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Corona-Fälle an Schulen
Vor allem Städte müssen sich gegen lokale Ausbrüche wappnen

Seit dem 11. Mai gibt es wieder Präsenzunterricht: Kinder treffen im Kanton Bern am ersten Tag der Öffnung in ihrer Schule ein.
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Kurz nach der Öffnung der Primar- und Sekundarschulen am 11. Mai gab es bereits erste Fälle, so etwa in Cham ZG, Reiden LU, Suhr AG im Zürcher Unterland oder im Kanton Bern. Eine Übersicht, wo Covid-19-Fälle in Schulen auftraten und welche Massnahmen ergriffen wurden, haben weder die Kantonsärzte noch die Erziehungsdirektorenkonferenz. Auch das Bundesamt für Gesundheit führt keine entsprechende Statistik.

Dabei könnten solche Daten durchaus Aufschlüsse geben, wie welche Anordnungen gewirkt haben. Denn der Umgang mit dem Coronavirus fiel sehr unterschiedlich aus. Zwei Beispiele illustrieren die verschiedenen Herangehensweisen:

  • Sanfte Intervention: In der ersten Woche nach den Lockerungen des Lockdown wurde im luzernischen Reiden ein Sekundarschüler positiv auf Covid-19 getestet. Er wurde in die Isolation geschickt, eine Quarantäne der betroffenen siebten Klasse hatte der Kantonsarzt nicht angeordnet. Beim Auftreten eines Einzelfalls sei eine Quarantäne für eine ganze Schulklasse nicht nötig, betonte damals Roger Harstall. Experten gehen davon aus, dass Kinder untereinander kaum ansteckend sind. Trotzdem beunruhigte das Vorgehen viele Eltern, sie schickten ihre Kinder teilweise nicht mehr zum Unterricht. Eine Pressekonferenz musste einberufen werden, um die Situation zu beruhigen.
  • Heftige Intervention: Rigoros ging Basel vor, als vor zwei Wochen bekannt wurde, dass sich ein Geschwisterpaar infiziert hatte. Dieses besuchte die Primarschule respektive eine Kindergartenklasse der Isaak-Iselin-Schule. Kantonsarzt Thomas Steffen entschied, auch die beiden betroffenen Klassen, begleitet von jeweils mindestens einem Elternteil, sowie mehrere Lehrer unter Quarantäne zu stellen, insgesamt wurden so über 80 Personen bis zum 5. Juni isoliert. Eine Quarantäne sei zweifellos belastend für die Betroffenen, resümiert Steffen heute, aber diese Schutzmassnahme sei notwendig gewesen. Dies auch, weil man die Ansteckungsquelle nicht habe eruieren können. Und er fühlt sich auch dadurch bestätigt, dass an der Schule keine weiteren Fälle mehr aufgetreten sind.
    Zudem verweist Steffen auf die in Basel noch präsente Erkenntnis, dass man im Zweifelsfall eher breiter angelegte Massnahmen ergreifen sollte. Ein neunjähriger Junge erkrankte 2003 an Lungentuberkulose. In Fachbüchern stand, dass Kinder die Krankheit nicht übertragen würden, da sie nicht stark genug husten könnten. Trotzdem entschied man sich in Basel für aufwendige Umgebungsabklärungen, heute nennt man das Contact-Tracing. Laut Steffen mit dem Fazit, dass man an dieser Schule mehrere Dutzend Fälle nachweisen konnte.

Was die Zukunft angeht, warnt der Basler Kantonsarzt Thomas Steffen: «Wir sind uns insbesondere bewusst, dass Basel-Stadt mit seiner hohen Bevölkerungsdichte in der jetzigen Phase besonders umsichtig vorgehen muss.» Er geht davon aus, dass es in den nächsten Monaten zu grossen Unterschieden zwischen ländlichen Gebieten und Städten kommen könnte. Gerade in dicht besiedelten Regionen und Zentren müsse man schneller und rigoroser reagieren, um neue Krankheitsausbrüche zu verhindern oder zumindest schnell einzudämmen.

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