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Doppelte Bedrohung
Zwei Stürme fegen durch Karibik – Warnung an der US-Golfküste

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Zwei Tropenstürme ziehen durch die Karibik und bewegen sich auf die Vereinigten Staaten zu. Der Wirbelsturm «Marco» werde über dem Golf von Mexiko weiter an Kraft gewinnen und am Montag als Hurrikan auf die südliche US-Küste treffen, erklärte das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) am Sonntag. Er bringe bereits Winde mit einer Geschwindigkeit von bis zu 110 Stundenkilometern und noch stärkere Böen mit sich. «Marco» soll demnach über dem warmen Wasser des Golfs weiter an Kraft gewinnen und noch am Sonntag Hurrikan-Stärke erreichen.

Der etwas schwächere Tropensturm «Laura» bewegte sich ebenfalls in Richtung USA. Er zog am Sonntag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 85 Stundenkilometern über die Insel Hispaniola, die sich die Dominikanischen Republik und Haiti teilen, hinweg und verursachte dort heftigen Regen und Überschwemmungen.

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In Haiti starb ein zehnjähriges Mädchen, als ein Baum im südöstlichen Küstenort Anse-à-Pitres auf ein Haus stürzte, wie die Zivilschutzbehörde des Karibikstaates mitteilte. Ein Staudamm am östlichen Péligre-See lief demnach über. Die Bewohner der umliegenden Gebiete wurden aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen.

In der Dominikanischen Republik stürzten Bäume und Stromleitungen um. Nach einem Bericht der Zeitung «Listin Diario» waren mehr als eine Million Menschen ohne Strom. Fernsehbilder zeigten Rettungskräfte beim Versuch, eine Frau und ihr Kind aus den Trümmern ihres eingestürzten Hauses in der Hauptstadt Santo Domingo zu befreien.

Auch Puerto Rico bekam durch «Laura» starken Regen ab. Der Sturm sollte Prognosen zufolge an Kuba vorbeiziehen und frühestens Montagnacht (Ortszeit) im Golf von Mexiko ankommen. Die kubanische Regierung forderte die Verwaltungen im Osten des Landes auf, Vorbereitungen für einen Notfall zu treffen. Am Dienstag könnte laut NHC auch «Laura» zu einem Hurrikan werden.

Sturmfluten und Überschwemmungen

«Marco» soll dem Hurrikanzentrum zufolge bereits am Montagnachmittag (Ortszeit) etwa im Bereich des Bundesstaats Louisiana auf Land treffen. In den betroffenen Gebieten ist mit Sturmfluten, Überschwemmungen und gefährlichen Windböen zu rechnen, wie das Wetteramt warnte. Ein Hurrikan der niedrigsten Kategorie eins bringt Windgeschwindigkeiten von mindestens 119 Stundenkilometern mit sich. Über Land soll sich der Hurrikan dann aber «rasch» wieder abschwächen und in westlicher Richtung nach Texas weiterziehen, wie das Wetteramt erklärte. In Teilen Mexikos brachte der Sturm bereits am Wochenende starken Regen und heftigen Wind.

Tropische Orkane werden im westlichen Atlantik und im östlichen Pazifik Hurrikans genannt. Im Atlantik könnte die Hurrikansaison – von Juni bis November – in diesem Jahr nach Angaben der US-Klimabehörde NOAA eine der heftigsten überhaupt werden.

Zuletzt wüteten 2002 zwei Stürme praktisch gleichzeitig im Golf von Mexiko, «Fay» vor der Küste von Texas und «Edouard» vor Florida. Nun könnten die Systeme «Marco» und «Laura» aber kurz hintereinander über die gleichen Gebiete im Bereich von Texas und Louisiana fegen.

«Genevieve» flacht ab

Im Pazifik hat der Hurrikan «Genevieve» auf der mexikanischen Halbinsel Baja California bis zu zehn Meter hohe Wellen und starken Regen verursacht. Er zog am Donnerstag an der Pazifikküste vorbei und schwächte sich im Laufe des Tages etwas ab.

Mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von noch 110 Stundenkilometern wurde er am Nachmittag (Ortszeit) zu einem tropischen Sturm herabgestuft.

Am Dienstag war «Genevieve» noch ein Hurrikan der Kategorie vier – der zweithöchsten – gewesen. Obwohl das Zentrum des Sturms nie über Land lag, kam es am Donnerstag in La Paz, der Hauptstadt des Bundesstaates Baja California Sur, und dem bei Urlaubern beliebten Bezirk Los Cabos zu Stromausfällen. Rund 1200 Menschen suchten nach Angaben des Gouverneurs Carlos Mendoza Davis in Notunterkünften Zuflucht. Drei Flughäfen in der Region wurden zwischenzeitlich geschlossen.

Auf diesem von der US-Raumfahrtbehörde Nasa zur Verfügung gestellten Bild ist der Hurrikan «Genevieve» aus der ISS vor der mexikanischen Westküste zu sehen. 

Im Ferienort Cabo San Lucas waren am Dienstag zwei Menschen ums Leben gekommen. Dabei handelte es sich nach Angaben der mexikanischen Zivilschutzbehörde um eine 15-Jährige, die trotz eines Verbots im stürmischen Meer gebadet hatte, und einen Rettungsschwimmer, der ihr zur Hilfe gekommen war. Zuvor hatte es bereits im südlichen Bundesstaat Oaxaca vier Todesfälle bei starkem Regen gegeben, der auf den Sturm zurückgeführt wurde.

«Genevieves» Zentrum lag am Abend noch etwa 100 Kilometer von der Küste entfernt und bewegte sich in nordwestlicher Richtung. Nach Angaben des Nationalen Hurrikanzentrums der US-Klimabehörde NOAA wurde erwartet, dass er in den kommenden Tagen auf diesem Kurs bleibe, sich von Baja California entferne und weiter abschwäche.

Tropische Orkane werden im westlichen Atlantik und im östlichen Pazifik Hurrikans genannt. Im Atlantik könnte die Hurrikansaison – von Juni bis November – in diesem Jahr nach einer Mitteilung der NOAA eine der geschäftigsten aller Zeiten werden.

SDA