der Massnahmen jedoch geschafft, die Epidemie zu verlangsamen. der Taskforce-Chef zeigt dies anhand einer aktualisierten Grafik. «Seit November haben sich die Fallzahlen etwa dreimal halbiert», erklärt Ackermann.

Doch in letzter Zeit stagniere die Entwicklung. «Wir beobachten gegenläufige Tendenzen: Die alte Variante nimmt immer mehr ab, die neuen Mutationen steigen», so Ackermann.

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«Die spontanen Tests in der Bevölkerung gehen zurück»

Linda Nartey übernimmt nun das Wort. «Die spontanen Tests in der Bevölkerung gehen zurück», sagt die Vizepräsidentin der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte und mahnt: «Um die Fallzahlen zu kontrollieren, ist es wichtig, dass genug getestet wird».

Sobald die Ressourcen dazu verfügbar seien, sei es auch wünschenswert, dass sich Personen ohne Symptome testen lassen, sagt Nartey.

Linda Nartey, Kantonsärztin Bern, Vizepräsidentin der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte

«Das Rückverfolgen der Kontakte ist eine der frustrierendsten Aufgaben des Contact Tracings», sagt Nartey. Bei den Varianten gelte, dass auch Kontaktpersonen von Kontaktpersonen rückverfolgt werden.

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Zweimal pro Woche: Spuckzwang für Zuger Schüler

Im Kanton Zug starten die schweizweit ersten obligatorischen Massentests – für 5000 Schülerinnen und Schüler.

Schuelerinnen und Schueler der Kantonsschule Menzingen bei einem ab heute fuer alle Schueler der Sekundarstufe obligatorischen PCR-Test mittels Speichelprobe, am Donnerstag, 25. Februar 2021, in Menzingen. Der Kanton Zug startet heute mit regelmaessigen Massentests aller Oberstufenschueler, die zweimal woechentlich Speichelproben abgeben muessen.(KEYSTONE/Alexandra Wey)

«Die psychische Gesundheit der Bevölkerung wird auf die Probe gestellt»

Über 200'000 Personen haben in der Schweiz schon zwei Impfungen erhalten, das entspricht 2,5 Prozent der Schweizer Bevölkerung.

«Die Krise dauert nun bereits ein Jahr an. Das Durchhalten fällt schwer. Auch die psychische Gesundheit der Bevölkerung wird auf die Probe gestellt», führt Masserey.

Weil vor allem jüngere Personen unter den Einschränkungen leiden würden, habe der Bud die Lockerungen angepeilt, die ab Montag gelten. «Es bleibt auch für sie wichtig, dass sie die Schutzmassnahmen weiter einhalten», mahnt Masserey, auch wenn sie wieder Sport in Hallen und in Gruppen bis zu 15 Personen machen dürfen.

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Grillfeste unter Freunden sind mit maximal 15 Teilnehmenden wieder erlaubt.

«Mutationen machen mehr als 50 Prozent der Fälle aus»

Laut Masserey sind mittlerweile ungefähr die Hälfte der Neuinfektionen auf die Mutationen zurückzuführen. «Das gilt sowohl für die britische als auch für die südafrikanische Variante. Wir nähern uns der 60-Prozent-Marke an.» 82 Labore in der Schweiz führen aktuell PCR-Tests durch, bei denen nach den neuen Virus-Varianten gesucht wird.

«Die epidemiologische Lage ist heute eher erfreulich»

Die Pressekonferenz beginnt. Virginie Masserey übernimmt als erste das Wort. «Die epidemiologische Lage ist eher erfreulich heute, aber immer noch fragil», beginnt Masserey. Die Fallzahlen seien seit einiger Zeit stabil, die Inzidenz sei in der Tendenz sinkend.

Die Positivitätsrate befinde sich unter fünf Prozent, das sei gut. «95 Prozent der Betten auf den Intensivstationen sind ausgelastet», sagt Masserey. Der R-Wert liege zwar momentan um 1 herum, aber zu wenig deutlich darunter, damit die Fallzahlen wirklich sinken würden. «Es gibt eine Tendenz zur Stabilisierung. Doch acht Kantone haben einen R-wert über 1.» Zudem gebe es Unschärfen. «Bei kleinen Kantonen ist es schwierig genaue Angaben zu machen.»

BAG meldet 1065 Neuinfektionen

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag innerhalb von 24 Stunden 1065 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG Acht neue Todesfälle und 45 Spitaleinweisungen.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 4,7 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 159,78 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,01.

Insgesamt wurden bis vorgestern Abend 932'375 Impfdosen an die Kantone und Liechtenstein ausgeliefert. Davon wurden 751'009 Dosen verabreicht. 221'259 Personen sind bereits vollständig geimpft.

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 5'025'401 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 554'932 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.

Von den mutierten Varianten des Coronavirus sind in der Schweiz bisher 9543 Fälle entdeckt worden. 3492 betrafen die britische Variante (B.1.1.7), 144 die südafrikanische (B.1.351) sowie sechs die brasilianische (P.1). 5901 Fälle konnten keiner Variante eindeutig zugewiesen werden.

23'416 Personen mussten bisher wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung belief sich auf 9271. Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung befanden sich laut Angaben des BAG 10'274 Menschen in Isolation und 16'831 Menschen in Quarantäne. Zusätzlich befanden sich 2964 Personen in Quarantäne, die aus einem Risikoland heimgekehrt waren.