Schlagabtausch in Berlin«Sie haben noch nie in ihrem Leben gearbeitet!» – AfD und Grüne geraten vor Wahl aneinander
AfD-Chefin Alice Weidel wirbt bei der Union weiter um eine Zusammenarbeit. Die Grünen greift sie im Bundestag scharf an.
![Knapp zwei Wochen vor der Wahl in Deutschland wird der Ton zwischen der AfD und ihren Gegnern schärfer: Alice Weidel spricht im Bundestag am 11. Februar 2025 in Berlin.](https://cdn.unitycms.io/images/FSSA7p2rK6BByF5AItk7Aw.jpg?op=ocroped&val=1200,800,766,815,0,179&sum=OnoAe0tOoi0)
In der voraussichtlich letzten Bundestagssitzung vor der Wahl in Deutschland in knapp zwei Wochen ist es zwischen AfD-Chefin Alice Weidel und den Grünen im Parlament zu scharfen Wortgefechten gekommen.
In ihrer Rede beschwerte sich Weidel über Zwischenrufe aus den Reihen der Grünen: «Dieses Geifern geht wirklich auf den Sender», sagte sie und rief, die Grünen hätten im Bundestag nichts verloren. «Sie haben alle noch nie in ihrem Leben gearbeitet!»
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) reagierte auf eine Beschwerde Weidels über die Zwischenrufe mit den Worten: «Das können Sie Ihrer eigenen Fraktion ja auch mal sagen, die hier permanent reinrufen.»
Weidel wirbt um die Gunst der Union
Inhaltlich griff Weidel CDU/CSU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz für seinen Kurs an und warb weiter für eine Zusammenarbeit. «Sie, Herr Merz, Sie sind bereits gescheitert, denn das, was Sie betreiben, ist Wählertäuschung. Sie werden nichts von Ihren Versprechungen umsetzen können mit Grün-Rot.»
Nur mit der AfD werde eine «Migrationswende, die Wirtschafts-, Energie- und Steuerwende und das Umsteuern in der Gesellschaftspolitik» möglich sein. Weidel bekräftigte AfD-Positionen nach einem Ausstieg aus dem Euro, der Wiedereinführung einer eigenen Währung und einem Ende der Energiewende. «Das ist unsere Vision für Deutschland. Unsere Hand ist ausgestreckt für alle, die sie mit uns realisieren wollen. Und es liegt an Ihnen, ob Sie diese Hand ergreifen.»
CDU führt in den Umfragen, braucht aber wohl einen Koalitionspartner
In allen Umfragen liegt die CDU/CSU weit vor den übrigen deutschen Parteien. Bei einem Stimmenanteil von 30 Prozent bräuchte Merz aber mindestens einen Koalitionspartner, womöglich SPD oder Grüne, also eine der Parteien der zerbrochenen «Ampel»-Koalition von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Scholz hat nach den Umfragen kaum Chancen, abermals eine deutsche Regierung anzuführen.
DPA/sas
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