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Wahlumfrage: Die Schweizer Parteien im Form-Check

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Die grössten Verluste macht die SVP. Hätten die eidgenössischen Wahlen Ende August stattgefunden, wäre der Wähleranteil der Partei um 2,6 Prozentpunkte gesunken – auf 26,8 Prozent. Die Zugewinne der letzten Wahlen wären damit wieder weg. Die Verluste der SVP haben jedoch erstmals seit zwei Jahren nicht weiter zugenommen.

Das ist die eine Haupterkenntnis des neusten SRG Wahlbarometers. An der vom Forschungsinstitut Sotomo durchgeführten gewichteten Online-Umfrage nahmen zwischen dem 19. und 25. August gut 17'000 Personen teil. Der Stichprobenfehler beträgt plus/minus 1,2 Prozentpunkte. Die Umfrage wurde kurz nach der Veröffentlichung des Apfel-Plakats gemacht, mit dem die SVP einige Tage für Wirbel gesorgt hatte.

Die andere Hauptaussage lautet: Die sogenannte grüne Welle hat über den Sommer nicht an Kraft verloren. Die Grünen und die Grünliberalen legen weiter zu. Sie machen mit plus 3,4 beziehungsweise plus 2,3 Prozentpunkten die mit Abstand grössten Gewinne. Sie profitieren davon, dass die Themen Klimawandel und Umweltschutz von vielen Wählerinnen und Wählern als wichtig eingestuft werden.

Demgegenüber verlieren die klassischen SVP-Themen EU und Zuwanderung im Vergleich mit früheren Umfragen weiter an Bedeutung. Die SVP hat darum ein Mobilisierungsproblem. Vieles deutet darauf hin, dass zahlreiche bisherige SVP-Wähler am 20. Oktober zuhause bleiben könnten. Neu-Wähler kommen gemäss der SRG-Umfrage ebenfalls wenige hinzu, denn die SVP schneidet bei den Jungen vergleichsweise schlecht ab. An die Konkurrenz verliert die stärkste Schweizer Partei dagegen kaum.

Bei den übrigen grossen Parteien zeichnet sich ab, dass SP (–0,1 Prozentpunkte) und FDP (+0,3) stagnieren sowie CVP (–1,4) und BDP (–1,5) verlieren. Die Verluste sind grösser als in früheren Umfragen. Bei der BDP sind sie besonders dramatisch. Sie kommt noch auf einen Wähleranteil von 2,6 Prozent und verliert mehr als ein Drittel ihrer Wählerschaft. Die CVP hält sich zwar noch knapp über der wichtigen Marke von 10 Prozent Wähleranteil, wird aber erstmals in einer Umfrage zu den eidgenössischen Wahlen 2019 von den Grünen überholt. Auch in den Wahlumfragen von Tamedia, die letztmals Ende Mai durchgeführt wurden, war dies bislang nie der Fall.

Das rechte Lager und die Mitte verlieren im Vergleich zu den letzten Wahlen, das linke Lager legt zu. Das ist das Fazit der SRG-Umfrage. Es zeichnet sich am 20. Oktober also ein Linksrutsch ab. Die knappe rechte Mehrheit im Nationalrat wäre damit Geschichte.

Im Ständerat, der in den meisten Kantonen im Majorzverfahren gewählt wird, ist die Situation eine andere. Hier wird die CVP voraussichtlich weiterhin eine wichtige Rolle spielen – im Gegensatz zu den Grünen und den Grünliberalen.

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Das Politbüro

Die Irrungen und Wirrungen des eidgenössischen Wahlkampfs – kommentiert von Raphaela Birrer und Philipp Loser.