Geldblog: Freiwillige PK-EinzahlungenSteuern sparen beim Vorsorgen?
Oder: Wie man mithilfe von freiwilligen Einkäufen in die Pensionskasse der Steuerprogression ein Schnippchen schlägt.
Mein Partner hat mir geraten, 24’000 Franken in meine Pensionskasse einzuzahlen. Ist das Geld sicher, wenn ich einen so hohen Betrag einzahle? Ich habe auf zwei Sparkonten momentan rund 70’000 Franken und auch noch verschiedene Fonds. Leserfrage von S.R.
Wie sicher Ihr freiwillig einbezahltes Geld bei Ihrer Pensionskasse ist, hängt vom Gesundheitszustand Ihrer Kasse ab. Diesen können Sie überprüfen, indem Sie nachschauen, wie hoch der Deckungsgrad der Vorsorgeinstitution ist. Der Deckungsgrad einer Pensionskasse wird von dieser auf der Homepage ausgewiesen und drückt das Verhältnis ihres Vorsorgevermögens zu ihren Verpflichtungen aus. Wenn er 100 Prozent beträgt, könnte die Kasse aktuell sämtliche Verpflichtungen vollständig erfüllen. Liegt er darüber, hat die Kasse mehr Vermögen als Verpflichtungen. Liegt er darunter, wären nicht alle Verpflichtungen mit Vermögenswerten gedeckt.
Allerdings gilt es auch den technischen Zinssatz zu beachten. Dieser basiert auf der Annahme, wie hoch das für die Rentenzahlungen zurückgestellte Kapital verzinst werden kann. Wenn der technische Zinssatz hoch ist, braucht die Kasse weniger Kapital für die Verpflichtungen. Wird der technische Zinssatz indes gesenkt, muss das den laufenden Renten zugrundeliegende Kapital angehoben werden. Konservativ rechnende Kassen haben einen tiefen technischen Zinssatz.
Idealerweise hat Ihre Kasse einen tiefen technischen Zinssatz und einen hohen Deckungsgrad, der deutlich über 100 Prozent liegt. Bewegt sich der Deckungsgrad einer Kasse längere Zeit unter 100 Prozent, drohen Sanierungsmassnahmen, an denen Sie sich mit Ihrem freiwillig einbezahlten Geld unter Umständen beteiligen müssen. Ich würde in der Regel nur in gesunde Kassen mit einem Deckungsgrad von über 100 Prozent zusätzliche Gelder freiwillig einzahlen.
Steuerlich besonders attraktiv sind freiwillige PK-Einzahlungen, wenn Sie diese nicht nur einmalig vornehmen, sondern über mehrere Jahre staffeln.
Auch sollten Sie bei Ihrer Kasse vor einem Einkauf abklären, inwiefern Ihre Kapitalleistung die Versicherungsleistungen etwa im Fall von Invalidität oder Todesfall verbessert. Auch würde ich fragen, was mit dem Geld passiert, falls Sie vor dem Erreichen des Rentenalters sterben.
Im Grundsatz halte ich freiwillige Einzahlungen in gesunde Pensionskassen für sicher und sinnvoll. Sie stärken damit Ihre Vorsorge, indem Sie Vorsorgelücken kompensieren und profitieren von erheblichen Steuervorteilen. Zwar muss das Geld bei einem allfälligen späteren Kapitalbezug versteuert werden – allerdings getrennt vom übrigen Einkommen und zu einem reduzierten Satz. Noch im Erwerbsleben kommen Sie dank freiwilligen Einzahlungen in die Pensionskasse aber in den Genuss von Steuererleichterungen, da Sie die freiwillig in die Kasse transferierten Beträge im Folgejahr in der Steuererklärung in Abzug bringen dürfen.
Steuerlich besonders attraktiv sind freiwillige PK-Einzahlungen, wenn Sie diese nicht nur einmalig vornehmen, sondern über mehrere Jahre staffeln. Dank der PK-Einkäufe können Sie der Steuerprogression ein Schnippchen schlagen. Sie zahlen dann über mehrere Jahre hinweg weniger Steuern, weil Sie in mehreren Jahren immer wieder einen Betrag in die PK einbezahlt haben und folglich mehrmals einen wirksamen Steuerabzug vornehmen dürfen. Da ich nicht weiss, wie alt Sie sind, noch ein Hinweis: Falls Sie später einen Kapitalbezug wünschen, dürfen Sie drei Jahre vor Ihrer Pensionierung keine Einkäufe mehr in die Pensionskasse vornehmen, ansonsten wird der Steuervorteil dieser Einkäufe hinfällig.
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