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Mobilfunknetz lahmgelegt
Ursache der landesweiten Swisscom-Störung ist bekannt

Zum Leidwesen der Kunden kommt es bei der Swisscom immer wieder zu Netzstörungen.
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Erneut ist es diese Woche zu einem grösseren Ausfall bei der Swisscom gekommen. Die Kunden konnten am Dienstagnachmittag zwischen 14.33 und 14.48 Uhr nicht oder nur erschwert über das Mobilfunknetz telefonieren, im Internet surfen sowie Kurztextnachrichten wie SMS und MMS versenden (zum Bericht).

Noch am Abend war die Ursache für die Störung unklar, weshalb auch die Swisscom dazu keine Angaben machte.

Fehler löst Neustart aus

Am Mittwochmorgen erfuhr diese Redaktion, dass ein Softwarefehler das Mobilfunknetz lahmgelegt hatte. Eine Swisscom-Sprecherin bestätigt: Diese Fehlfunktion habe dazu geführt, dass zentrale Systeme des Netzes automatisch neu gestartet worden seien. Während des Neustarts stand die Infrastruktur kurzzeitig nicht zur Verfügung, deshalb konnten sich die Smartphones der Nutzer nicht mit dem Netz verbinden.

«Die Kunden können aber alle Dienste wieder ohne Einschränkung nutzen», fügt die Swisscom-Sprecherin hinzu.

Branchenbeobachter wundern sich über den jüngsten Ausfall. «Es ist schon auffällig, wie oft es bei der Swisscom zu Störungen kommt», sagt Ralf Beyeler, Telecomexperte des Online-Vergleichsdienstes moneyland.ch. Diese Häufigkeit sei schwer erklärbar. «Vielleicht ist es ein kulturelles Problem», sagt Beyeler. Die Swisscom sehe sich als unangefochtenen Qualitätsanbieter des Landes und ruhe sich zu sehr auf den Lorbeeren aus.

Pannenserie bei der Swisscom

Tatsächlich ist es beim staatsnahen Betrieb immer wieder zu Ausfällen gekommen. Allein im Jahr 2020 traten beim Schweizer Marktführer vier grössere landesweite Pannen auf. Zuletzt waren am 26. Mai 2020 Gespräche über das Mobilfunknetz etwa drei Stunden lang nicht möglich, und auch das Festnetz funktionierte nur eingeschränkt.

Einzelne Kantone wie Zug, Basel-Landschaft und Obwalden meldeten damals über die Alarm-App Alertswiss, dass Notfallnummern und Polizeizentralen deswegen nicht erreichbar seien.

Das rief die Aufsichtsbehörden und die Politik auf den Plan: Nach der zweiten Panne im Februar 2020 intervenierte das Bundesamt für Kommunikation und kündigte eine Untersuchung an. Zudem musste die Swisscom-Spitze um den damaligen Verwaltungsratspräsidenten Hansueli Loosli sowie Konzernchef Urs Schaeppi bei der zuständigen Nationalratskommission antraben und Auskunft über die Pannenserie beim Schweizer Marktführer geben.

SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Vorsteherin des zuständigen Kommunikationsdepartements, verlangte ebenfalls Antworten.