Vater enthauptetYoutube-Video mit abgetrenntem Kopf weckt Zweifel an Kontrollsystemen
Ein Mann aus Pennsylvania hat ein barbarisches Video veröffentlicht. Nun wachsen die Bedenken, ob Social-Media-Plattformen der Reaktion auf problematische Inhalte gewachsen sind.
Nach der Veröffentlichung eines Youtube-Videos, auf dem zu sehen war, wie ein 32-Jähriger den abgetrennten Kopf seines Vaters in die Kamera hielt, wächst die Kritik an der offenbar mangelhaften Fähigkeit von Online-Plattformen, zeitnah gegen problematische Inhalte vorzugehen. «Dies ist ein weiteres Beispiel für das eklatante Versagen dieser Unternehmen, uns zu schützen», sagte Alix Fraser, Direktor des Council for Responsible Social Media bei der gemeinnützigen US-Organisation Issue One.
Ein Sprecher von Youtube teilte mit, das Unternehmen habe das Video entfernt, den Kanal des 32-Jährigen gelöscht und werde auch jeden eventuellen erneuten Upload entfernen. Youtube nutzt nach eigenen Angaben sowohl künstliche Intelligenz als auch menschliche Moderatoren, um die Plattform zu überwachen. Der Sprecher antwortete nicht auf Fragen, wie das Video entdeckt wurde oder warum dies nicht früher geschah.
Auch andere grosse Social-Media-Unternehmen moderieren Inhalte mit Hilfe leistungsstarker automatischer Systeme, die verbotene Inhalte in vielen Fällen frühzeitig erkennen. Die Technologie sei jedoch noch nicht ausgereift, sagte Brian Fishman, einer der Gründer des Sicherheitstechnologie-Startups Cinder. Es sei «wirklich entscheidend», dass die Unternehmen nicht nur auf künstliche Intelligenz, sondern auch auf die Expertise von Mitarbeitern setzten, so Fishman. «Die KI wird immer besser, aber sie ist noch nicht so weit.»
Die Youtube-Muttergesellschaft Google hatte in diesem Monat Hunderte Angestellte in den Bereichen Hardware, Sprachassistenz und Technik entlassen. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich Google von 12’000 Mitarbeitern getrennt.
Video landete auch auf X
Das 14-minütige Video aus dem Bundesstaat Pennsylvania weckte Erinnerungen an andere Clips, die in den vergangenen Jahren über soziale Netzwerke verbreitet wurden, etwa per Livestream übertragene Schusswaffenangriffe in den US-Städten Louisville (Kentucky), Memphis (Tennessee) und Buffalo (New York) sowie im neuseeländischen Christchurch und in Halle an der Saale. Es wurde der Polizei zufolge am Dienstag gegen 22 Uhr hochgeladen und blieb etwa fünf Stunden lang abrufbar.
Am Mittwochmorgen hatte sich ein Ausschnitt des Videos auch auf der ehemals als Twitter bekannten Plattform X verbreitet, wo es mindestens sieben Stunden lang online war und 20’000 Aufrufe verzeichnete.
DPA/step
Fehler gefunden?Jetzt melden.