Geldberater beantwortet FragenMehr Zins, höheres Risiko: So funktionieren nachrangige Anleihen
Im Konkursfall muss man als Besitzer einer nachrangigen Anleihe mit einem Totalausfall rechnen, dafür erhält man mehr Zins.
Die Zurich-Gruppe hat eine nachrangige Anleihe in Höhe von 500 Millionen US-Dollar platziert. Was bedeutet nachrangig, und kann ich mich an der Anleihe beteiligen? K. C.
Ja. Mit der nachrangigen Anleihe beschafft sich der Versicherungskonzern Zurich Insurance weiteres Kapital, das er für verschiedene geschäftliche Zwecke einsetzt. Der Zins ist mit 5,5 Prozent attraktiv. Die Laufzeit ist langfristig: Die Anleihe ist erstmals 2034 kündbar. Sie können über die Börse jederzeit in das Papier investieren und es wieder verkaufen.
Allerdings weise ich Sie auf zwei Risiken hin: Erstens tragen Sie bei einem Engagement in die Anleihe ein Währungsrisiko. Wenn der Dollar zum Franken weiter verliert, könnten Sie Verluste einfahren.
Dazu kommt, dass die Anleihe nachrangig ist. Dies bedeutet, dass bei einem Konkurs des Schuldners die Rückzahlung dieser Anleihe erst nach der Rückzahlung anderer, nicht nachrangiger Anleihen und weiterer Schulden an die Gläubiger erfolgen würde. Sie würden im schlimmsten Fall Ihr Geld verlieren.
Bei der CS haben viele zuletzt mit nachrangigen Anleihen einiges verloren. Immerhin ist die Zurich Insurance sehr solid aufgestellt, was die Wahrscheinlichkeit eines Konkurses gering macht. Erst kürzlich hat die Ratingagentur Fitch ihr gutes Rating mit AA bestätigt. Dennoch trägt man mit nachrangigen Anleihen immer ein erhöhtes Risiko – dafür bekommt man mehr Zins.
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