GP von KanadaAls wäre es Absicht: Ferrari lässt Leclerc wieder leiden – Verstappen siegt
Der Niederländer baut seine Führung weiter aus, obwohl er von einem roten Rennwagen gejagt wird. Es ist nicht derjenige des grössten Herausforderers.
![Einmal mehr souverän zum Sieg: Max Verstappen beim GP von Kanada.](https://cdn.unitycms.io/images/AQF442zL4ejBcdWYyvRpp6.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=YSONvQ18Zvw)
Der Ferrari taucht immer wieder gefährlich auf im Rückspiegel von Max Verstappen. Es ist Carlos Sainz, der den Niederländer über den Circuit Gilles-Villeneuve jagt, Runde für Runde, Kurve für Kurve nähert er sich dem WM-Leader, setzt sich neben ihn, bremst spät, macht Druck.
Es reicht nicht zum allerersten Sieg des Spaniers in der Formel 1. Zu souverän, zu abgeklärt fährt der Weltmeister des Vorjahres in seinem Red Bull, wehrt alle Angriffe ab, begeht keine Fehler, fährt zum neuerlichen Triumph und macht riesige Schritt hin zur erfolgreichen Verteidigung seines Titels. 46 Punkte Vorsprung hat er nun auf seinen Teamkollegen Sergio Pérez. 49 sind es bereits auf Charles Leclerc.
Das auch, weil der härteste Gegner zuletzt ziemlich viele Fehler gemacht hat. Zwar ist es so, dass Sainz in Montreal um den Sieg fahren kann. Nur müsste das nach Ferrari-Drehbuch eigentlich Leclerc tun, der erste Aspirant bei der Scuderia für den Titel. Doch als die 43. Runde läuft in Kanada, stellt sich irgendwie die Frage, ob sie es eigentlich absichtlich machen bei den Italienern. Wollen sie Leclerc, diesen begnadeten Rennfahrer, wirklich in ihren Reihen zermürben?
Zu seinem ersten Boxenstopp kommt der Mann, der von Rang 19 aus losfahren musste zu diesem Rennen, weil zu viele Teile gewechselt wurden an seinem Auto und er strafversetzt wurde. Und dann klemmt hinten links das Rad, vergehen für Formel-1-Verhältnisse ewig lange 5,3 Sekunden, bis er wieder losfahren kann. So kommt er auf Platz 12 wieder auf die Strecke statt auf Rang 8, hinter dem Quartett Lance Stroll, Zhou Guanyu, Yuki Tsunoda und Daniel Ricciardo. Die Fluchwörter, die via Funk kommen, werden wie stets lange überpiepst.
Leclercs Aufholjagd
Immerhin arbeitet sich Leclerc in der Folge nach vorne, wird er noch Fünfter – es ist eine beachtliche Aufholjagd. Ein kleiner Rückschlag ist aber auch dieser Grand Prix für den Monegassen, der zuletzt vor allem grosse Enttäuschungen erlebte mit zwei Ausfällen und einer missglückten Strategie in seiner Heimat Monte Carlo, die ihn von Rang 1 auf Platz 4 zurückfallen liess. Denn eigentlich müsste er ja nicht Schadensbegrenzung betreiben, sondern Punkte gutmachen auf seinen Rivalen.
Ganz anders sieht die Gemütslage bei Verstappen aus, seinem grossen Widersacher einst zu Kart-Zeiten und nun auf der obersten Stufe des Motorsports. Der Niederländer gewinnt in Montreal zum sechsten Mal in dieser Saison – bei neun Rennen. Und trotz zwei Ausfällen. Der 24-Jährige fährt seinen Gegnern damit immer weiter davon. Auch Pérez, seinem Teamkollegen.
Es läuft erst die 10. Runde, als der Mexikaner ausrollt – und sowohl Verstappen als auch Lewis Hamilton sich auf ein gewagtes Unterfangen einlassen. Der virtuelle Safety-Car kommt zum Einsatz, in dieser Phase dürfen die Fahrer gewisse Abschnittszeiten nicht unterschreiten – was auch zur Folge hat, dass Reifenwechsel weniger Zeit kosten. Verstappen, der Führende, und Hamilton als Vierter wollen das nutzen, wechseln 60 Runden vor Schluss schon auf die harten Reifen und hoffen, mit diesen bis zum Ende durchzukommen. Die Strategie geht dann nicht ganz auf, beide müssen noch einmal zum Pneuwechsel kommen.
Zwei der grossen Figuren sind sie am Ende dennoch. Verstappen als Sieger. Hamilton als Dritter. Erst zum zweiten Mal nach dem Auftaktrennen in Bahrain steht der siebenfache Weltmeister in dieser Saison auf dem Podest. Und wohl noch nie hat er derart ausgelassen von diesem hinuntergejubelt nach einem dritten Platz. Er kommt einer Erlösung gleich in einem schwierigen Jahr für ihn.
Beide Alfa Romeos in den Punkten
Dabei scheint erst einiges gegen Hamilton und Verstappen zu sprechen, weil sie den zweiten Reifenwechsel absolvieren, kurz bevor Yuki Tsunoda mit seinem Alpha Tauri in die Streckenbegrenzung rutscht und der Safety-Car auf die Piste kommt. Davon profitiert Sainz, der nun mit geringerem Zeitverlust neue Pneus holen kann. Und die letzten Runden über Verstappen jagt und nahe dran ist an seinem allerersten Sieg. Und dann doch das Nachsehen hat.
Derweil erleben die Fahrer von Alfa Romeo einen Freudentag. Zum zweiten Mal in dieser Saison sind beide Autos des Schweizer Teams in den Top 10 klassiert, Valtteri Bottas wird Siebter und Zhou Guanyu Achter.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.