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Geldblog: Vorsorge
Versicherer geraten bei der 3. Säule unter Zugzwang

Der kostenlose Risikoschutz von Viac könnte die Branche neu aufmischen.
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Im Internet habe ich gesehen, dass Viac bei der 3. Säule auch einen Risikoschutz kostenlos hat. Was ist davon zu halten? Mir ist wichtig, dass ich eine günstige Lösung habe mit guten Fonds. Leserfrage von D.I.

Sie sprechen in Ihrer Frage den Risikoschutz an, den Viac im Rahmen der Säule 3a, aber auch bei Freizügigkeitsgeldern anbietet. Dieser Basisschutz beinhaltet, dass die Kunden bei Invalidität oder Todesfall bis zu 25 Prozent zusätzlich zu ihrem Vorsorgevermögen ausgezahlt bekommen. Konkret gilt: Pro 10’000 Franken investiertes Vermögen, berechnet auf der Basis des Vormonats, erhält der Kunde von Viac eine Versicherungsdeckung von 2500 Franken bei Tod oder Invalidität von 70 Prozent-IV-Grad. Diese Deckung wird im Schadenfall zusätzlich zum Vorsorgevermögen ausbezahlt. Allerdings muss das Geld investiert sein. Wenn es nur auf dem Konto liegt, gilt die Risikoabsicherung gegen Todesfall und Invalidität nicht. Dennoch finde ich diese interessant.

Bisher musste man sich entscheiden, ob man seine 3. Säule bei einer Bank oder Versicherung will. Bei der Bank ist man freier, verfügt aber anders als bei der Versicherung üblicherweise nicht über einen Risikoschutz gegen das Todesfall- und Invaliditätsrisiko. Viac betritt da Neuland und kombiniert die Bank- und Versicherungslösung bei der Säule 3a und der Freizügigkeit, wobei der Risikoschutz im Vergleich zu den Versicherungslösungen nur minimal ist und sich wie erwähnt nur auf das angelegte Vorsorgevermögen bezieht. Für die Versicherer bringt diese Neuerung aber zusätzliche Konkurrenz und könnte die Branche neu aufmischen, zumal der Basisrisikoschutz von Viac auch noch kostenlos ist. Bei der Versicherungslösung zahlt man für den Risikoschutz indes eine Prämie, die mehr oder weniger transparent ausgewiesen wird.

«Die Neuerung von Viac zeigt, dass der Konkurrenzkampf um die Vorsorgegelder immer intensiver geführt wird.»

Brisant beim kostenlosen Risikoschutz der Viac ist, dass dieser vom Versicherer Helvetia gewährleistet wird, mit dem Viac kooperiert. Hier hätte ich nämlich ein Risiko für die Kunden gesehen, wenn lediglich die kleine Fintechfirma Viac selbst für die Risikoleistungen geradegestanden wäre. Indem hingegen die an der Börse kotierte Helvetia dafür geradesteht, hat man als Kunde eine zusätzliche Sicherheit. Die Neuerung von Viac zeigt, dass der Konkurrenzkampf um die Vorsorgegelder immer intensiver geführt wird, nachdem die Zürcher Kantonalbank mit ihrer Vorsorgeapp Frankly den 3. Säule-Markt heftig aufgemischt hat und innert kurzer Zeit viele Neukundinnen und –kunden fürs Vorsorgesparen mittels Fonds gewonnen hat. Während die meisten Banken und Versicherungen bei Fondslösungen in der Säule 3a direkt und indirekt nach wie vor hohe Gebühren abschöpfen, bieten die ZKB mit Frankly und die Viac in Zusammenarbeit mit der WIR Bank kostengünstige Alternativen mit tiefen Pauschalgebühren an.

Bei Frankly liegt die All-inclusive-Gebühr für alle angebotenen Fonds aktuell bei 0,47 Prozent pro Jahr und bei der Viac laut Homepage bei 0,52 Prozent pro Jahr. Darin eingeschlossen sind sämtliche Kosten für Depot, Verwaltung und Transaktionen. Während die Gebühr bei Frankly auf dem gesamten Geld gilt, wird diese bei Viac nur auf dem investierten Kapital errechnet. Wer immer alles investiert, fährt bei Frankly günstiger, wer hingegen einen hohen Cashanteil hält, zahlt unter Umständen bei Viac weniger. Ich bin gespannt, wie der Markt auf die Basisrisikoabsicherung der Viac reagieren wird. Besonders Versicherer könnten unter Zugzwang kommen.