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Verstappen vs. Leclerc
Sie konnten sich schon als Kinder nicht ausstehen

Immerhin reden sie mittlerweile miteinander: Charles Leclerc (links) und Max Verstappen nach dem Grand Prix von Saudiarabien.
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Max Verstappen stapft wütend weg von der Rennstrecke. Vor ihm ist schon Vater Jos vorbeigetrottet mit einem Gesichtsausdruck, als hätte ihm einer einen Schlag in die Magengegend verpasst. «Was ist passiert?», fragt ein aufgeregter Mann mit Mikrofon. «Es ist nur unfair», sagt Verstappen junior. «Ich führe, er will vorbei, er fährt in mich hinein, dann ich in ihn, schliesslich schubst er mich von der Strecke. Das ist nicht fair, oder?»

Nachfrage beim vermeintlichen Übeltäter. «Es ist nichts passiert, nur ein Unfall auf der Strecke.» Die braunen Haare hängen dem Buben ins Gesicht, die Augen sind verträumt, er lächelt kurz und verschmitzt. Es ist der kleine Charles Leclerc, der da in die Kamera redet.

14 ist er wie sein erbitterter Konkurrent aus den Niederlanden, mit dem er auf den Kartstrecken in ganz Europa immer wieder aneinandergerät. Sie hätten sich nicht ausstehen können als Kinder, sagte Leclerc einmal gegenüber Sky Italia. Verstappen äussert sich zurückhaltender, «ich würde sagen, es war früher ein bisschen schwieriger, aber wir waren auch sehr jung». Mittlerweile aber sei alles in Ordnung zwischen ihnen, beteuert er. Leclerc sagt es so: «Wir reden miteinander, haben also diesbezüglich grosse Fortschritte gemacht. Max ist ein guter Kerl, aber wenn wir den Helm aufsetzen und auf die Strecke gehen, besteht immer noch die gleiche Rivalität wie in den Kartzeiten.»

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Kostproben davon geben die beiden mittlerweile mit 24 Jahren und auf der grösstmöglichen Bühne, in der Formel 1, wo sie sich in den ersten beiden Rennen geradezu atemberaubende Zweikämpfe lieferten. Angriff, Konter, Angriff, Konter, alles auch ermöglicht durch die neuen Autos, die es erlauben, dem Überholenden zu folgen und nicht mehr abreissen lassen zu müssen, weil die Windverwirbelungen hinter dem Rennwagen zu gross wären.

Gesittet oder erneut erbittert?

Am Sonntag in Saudiarabien hat Verstappen das bessere Ende, gewinnt er diesen Grand Prix und deutet alles darauf hin, dass das packende Duell die Formel 1 die ganze Saison über beschäftigen wird. Die Frage ist nur: Bleibt es derart gesittet wie bis anhin? Wird es gehässig wie im Vorjahr, als der erbitterte Zweikampf an der Spitze noch Verstappen gegen Lewis Hamilton hiess?

Der Weltmeister von Red Bull jedenfalls machte schon einmal klar, dass er wieder bereit ist, viele Mittel einzusetzen, um ein zweites Mal den Thron des Motorsports zu besteigen. Mehrmals beschwerte er sich in Jidda darüber, sein Gegner habe unerlaubterweise weisse Linien überfahren. Und als er in der letzten Runde jammerte, Leclerc sei in einer Zone, in der die gelben Flaggen geschwenkt worden seien, zu schnell gefahren, da erinnerte er ein wenig an den wütenden Buben mit dem roten Kopf am Rand der Kartstrecke. «Das ist unfair», sagt er auch diesmal.

Leclerc bleibt derweil gelassen, als Erstes gratuliert er seinem Widersacher via Funk zum Sieg, klopft ihm später auf die Schultern. Vielleicht ist es noch der Grossmut des WM-Leaders, der aus dem Monegassen spricht, und ändert sich, wenn sich das Duell weiter zuspitzt. Womöglich erinnert sich der nette Mann mit den Grübchen in den Wangen im Laufe des Jahres ja auch an einen Vorfall von 2019.

Verstappen versaut Leclerc den grössten Tag

In Spielberg hätte es der bis dahin grösste Tag werden können für den jungen Piloten, der damals sein erstes Jahr bei der grossen Scuderia Ferrari erlebt – nachdem er die Juniorenstufen auf direktem Weg mit Gesamtsiegen in der GP3 und Formel 2 durchlaufen und sein Premierenjahr in der Königsklasse bei Sauber erlebt hat. Jetzt also führt er an diesem 30. Juni 2019 den Formel-1-Grand-Prix von Österreich an; drei Runden nur noch, dann darf er sich einreihen in die Liste der grössten aller Motorsportler.

Kurve 3, plötzlich schiesst der Red Bull von Verstappen auf der Innenseite heran, fährt der Niederländer noch ein paar Meter geradeaus, erst dann lenkt er ein, die Räder der Autos berühren sich, Leclerc gerät neben die Piste, der Traum ist ausgeträumt. Oder besser: Verstappen hat ihn mit seiner Brechstange platzen lassen. «So überholt man nicht», sagt Leclerc. Später steht er mit verschränkten Armen neben seinem Widersacher auf dem Podest. Er versucht selbst in jenem Moment die Ruhe zu wahren. In diesem Jahr dürfte Leclerc noch einige Male beweisen müssen, wie beherrscht er sein kann. 21 Grands Prix stehen noch an. 21-mal die Chance auf ein nächstes packendes Duell zwischen den beiden Piloten, die sich schon derart früh in ihrem Leben auf die Nerven gingen.

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