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Wahlen 2023 in Zürich
Sie stürmten die Listen und sitzen jetzt für Zürich im Parlament

SP: Islam Alijaj und Anna Rosenwasser

Wahlen 2023, SP-Wahlfeier, Islam Alijaj, Café Boy, Zürich, 22.10.2023, Foto Dominique Meienberg

Seine Geschichte beeindruckt. Islam Alijaj politisiert seit März 2022 im Stadtzürcher Gemeinderat. Nun ist er frisch gewählter SP-Nationalrat. Er startete vom elften Listenplatz und verbesserte sich um vier Ränge. Seit seiner Geburt ist der 37-Jährige körperlich schwer beeinträchtigt.

National hat Alijaj als einer der führenden Köpfe der Inklusionsinitiative auf sich aufmerksam gemacht. Das Volksbegehren will, dass behinderte Menschen frei entscheiden können, ob sie in der eigenen Wohnung oder im Heim leben.

Seine Kampagne «Geschichte Schreiben» dürfte für sein gutes Resultat mitverantwortlich sein. Mit knapp 200’000 Franken Wahlkampfausgaben gehört Alijaj zu den finanzstärksten Kandidierenden.

Wahlen 2023, SP-Wahlfeier, Anna Rosenwasser, Nationalrätin,  Café Boy, Zürich, 22.10.2023, Foto Dominique Meienberg

Anna Rosenwasser gehört zu den bekanntesten queeren Stimmen der Schweiz, auf Instagram folgen ihr über 33’000 Menschen. Nun ist sie die grosse Überfliegerin: Sie kletterte von Listenplatz 20 auf 8 und schaffte damit die Wahl. Ganz geheuer scheint ihr das nicht zu sein. Am Nachmittag postete sie auf Instagram: «Ich will Michèle nicht überholen, sie ist supercool.» Gebracht hat es nichts: Sie hat SP-Kantonsrätin Michèle Dünki-Bättig überholt.

Die Journalistin hat 2023 das «Rosa Buch» veröffentlicht, eine Sammlung kurzer persönlicher Texte. Darin setzt sie sich immer wieder mit ihrer eigenen Bisexualität auseinander.

Die Mitte: Nicole Barandun und Yvonne Bürgin

Mitte-Praesidentin Nicole Barandun spricht an den Eidgenoessischen Wahlen, am Sonntag, 22. Oktober 2023 im Walcheturm in Zuerich. Die Schweizer Buergerinnen und Buerger waehlen das Bundesparlament mit den beiden Kammern Nationalrat und Staenderat. (KEYSTONE/Ennio Leanza)

Gleich zwei neue Frauen ziehen für Die Mitte in den Nationalrat. Nicole Barandun und Yvonne Bürgin sind zwei Parteigrössen der kantonalen Politik. Die beiden Frauen profitieren vom guten Resultat ihrer Partei, die erstmals unter dem Label Die Mitte angetreten ist, und verteidigten ihre Listenplätze.

Barandun ist noch bis zum nächsten Frühling Co-Präsidentin der Partei, zudem ist sie Präsidentin des Zürcher Gewerbeverbandes. Einen Namen gemacht hat sich die Rechtsanwältin bei der Fusion von CVP und BDP: Zusammen mit Thomas Hürlimann (ex BDP) führte sie die neue Partei seither erfolgreich: Schon in den Kantonsratswahlen im Februar 2023 holte die Partei drei zusätzliche Sitze (im Vergleich zur CVP).

Eröffnung des Amtsjahres des  Kantonsrates in der Synagoge der Israelitischen Cultusgemeinde an der Nüschelerstrasse. Yvonne Bürgin ist neue Kantonsrats Präsidentin.
07.05.2018
(Tages-Anzeiger/Urs Jaudas)

Yvonne Bürgin ist langjährige Präsidentin der Mitte-Fraktion im Kantonsrat. Die ehemalige Schulpflegerin ist dort vor allem als Schul- und Familienpolitikerin bekannt. Aktuell setzt sie sich für eine nationale Elternzeit von mindestens zwanzig Wochen ein, dafür hat sie unlängst eine Standesinitiative eingereicht.

Bürgin gehört zu den Menschen, die scheinbar endlos Energie haben. In Rüti, wo Bürgin seit ihrer Geburt wohnt, ist sie Gemeindepräsidentin. Die 53-Jährige ist Mutter von drei Töchtern; zudem arbeitet sie im familieneigenen KMU.

SVP: Martin Hübscher und Nina Fehr Düsel

Martin Hübscher, aufgenommen am 23. Oktober 2023 Illnau.

© Michele Limina

Martin Hübscher und Nina Fehr Düsel ziehen für die SVP neu in den Nationalrat ein. Sie besetzen den frei gewordenen Sitz von Roger Köppel sowie der abgewählten Therese Schläpfer. Beide politisieren seit 2015 im Kantonsrat. 

Hübscher ist Präsident der SVP-Fraktion und wurde vor den vergangenen Kantonsratswahlen als möglicher Nachfolger von Regierungsrat Ernst Stocker (SVP) gehandelt. Innerhalb des Politbetriebs ist der Landwirt aus Bertschikon (Gemeinde Wiesendangen) durchaus eine Parteigrösse, ausserhalb ist er trotz Fraktionspräsidium aber weniger bekannt. Dennoch hat er sich um zwei Plätze auf der Liste verbessert.

Domenik Ledergerber begrüsst Nina Fehr-Düsel, aufgenommen am 23. Oktober 2023 Illnau.

© Michele Limina

Nina Fehr Düsel dürften etwas mehr Personen kennen. Die Juristin kandidierte 2014 für die SVP bereits für den Zürcher Stadtrat, blieb aber chancenlos. In den diesjährigen Nationalratswahlen machte sie gleich drei Plätze auf der SVP-Liste gut und verbesserte sich auf den sechsten Rang. Sie liess den Zürcher Parteipräsidenten Domenik Ledergerber (der die Wahl nicht schaffte) und Nationalrätin Therese Schläpfer (die abgewählt wurde) hinter sich. Bereits ihr Vater, Hans Fehr, politisierte für die SVP im Nationalrat.

EDU: Erich Vontobel

Wahlsonntag Wahlfeier EDU
22.10.2023

Im Zürcher Kantonsrat ist Erich Vontobel schon bald ein Urgestein, seit 11 Jahren gehört er dem Parlament schon an. Nun ist dem 64-jährigen Wolfhauser (Gemeinde Bubikon) der Sprung in den Nationalrat gelungen. Vontobel ist ein stramm konservativer Christ, er unterstützt den Marsch fürs Läbe, setzt sich für Babyfenster ein und gegen die «Gender-Indoktrination an Schulen». Der Vater dreier Kinder ist Informatik-Projektleiter.

FDP: Bettina Balmer

Teures Ticket nach Bern: Bettina Balmer investierte über 225’000 Franken in ihren Wahlkampf.

Sie hat die Wahl in den Nationalrat buchstäblich auf die letzte Sekunde geschafft: Erst als um halb zehn der allerletzte Wahlkreis ausgezählt war, wurde klar, dass Bettina Balmer gewählt ist. Balmer gehörte zu den neu Kandidierenden mit den grössten Budgets, mehr als 225’000 Franken investierte sie in den Wahlkampf.

Die 57-jährige Kinderchirurgin wurde 2015 in den Kantonsrat gewählt, wo sie sich vor allem in der Gesundheitspolitik betätigt. Balmer ist Mutter dreier Kinder.