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Corona-Lage in der Schweiz
«... dann würden die Zahlen wieder zunehmen»

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Das Wichtigste in Kürze

Frage: Wann gibt es Impfstofflieferungen?

Die Kantonen werden jede Woche über Lieferungen informiert, damit diese ihren Impfplan anpassen können, sagt Masserey. Ab Mai werde man viel mehr Impfdosen zur Verfügung haben.

Frage: Wann sind Varianten dominant?

Es gebe einen Anstieg, sagt Masserey, wahrscheinlich werde die britische Variante nächste Woche dominant sein.

Frage: Pandemie in der Pandemie?

Masserey sagt, dass es keine Epidemie innerhalb der Pandemie gebe, wie das anfangs befürchtet wurde. Es brauche aber strikte Massnahmen, um die Ausbreitung im Griff zu halten. Man mache sich weiterhin Sorgen in Bezug auf die Varianten, man sehe in Genf, wie sich die Mutationen vermehren. In Genf gehen die Zahlen nicht mehr zurück, sondern bleiben stabil, das müsse man jetzt genau beobachten.

Frage: Datenevidenz?

Mathys verneint, dass es keine statistische Sicherheit für die Variantendaten gebe. Ab dieser Woche werde es aber noch mehr Zahlen geben. Die Daten zu den Mutationen seien nicht aus der Luft gegriffen. Die Berechnung basiere auf Sequenzierungen aus Stichproben. Diese zeigten bisher, dass sich der Anteil der Varianten bisher innert 7 bis 10 Tagen verdoppelten. Ein Journalist ist mit dieser Methode der Hochrechnung nicht glücklich, Mathys vertagt den Streit dann aber auf ausserhalb der Medienkonferenz.

Frage: Daten nicht komplett - kein Problem?

Die Daten kommen noch diese Woche, zudem werden die Varianten ohnehin in nächster Zeit dominant, es ist nur eine Frage der Schnelligkeit, damit muss man rechnen und damit könne auch der Bundesrat für seine Einschätzung morgen Mittwoch rechnen. Die Voraussage der Taskforce, dass die Mutationen im März dominant seien, stimme also.

Frage: Welche Variante ist dominant?

Mathys erklärt, dass die ETH kurz vor der Medienkonferenz einen noch nicht kompletten Datensatz veröffentlicht habe, daher sei das ein grosses Fragezeichen bezüglich Aussagekraft der Daten. Mathys sagt, er habe dies explizit angesprochen, weil es wohl bis Ende Woche dauere, bis die kompletten Daten vorliegen und man das ganze Bild über die Mutationen haben. Grundsätzlich nehmen die Varianten weiter zu, aufgrund der nicht kompletten Daten wisse man aber nicht genau, wie schnell, ob es weiterhin eine Verdoppelung innert 7 bis 10 Tage gibt.

Frage: Impfungen bis Sommer oder Herbst?

Kantonsarzt Rene Hauri meinte zuletzt, dass es wohl bis in den Herbst dauere, um alle zu impfen. Nartey entgegnet, dass die Zielsetzung bleibe, bis im Sommer die impfwillige Bevölkerung zu impfen, das hänge aber von der Verfügbarkeit der Dosen und den Kapazitäten in den Imfpzentren ab. Es könne sein, dass es Verschiebungen gebe, dass im Sommer noch nicht alle Personen zweifach geimpft sind. Schrittweise brauche es Realitätschecks.

Lesen Sie auch: Die Impfzahlen aus den Kantonen und der internationale Vergleich.

Frage: Öffnungen epidemiologisch sinnvoll?

Die Situation sei äusserst fragil, sagt Mathys, man wisse noch nicht genau, wie sich das mit den Varianten entwickle. Wenn mit den derzeitigen Massnahmen die Zahlen weiterhin sinken, sei es sicher möglich, zu lockern, aus epidemiologischer Sicht, sagt Mathys. Wenn das nicht der Fall sei, würden Lockerungsschritte bedeuten, dass die Zahlen wieder zunehmen. Der Bundesrat müsse das Gesamtbild betrachten und dies entscheiden.

Die Situation sei äusserst schwierig einzuschätzen, bestätigt Nartey.

Frage: Öffnungen am 1. März verantwortbar?

Patrick Mathys sagt, er könne da dem Bundesrat nicht vorgreifen, das entscheide der Bundesrat morgen Mittwoch.

Verständnis für Unmut

Die Fallzahlen sinken, die Hospitalisierungen nehmen ab und trotzdem gibt es den Lockdown. Die Kantonsärzte hören viel Unmut aus der Bevölkerung deswegen, sagt Nartey. Zwar wolle es niemand mehr hören, aber es brauche noch Geduld und die Massnahmen müssen gemeinsam getragen werden, um bis zum Sommer eine bessere und stabilere Situation zu erreichen, mahnt Nartey.

Damit geht es zu den Fragen der anwesenden Journalistinnen und Journalisten.

Nartey: Kantone bereit

Die Kantone seien für die Impfungen bereit und können alle willigen Personen bis in den Sommer impfen, sagt Linda Nartey, die Vizepräsidentin der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte.

Das Aufspüren der Varianten und das Contact Tracing sei aufwändig, es werde mehr getestet, mehr Quarantänen angeordnet, mehr nachgeforscht. Das sei für die Betroffenen mühsam, aber man kämpfe hier an mehreren Ausbruchsfronten. Die Übertragungsketten sind mehr und mehr unklar, sagt Nartey, die Betroffenen können kaum noch Hinweise geben, wo sie sich angesteckt haben könnten.

Auch die Schutzkonzepte seien ein Rätsel. Entweder würden diese nicht so gut umgesetzt, wie sie das sollten oder die Varianten finden Wege, um die derzeitigen Schutzkonzepte zu umgehen.

Linda Nartey.

Masserey zu den Impfungen

Virginie Masserey informiert nun über die aktuellen Impfzahlen der Schweiz. Man liege nun hinter Grossbritannien und Dänemark im europäischen Vergleich über dem Durchschnitt. Die detaillierten Zahlen werden ab nächster Woche veröffentlicht.

Die Priorität gelte momentan immer noch den über 75-Jährigen und den Risikogruppen. Das BAG aktualisiert noch die Liste der chronischen Krankheiten, welche eine prioritäre Impfung ermöglichen, da gab es offenbar noch «Missverständnisse» im Tool des BAG. Die Kantone und Ärzte erhielten die korrekten Listen.

Die Schweiz habe in letzter Zeit weniger Impfdosen erhalten, als erwartet, nun werde das aber zunehmen und die monatlichen Impflieferungen würden immer mehr. Bis Ende April sollten alle verletzlichen Personen einfach geimpft sein und ab Mai können dann auch Menschen geimpft werden, die sich nicht in der prioritären Gruppe befinden, verspricht Masserey.

Zum Thema Reisen

Mathys erklärt nun Details zu den Einreisen: Negative Tests sind nur für die Einreisen per Flugzeug Pflicht. Wann es EInreiseformulare auszufüllen gibt und welche Regeln gelten, erfahre man auf der Seite des BAG, sagt Mathys. Der Bundesrat rate aber von nicht nötigen Reisen ab, betont er.

Mathys: «Schweiz macht es nicht schlecht»

Patrick Mathys beginnt. Die Zahlen gehen in die richtige Richtung, sagt der Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit beim BAG. «Die Schweiz macht es nicht schlecht.» Auch die Positivitätsrate sei in Ordnung, im 2-Wochen-Schnitt ist sie noch knapp über 5 Prozent und damit könne man wieder ein realistisches Bild der Pandemie zeichnen.

Aber der R-Wert schwanke und liege im Bereich von 0,8 bis 1, das sei nicht das, was man erreichen wolle, nämlich einen raschen und deutlichen Rückgang. Das grosse Aber seien zudem die Varianten, die auf dem Vormarsch seien. Die Unsicherheit der Daten sei noch gross, die Zahlen verdoppeln sich offenbar nicht so schnell, wie erwartet.

Die britische Variante ist bei den Mutationen weiterhin dominant, sagt Mathys. Insgesamt dürfe man optimistisch sein. Der Trend könnte sich weiter fortsetzen, hofft er. Es sei aber schwierig einzuschätzen, wie sich die besser übertragbaren Varianten weiter entwickeln. Gerade bei der britischen Mutation unterstreicht Mathys, sei die höhere Übertragbarkeit tatsächlich eine Realität, gemäss des aktuellen Wissensstands.

«Die Richtung stimmt»: Patrick Mathys.

Medienkonferenz beginnt

Zur aktuellen Lage informieren jetzt Virginie Masserey und Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) sowie Linda Nartey, Vizepräsidentin der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte.

Die Ausgangslage

Die Schweiz steht an einem entscheidenden Punkt in der Pandemie: Folgen erste Öffnungsschritte aus dem derzeitigen Lockdown? Oder wird dieser angesichts der sich ausbreitenden Varianten aus Grossbritannien, Südafrika und Brasilien verlängert?

Gesundheitsminister Alain Berset plant offenbar erste Lockerungen, aber nur leichte. Auch Epidemiologe Marcel Tanner will beispielsweise Restaurants öffnen und Konzerte zulassen. Das habe einen riesigen Benefit: Volkszufriedenheit und mentale Gesundheit.

Bürgerliche Kreise fordern vom Bundesrat derweil, seine Corona-Massnahmen auf Anfang März stärker zu lockern. In zwei Petitionen fordern fast 300'000 Personen die sofortige Öffnung von Restaurants und Läden.

Insgesamt 31 Organisationen und Verbände, darunter Economiesuisse und der Schweizerische Arbeitgeberverband, schlagen ein Ausstiegsszenario aus dem Corona-Lockdown in vier Schritten vor.

Sinkende Infektionszahlen

Die Infektionszahlen sind derweil weiterhin rückläufig. Das BAG meldete am Dienstag 1075 neue Coronavirus-Ansteckungen. Das sind rund 21 Prozent weniger als am letzten Dienstag (1363). Gleichzeitig registrierte das BAG 35 neue Todesfälle (letzten Dienstag: 43) und 62 Spitaleinweisungen (letzten Dienstag: 68).

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen liegt bei 5,5 Prozent, also noch immer über dem von der WHO definierten Alarmwert. Die 7-Tages-Inzidenz pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohnern liegt bei 93 (alle Zahlen zur Pandemie finden Sie in unserem Dashboard).

Sorgen bereiten weiterhin die Virusmutationen: In der Schweiz sind laut den neusten Angaben des BAG bisher 6003 Fälle mit den mutierten Coronavirus-Varianten entdeckt worden, rund 45 Prozent mehr als noch vor einer Woche. Inzwischen sind drei Fälle der brasilianischen Mutation P.1 festgestellt worden. Vor einer Woche war der erste Fall bekannt geworden.

Der Schweizer Epidemiologe Peter Jüni warnt deshalb vor einer dritten Welle. Sein deutscher Kollege Klaus Stöhr hat keine Angst vor den Mutationen, wenn die Lockdown-Massnahmen in Kraft bleiben.

Epidemiologe will Öffnungsschritte

Der Epidemiologe Marcel Tanner kritisiert die pessimistische Kommunikation der Taskforce, die er verlassen hat. Er fordert ein Umdenken – aber keine überstürzte Lockerung. «Wenn wir beispielsweise Restaurants öffnen und Konzerte zulassen, haben wir einen riesigen Benefit: Volkszufriedenheit und mentale Gesundheit», sagt Tanner im Interview.

Die neusten Zahlen

Hier geht es zu unserem Dashboard mit den aktuellen Zahlen zur Corona-Pandemie.

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Kantone drängen auf rasche Öffnung der Geschäfte

Der Bundesrat wird unter Druck gesetzt: Nun fordern sogar Regierungsräte in der Romandie Lockerungen, die in den letzten Monaten in ihren Kantonen strenge Massnahmen ergriffen. Und auch aus der Deutschschweiz kommt der Ruf nach Öffnungen.

Gewerbeverband fordert sofortige Lockerungen

Terrassen und Freiluftbeizen sollen wieder öffnen und der Outdoorverkauf im Detailhandel erlaubt sein. Lesen Sie hier mehr zu den Forderungen des Gewerbeverbands.

/anf