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Folge der Pandemie
Viele Arbeitslose dürften länger keine Stelle finden

Gemäss Seco sind die Handwerksberufe am stärksten von der Langzeitarbeitslosigkeit betroffen.
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Schlechte Nachricht für Arbeitsuchende: Wegen des Coronavirus sinkt der Bedarf an neuen Mitarbeitenden, und es wird immer schwieriger, einen Job zu finden – speziell in den Handwerksberufen steigt die Langzeitarbeitslosigkeit.

Die neusten Arbeitslosenzahlen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) zeigen, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Juli im Vergleich zum Vormonat um 8,6 Prozent zugenommen hat. Diese Entwicklung ist laut Experten nur der Anfang. Die Prognosen des Arbeitsmarktexperten Georg Sheldon von der Universität Basel zeigen, dass der Anteil der Langzeitarbeitslosen am Total der Arbeitslosen von derzeit 15 Prozent bis im Sommer 2021 auf 40 Prozent steigen könnte.

Sheldon beurteilt diese Entwicklung kritisch: «Langzeitarbeitslose sind schwer zu vermitteln, sei es, weil anhaltende Arbeitslosigkeit potenziellen Arbeitgebern ernsthafte Defizite signalisiert, oder sei es, weil durch fortgesetzte Arbeitslosigkeit Qualifikationen verloren gehen.» Eine Arbeitslosigkeit, die konjunkturell begann, könne sich dadurch in eine strukturelle Arbeitslosigkeit verwandeln.

Es zeigt sich bereits jetzt, dass von Juni bis Juli die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit auf acht Monate zugenommen hat. Gleichzeitig hat das Risiko, arbeitslos zu werden, im Vergleich zum Vormonat abgenommen. Für Arbeitnehmer ist es derzeit also schwieriger, eine Stelle zu finden, als eine zu behalten.

Für die Schweiz hätte diese Entwicklung weitreichende Konsequenzen, denn Länder mit einer hohen Langzeitarbeitslosigkeit weisen oftmals auch eine hohe Sockelarbeitslosigkeit auf. Angenommen, dass sich die Vermittlungsquote im kommenden Jahr nicht verbessert, wird dies gemäss Sheldon bedeuten, dass sich die Arbeitslosigkeit verhärtet. Auch wenn sich die Wirtschaft erholt, wird es dann für viele langfristig kaum Hoffnung auf eine Anstellung geben.