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Update folgtGrafiken und Karten
Alle Resultate der Bundestagswahl in der Übersicht

Die Wählerinnen und Wähler in Deutschland stimmen heute über die Zusammensetzung des neuen Bundestages ab. Bis 18 Uhr konnten die mehr als 59 Millionen Wahlberechtigten in Europas grösster Volkswirtschaft ihre Stimme abgeben, nun läuft die Auszählung.

Prognosen, Hochrechnungen und offizielle Ergebnisse der Bundestagswahl werden hier laufend durch die ganze Nacht hinweg aktualisiert.

Wann wird das Endergebnis publiziert?

ARD (Infratest dimap) und ZDF (Forschungsgruppe Wahlen) aktualisieren ihre Hochrechnungen, die auf Basis der ersten ausgezählten Wahlzettel erstellt werden, laufend bis zum offiziellen Ergebnis. Je mehr Stimmen gezählt werden, desto genauer werden die Hochrechnungen. Das vorläufige amtliche Endergebnis veröffentlicht die Bundeswahlleiterin voraussichtlich in den frühen Morgenstunden am Montag nach der Wahl.

Wie funktioniert das deutsche Wahlsystem?

In Deutschland gilt für die Bundestagswahl ein personalisiertes Verhältniswahlrecht. Jeder Wähler hat zwei Stimmen. Mit der Erststimme entscheidet er im Prinzip, welcher Kandidat seinen Wahlkreis vertritt, mit der Zweitstimme legt er die prozentuale Verteilung der Sitze im Parlament fest. Die Zweitstimme ist, auch wenn der Name anderes nahelegen mag, die Wichtigere, denn sie entscheidet über die Machtverhältnisse in Deutschland. Parteien bekommen nur Sitze im Bundestag, wenn sie bundesweit mindestens 5 Prozent der abgegebenen gültigen Zweitstimmen erhalten.

Was bewirkt die neue Wahlrechtsreform?

Nach der jüngsten Wahlrechtsreform der Ampel-Koalition ist nicht mehr garantiert, dass jeder Kandidat, der in einem Wahlkreis die meisten Erststimmen holt, tatsächlich ins nationale Parlament einzieht.

Anders als bei früheren Wahlen ziehen per Erststimme direkt gewählte Kandidaten nur noch dann in den Bundestag ein, wenn ihre Partei auch genügend Zweitstimmen hat. Sollte eine Partei per Erststimme in mehr Wahlkreisen vorn liegen, als ihr laut Zweitstimme Sitze zustehen, gehen die Kandidaten mit dem schlechtesten Erststimmenergebnis leer aus.

Überhang- und Ausgleichsmandate, die bei den Wahlen 2017 und 2021 das Parlament stark aufgebläht hatten, entfallen nun. Die Zahl der Sitze in der Volksvertretung in Berlin ist auf 630 begrenzt. Möglicherweise sind dann künftig nicht mehr alle 299 Wahlkreise zwischen Aachen und Zittau, Flensburg und Füssen mit einem direkt gewählten Abgeordneten vertreten.

Wann steht der neue Bundeskanzler fest?

Der neue Bundestag tritt spätestens 30 Tage nach der Wahl zusammen. Eine seiner wichtigsten Aufgaben ist die Wahl des neuen Kanzlers oder der Kanzlerin. Dies geschieht allerdings erst nach Abschluss der Koalitionsverhandlungen zwischen den an der künftigen Regierung beteiligten Parteien. Amtsinhaber Olaf Scholz (SPD) wurde am 8. Dezember 2021 rund zweieinhalb Monate nach der Bundestagswahl zum Kanzler gewählt.

Welches sind die Koalitionsoptionen?

Selten erreicht eine einzelne Partei bei Wahlen in Deutschland die absolute Mehrheit. Koalitionsregierungen sind daher die Regel.

Seit Ende 2021 regierte in Berlin eine «Ampel» (benannt nach den Parteifarben Rot, Gelb, Grün) aus Sozialdemokraten, Liberalen (FDP) und Grünen. Sie zerbrach im November im Streit um den Haushalt. Deshalb wurde die ursprünglich für Ende September geplante Bundestagswahl vorgezogen.

Bis zu einem Viertel der Sitze könnte den Umfragen zufolge an die in Teilen als rechtsextrem eingestufte Alternative für Deutschland (AfD) gehen. Da keine andere Partei mit ihr zusammenarbeiten will, kommt sie für eine Regierungsbildung nicht infrage. Die kleineren Parteien am linken Rand – das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und die Partei Die Linke, haben ebenfalls geringe Regierungschancen, weil sie Nato und Ukraine-Hilfen ablehnen.

Je nach Wahlausgang gibt es nun verschiedene denkbare Varianten:

AMPEL: Eine Neuauflage ist extrem unwahrscheinlich, weil die drei Parteien laut Umfragen weit von einer Mehrheit entfernt wären und es die FDP womöglich gar nicht wieder in den Bundestag schafft.

SCHWARZ-ROT: Früher sprach man von einer «grossen Koalition», wenn sich die Volksparteien rechts und links der Mitte zusammenschlossen. Beide Parteien sind aber von ihrer einstigen Stärke weit entfernt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) stützte sich in 12 ihrer 16 Regierungsjahre auf Schwarz-Rot. Angesichts der Animositäten zwischen Christ- und Sozialdemokraten wäre es aber allenfalls eine Notlösung.

SCHWARZ-GRÜN: Eine eher unwahrscheinliche Verbindung. Auf Länderebene hat die Kombination in mehreren Bundesländern zwar recht gut funktioniert. Die bayerische CSU, Schwesterpartei der CDU von Kanzlerkandidat Friedrich Merz, hat sich vielfach entschieden gegen Schwarz-Grün ausgesprochen.

SCHWARZ-ROT-GRÜN: Auch diese Kombination hat es in verschiedenen Bundesländern schon gegeben, auf nationaler Ebene wäre sie aber ein absolutes Novum. Mangels Alternativen könnte es trotzdem dazu kommen.

MINDERHEITSREGIERUNG: Sie gab es in Deutschland bisher nur in Übergangszeiten. Bundeskanzler Scholz beispielsweise kann sich seit dem Bruch der Ampelkoalition nur noch auf SPD und Grüne stützen. Ein neuer Kanzler braucht für seine Wahl die Mehrheit aller Mitglieder des Parlaments.

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