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Rechtsextremist Martin Sellner
Kapo Zürich will Einreisesperre für «Remigrations»-Planer

(FILES) Austrian local leader of the Identitarian Movement (IBOe) far right group, Martin Sellner talks to the press on March 29, 2019 in Vienna, Austria. A report published on January 10, 2024 by the research network "Correctiv" says that AfD politicians, neo-Nazis and entrepreneurs met in November 2023 to discuss the expulsion of millions of people from Germany. The report also says that Martin Sellner presented a master plan for "remigration" at the meeting, and that, according to the research, he listed who should leave Germany: asylum seekers, foreigners with the right to remain and "unassimilated citizens". (Photo by GEORG HOCHMUTH / APA / AFP) / Austria OUT / SOUTH TYROL OUT
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Der österreichische Rechtsextremist Martin Sellner soll im März in der Region Zürich einen Vortrag halten. «Deutschland will mich nicht, also komme ich einfach in die Schweiz», sagt er in einem Video auf der Plattform X. Sellner soll über «Remigration und Ethnische Wahl» sprechen, wie es auf einem Flyer heisst.

Die Kantonspolizei Zürich will das verhindern. Sie hat gemäss Angaben von 20min.ch eine Einreisesperre für Sellner beim Bund angefordert. Die Bundespolizei Fedpol bestätigt dies. Ein Einreiseverbot könnte ausgesprochen werden, «wenn eine Gefährdung der inneren oder äusseren Sicherheit der Schweiz anzunehmen sei», sagt ein Fedpol-Sprecher zu 20min.ch. Zu konkreten Fällen oder einzelnen Personen könne man sich aus rechtlichen Gründen aber nicht äussern.

Der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) schreibt auf Anfrage, dass «ein ideologischer oder politischer Hintergrund von Personen» nicht reiche, um präventiv tätig zu werden, «solange kein konkreter Gewaltbezug feststellbar ist». Der NDB äussert sich ebenfalls nicht zu Einzelpersonen.

epa08382398 Martin Sellner, leader of the far right Identitarian Movement Austria (Identitaere Bewegung Oesterreich), speaks to journalists during a demonstration against the measures of the Austrian government to slow down the ongoing pandemic of the COVID-19 disease caused by the SARS-CoV-2 coronavirus in Vienna, Austria, 24 April 2020.  EPA/CHRISTIAN BRUNA

Martin Sellner, der führende Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, sorgte kürzlich für Aufsehen, als er seinen Masterplan «Remigration» in der Nähe von Potsdam AfD-Politikern vorstellte. Das Recherche-Netzwerk Correctiv berichtete im Januar über das Treffen. Die Politiker besprachen demnach mit rechtsextremen Personen das Vorhaben, Millionen von Einwanderern verdrängen oder abschieben zu wollen, darunter Deutsche mit Migrationshintergrund.

Die Zusammenkunft sorgte europaweit für Empörung, in Deutschland gibt es seither regelmässig Demonstrationen gegen Rechtsextremismus. Der «Spiegel» berichtete im Januar über einen Eintrag in der Fahndungsdatenbank der deutschen Bundespolizei und eine mögliche Einreisesperre.

Der 35-Jährige testete dies Ende Januar, wurde an der Grenze zuerst aufgehalten und durfte dann doch passieren. Noch gibt es also in Deutschland keine Einreisesperre für Sellner. Allerdings ist ein Einreiseverbotsverfahren der Stadt Potsdam hängig, welches nach dem «Remigrations-Geheimtreffen» eingeleitet wurde. Die Hürden für eine solche Einschränkung der EU-Freizügigkeit sind allerdings sehr hoch, wie deutsche Juristen sagen.