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Fed fährt Anleihenkäufe zurück
US-Notenbank drosselt milliardenschwere Konjunkturhilfen

Die Federal Reserve mit Sitz in der amerikanischen Hauptstadt Washington D.C.
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Die US-Notenbank fährt ihre Anleihenkäufe zur Stützung der Wirtschaft während der Corona-Pandemie von diesem Monat an zurück. Die Anleihenkäufe im Umfang von derzeit 120 Milliarden Dollar (zirka 110 Milliarden Franken) pro Monat werden monatlich um 15 Milliarden (14 Milliarden Franken) gesenkt, wie die Federal Reserve am Mittwoch nach einer zweitägigen Sitzung ihres Offenmarktausschusses bekanntgab. Das Tempo könne aber in Abhängigkeit von der wirtschaftlichen Entwicklungen angepasst werden.

Die Leitzinsen liess die Fed derweil unverändert zwischen Null und 0,25 Prozent. Angesichts der verheerenden wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie hatte die Fed die Leitzinsen im März 2020 auf dieses Niveau abgesenkt. Sie pumpt durch Anleihenkäufe zudem monatlich 120 Milliarden Dollar in die Märkte, um die Wirtschaft zu stützen.

Davon sind 80 Milliarden Dollar Staatsanleihen und 40 Milliarden Dollar durch Hypotheken gesicherte Wertpapiere. Die Anleihenkäufe in diesen beiden Kategorien sollen nun monatlich um zehn beziehungsweise fünf Milliarden Dollar zurückgefahren werden. Diese Anpassung erfolgt angesichts der Erholung der US-Wirtschaft – und vor dem Hintergrund eines deutlichen Anstiegs der Verbraucherpreise, der Befürchtungen vor einer hohen und hartnäckigen Inflation befeuert.

Die Notenbank sprach am Mittwoch von «beachtlichen Preisanstiegen in einigen Sektoren». Sie führte dies aber erneut auf «vorübergehende» Faktoren in Folge der Pandemie zurück. Die Inflation in den USA hatte im September bei 4,4 Prozent gelegen, dem höchsten Wert seit 1991. Der Anstieg der Verbraucherpreise ist unter anderem eine Folge von Problemen bei den internationalen Lieferketten.

Die Leitzinsen sollen erst dann angehoben werden, wenn es am amerikanischen Arbeitsmarkt wieder eine «maximale Beschäftigung» gibt, wie die US-Notenbank am Mittwoch erklärte. Die während der Pandemie sprunghaft angestiegene Arbeitslosigkeit in den USA ist zwar inzwischen wieder deutlich zurückgegangen. Sie liegt aber noch vor dem Niveau der Zeit vor der Krise.

Angesichts der steigenden Inflation haben bereits Notenbanken mehrerer Länder ihre Leitzinsen angehoben. Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, stellte am Mittwoch dagegen klar, dass eine Anhebung der EZB-Zinssätze im kommenden Jahr «sehr unwahrscheinlich» sei. «Trotz des gegenwärtigen Inflationsanstiegs bleibt der Ausblick für die Inflation auf mittelfristige Sicht verhalten», sagte Lagarde bei einer Rede in Lissabon.

Die geldpolitischen Entscheidungen waren an den Finanzmärkten so erwartet worden, die Fed hatte Anleger entsprechend vorbereitet. Notenbankchef Jerome Powell wollte die Beschlüsse am Mittwochabend bei einer Pressekonferenz erläutern. Gespannt darf man auch sein, wie die Börsen auf die Beschlüsse des Fed reagieren.

/fal