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Verhaftung in Tegerfelden
Aargauer Vermieterin wurde offenbar von Rechts­extremisten hereingelegt

Beliebtes Museum mit beliebten Mietobjekten: Das Weinbaumuseum in Tegerfelden.

Der Weinbaumuseum-Verein in Tegerfelden AG ist am Wochenende in die Negativschlagzeilen geraten. Er hatte einen Raum zur Verfügung gestellt für eine Veranstaltung, bei der sich herausstellte, dass sie von der rechten Gruppierung Junge Tat durchgeführt wird. Bei dem Anlass hätte auch der österreichische Rechtsextremist Martin Sellner auftreten sollen, der aber kurz vor Beginn seines Auftritts von der Kantonspolizei Aargau abgeführt wurde und für ein paar Stunden in Polizeigewahrsam kam.

ABD0093_20240216 - WIEN - ÖSTERREICH: Martin Sellner am Freitag, 16. Februar 2024, auf dem Weg zum Akademikerball in der Wiener Hofburg. - FOTO: APA/TOBIAS STEINMAURER

Weshalb der Verein den Raum der rechten Gruppe überhaupt vermietete, erklärte die Leiterin der Geschäftsstelle am Montag gegenüber der «Aargauer Zeitung». Sie sagt, dass sie vom Verein hinters Licht geführt worden sei. Nach der Reservationsanfrage für den Kulturraum habe man dem Anfragesteller das Gesuchsformular mit dem Nutzungsreglement zugeschickt und ausgefüllt und unterschrieben zurückerhalten. Als Veranstaltungsgrund wurde «Podiumsdiskussion zu Entwicklungshilfe und Migration» mit themenbezogenen Vorträgen angegeben. Daraufhin habe man die Veranstaltung in den Räumlichkeiten des Museums bewilligt.

Nachdem die Liegenschaftsvermieterin von der Polizei vom Inhalt der Veranstaltung Kenntnis erhalten habe, habe sie den Vertrag sofort aufgelöst. Wenn man gewusst hätte, wer hinter dem Gesuch stecke und was der wahre Inhalt der Veranstaltung sei, hätte man sie nicht bewilligt, heisst es seitens der Vermieterin weiter. Und man distanziere sich «total von solchen Anlässen».

Erst hinters Licht geführt, dann das Licht gelöscht

Den Vertrag aufgelöst hatte der Verein vor Ort und in Anwesenheit der Polizei. Doch die Anhängerschaft der Jungen Tat wollte das Lokal nicht verlassen. Erst als man auf Bitte der Polizei die Stromhauptsicherung rausgenommen habe und sich die Lichter gelöscht hätten, habe sich das Treffen langsam aufzulösen begonnen, heisst es seitens der Vermieterin. Zu Sachschäden sei es dabei nicht gekommen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hinterliessen lediglich verbale Ausfälle und Sprüche.

red/nag