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Geldberater zur Pensionskasse
Die Vorsorge der Frau stärken und als Paar einiges an Steuern sparen

Älteres Paar bespricht am Laptop ihren Haushaltsplan in moderner Küche.
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Wir besitzen ein Reiheneinfamilienhaus und haben bisher Unterhaltskosten auf der Steuererklärung zum Abzug bringen können. Mein Mann denkt an eine baldige Pensionierung. Er meint, wir sollten in seine Pensionskasse Geld einschiessen. Ich, Mutter von zwei Kindern, arbeite im Teilzeitpensum 50 Prozent. Ich würde gern in meine Pensionskasse einzahlen. Dagegen spricht der sinkende Umwandlungssatz. Sollen wir einen Teil der Hypothek zurückzahlen? Hätte das steuerliche Vorteile? Dann hätten wir weniger Schulden. N. S.

Klar wäre es ein gutes Gefühl, wenn Sie weniger Schulden hätten, indem Sie Ihre Hypothek reduzieren. Steuerlich wäre dies in Ihrer Konstellation aber nicht vorteilhaft. Sie schreiben mir, dass Sie die Hypothek auf Ihrem Haus bei der Pensionierung von Ihrem Mann teilweise zurückzahlen müssen. Aus diesem Grund machen Sie und Ihr Mann eine indirekte Amortisation über die Säule 3a, was sinnvoll ist. Eine vorzeitige Teilamortisation darüber hinaus hätte zur Folge, dass Sie in Ihrer Steuererklärung weniger Schuldzinsen und Schulden abziehen könnten. Immerhin würden Sie Bankzinsen sparen.

Aber da Sie und Ihr Mann beide arbeiten, würde ich es sowohl für Ihre Altersvorsorge als auch aus steuerlicher Sicht für besser halten, wenn Sie Gelder in die Pensionskasse einzahlen, zumal Sie das Potenzial der Säule 3a bereits voll ausschöpfen. Ihren Angaben entnehme ich, dass Ihr Mann aus Deutschland kommt und trotz langjähriger Erwerbstätigkeit in der Schweiz Lücken bei der AHV und der Pensionskasse hat. Letztere könnte er mit freiwilligen Einzahlungen in seine Pensionskasse teilweise kompensieren.

Da Ihr Mann bald in Pension gehen will, ist vor einer Einzahlung die dreijährige Sperrfrist gemäss Art. 79b Abs. 3 BVG zu beachten. Demnach gilt, dass, wenn PK-Einkäufe getätigt werden, die daraus resultierenden Leistungen innerhalb der nächsten drei Jahre nicht in Kapitalform aus der Vorsorge zurückgezogen werden dürfen.

Sperrfrist beim Kapitalbezug betrifft Mann zuerst

Wenn man einen Kapitalbezug – selbst nur teilweise – aus der Pensionskasse plant, sollte man in den drei Jahren davor keine Einkäufe mehr tätigen. Ansonsten riskiert man, Steuern nachzahlen zu müssen, die man mittels Einkäufen gespart hatte. Kein Problem ist die Sperrfrist bei einem Rentenbezug.

Unabhängig davon würde ich in Ihrer Familienkonstellation eine Einzahlung in Ihre Pensionskasse vorziehen – vorausgesetzt, dass die Kasse nicht in einer Schräglage ist. Für eine Einzahlung in Ihre Pensionskasse spricht, dass Sie als Mutter nur Teilzeit arbeiten und über die Jahre weniger in Ihrer 2. Säule ansparen konnten.

Mit diesem Schritt könnten Sie das Problem der dreijährigen Sperrfrist für PK-Einzahlungen bei Ihrem Mann lösen und anderseits Ihre Vorsorge stärken. Vor allem könnten Sie mit diesem Vorgehen Ihre Steuerrechnung und diejenige Ihres Mannes stark senken: Denn ebenso wie die Einzahlungen in die Säule 3a dürfen Sie die freiwilligen Einzahlungen in die Pensionskasse in der nächsten Steuererklärung in Abzug bringen, was eine Entlastung der Steuerrechnung bringt.

Gestaffelt in die Pensionskasse einzahlen

Falls Sie die nötigen Mittel haben, würde ich angesichts Ihrer grossen Vorsorgelücke nicht nur einmalig in Ihre Pensionskasse einzahlen, sondern während mehrerer Jahre. Durch diesen Effekt würden Sie und Ihr Mann über diese Zeit von Abzügen profitieren und mehrfach Steuern sparen.

Vor einem Entscheid wäre es sinnvoll, eine Vorsorgeanalyse bei einer Bank, Versicherung oder einer unabhängigen Expertin erstellen zu lassen, um alle Aspekte zu berücksichtigen. Fachleute vergleichen Sie am besten auf der unabhängigen Plattform Finfinder.ch.

Da es für Sie und Ihren Mann um viel Geld geht, lohnt es sich, die Details zusammen mit Fachleuten zu prüfen und insbesondere Ihre Vorsorgesituation genau anzuschauen. So können Sie entsprechende Handlungsoptionen für Sie ableiten, die sowohl steuerlich als auch vorsorgetechnisch sinnvoll sind.