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Erholung vom Corona-Absturz stagniert
Schweizer Wirtschaft wächst im vierten Quartal nur leicht

Die Coronapandemie hat der Schweizer Wirtschaft Im Gesamtjahr 2020 den stärksten Einbruch seit Jahrzehnten eingebrockt. (Archivbild)
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Die Schweizer Wirtschaft ist im vierten Quartal wegen der zweiten Coronawelle nur noch ganz leicht gewachsen. Die starke Erholung vom Coronaabsturz im Sommer ist damit zum Stehen gekommen. Im Gesamtjahr 2020 sank das BIP so stark wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Das Bruttoinlandprodukt (BIP) stieg in der Periode von Oktober bis Dezember 2020 gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent. Grosse Einbussen hätten jene Dienstleistungsbranchen erlebt, welche direkt durch die verschärften Eindämmungsmassnahmen betroffen gewesen seien, teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Freitag mit. Das Gastgewerbe etwa erlitt eine Einbusse von gut einem Fünftel.

In anderen Bereichen habe sich die Erholung dagegen fortgesetzt. «Insgesamt wirkte sich die zweite Coronawelle bis Ende 2020 deutlich weniger auf die Wirtschaft aus als die erste im vergangenen Frühjahr», schreibt das Seco.

«Insgesamt wirkte sich die zweite Coronawelle bis Ende 2020 deutlich weniger auf die Wirtschaft aus als die erste im vergangenen Frühjahr»

Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco)

Die Verlangsamung gegenüber dem hohen Wachstum im dritten Quartal – leicht nach oben revidiert auf +7,6 Prozent- kommt in dieser Dimension nicht ganz überraschend und war gar leicht schwächer als erwartet. Von AWP befragte Ökonomen hatten die Entwicklung zum Vorquartal nämlich bei -0,7 bis +0,2 Prozent gesehen.

Erstmals hat das Seco auch eine Einschätzung zum Gesamtjahr 2020 gegeben. Demnach schrumpfte die hiesige Wirtschaft im Coronajahr um 2,9 Prozent und damit deutlich weniger stark als anfänglich befürchtet.

Trotzdem ist es laut Seco der stärkste Rückgang seit Mitte der 70er Jahre im Zuge der damaligen Ölkrise. Besonders stark von der Krise betroffen war der Dienstleistungssektor. Der private Konsum (-4,4 Prozent) sank gar in historischem Ausmass. Die Rückgänge beim verarbeitenden Gewerbe und bei den Exporten waren dagegen weniger stark als in der Finanzkrise.

Bessere Aussichten für 2021

Die Aussichten für die Schweizer Wirtschaft haben sich im Februar trotz anhaltender Corona-Pandemie wieder deutlich aufgehellt. Das KOF-Konjunkturbarometer ist im Berichtsmonat Februar deutlich gestiegen und notiert damit wieder über seinem langjährigen Durchschnitt.

Konkret stieg das Barometer im Berichtsmonat um 6,2 auf 102,7 Punkte und damit über den Durchschnittswert von 100 Punkten, wie die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) am Freitag mitteilte. Der Vormonatswert wurde somit dieses Mal nicht angepasst und liegt weiter bei 96,5 Punkten.

Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Ökonomen hatten sich klar pessimistischer gezeigt und einen Wert im Bereich von 94,0 bis 97,1 Punkten prognostiziert. Verantwortlich für den stärker als erwartet ausgefallen Anstieg sind laut KOF insbesondere die Indikatoren aus dem Dienstleitungsbereich.

Von der Auslandsnachfrage seien hingegen leicht negative Signale gekommen. Die Aussichten für die übrigen im Barometer erfassten Wirtschaftsaktivitäten hätten sich gegenüber dem Januar derweil kaum verändert.

Mehr Optimismus in der Chemie- und Elektroindustrie

Im Produzierenden Gewerbe würden konkret die Vorprodukte, die Produktion und die Geschäftslage etwas positiver gesehen als im Vormonat. Die Indikatoren für den Auftragsbestand hätten dagegen deutlich nachgegeben, diejenigen für die Beschäftigung etwas weniger, so die KOF in ihrem Communiqué.

Im Verarbeitenden Gewerbe seien hingegen vor allem die Branchen Papier-, Chemie- und Elektroindustrie etwas optimistischer als zuvor. Die Holz-, Textil-, Nahrungs- und Metallindustrie verzeichneten dagegen eine leichte Stimmungseintrübung.

Das KOF-Konjunkturbarometer ist ein Frühindikator für die Entwicklung der Schweizer Wirtschaft, der sich aus einer Vielzahl von Einzelindikatoren zusammensetzt. Diese werden über statistisch ermittelte Gewichte zu einem Gesamtindikator zusammengefasst. Ein weiterer Frühindikator – der Einkaufsmanagerindex PMI – wird am kommenden Montag veröffentlicht.

SDA