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Meinung

Kolumne «Dorfgeflüster»
Was den reichen Seegemeinden erstaunlicherweise fehlt

Gemeinden wie Thalwil sind beliebt und attraktiv. Nur ein Manko wäre noch zu beheben.
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Grundsätzlich sind es ja Good News: Wie kürzlich bekannt geworden ist, will Thalwil im Seebad Bürger II einen Sprungturm mit 3-Meter-Brett bauen. Er wird als Eins-zu-eins-Ersatz dienen für den beliebten Turm in der Badi Bürger I, die für Bauarbeiten platt gemacht wurde. Über den neuen 3-Meter-Turm ist Thalwils Jugend bestimmt hocherfreut. Allerdings: Mit einem 5-Meter-Turm wäre sie mit Sicherheit noch höhererfreut.

Dies führt uns zu einer Tatsache, deren man sich kaum bewusst ist: An den Ufern des Zürichsees gibt es – mit Ausnahme der Stadtzürcher Bäder – keinen einzigen Sprungturm, der höher als drei Meter ist.

Das ist natürlich ein schwerwiegendes Manko, in mehrerlei Hinsicht. Man denke (nochmals) an die Jugend: Für sie böte ein solcher Turm die optimale Gelegenheit, Mut und Selbstvertrauen anzutrainieren. (Ganz nebenbei wäre er auch geeigneter Drehort für spektakuläre Tiktok-Videos.) Klar könnte man einwenden, dass Sprungfreudige auch nach Zürich ausweichen können. Oder in die Wädenswiler Bretterbadi, wo man vom etwa fünf Meter hohen Dach springen darf.

Aber so einen richtigen Sprungturm vor der eigenen Haustür zu haben, ist halt schon was anderes; auch aus Sicht einer Gemeinde: Baut sie sich einen 5-Meter-Turm, steigt ihre Standortattraktivität sprunghaft an. Man findet solche Bauten deshalb in Freibädern landauf, landab – nur in den reichen Zürichsee-Gemeinden fehlen sie noch zur Vollendung des Glücks.

Gerade zur Vorzeigegemeinde Thalwil würde ein solches 5-Meter-Prestigeobjekt bestens passen. Denn mit neuen Dimensionen und Superlativen kennt sie sich am Seeufer ja aus: Den längsten Aussichtssteg hat sie bereits in Planung.