Hubble-BeobachtungenPolarlicht-Analysen zeigen: Ein Tag auf dem Uranus dauert länger als gedacht
Forschende haben zehn Jahre lang Polarlichter auf dem Planeten studiert. Die Ergebnisse präsentieren sie kurz vor dem 35. Jahrestag des Hubble-Teleskops.

Astronomen haben eine Beobachtung der US-Raumsonde Voyager 2 vom Planeten Uranus korrigiert. Der von der Sonne aus gesehen siebte Planet unseres Sonnensystems brauche für eine Umdrehung 17 Stunden, 14 Minuten und 52 Sekunden, schrieben die Wissenschaftler in einem am Montag veröffentlichten Beitrag für das Journal «Nature Astronomy». Das seien 28 Sekunden mehr als bislang angenommen.
Das Team unter französischer Leitung habe mit Hilfe des Weltraumtelekops Hubble zehn Jahre lang das Polarlicht auf dem Uranus beobachtet und seine magnetischen Pole verfolgt, schrieben die Forscher. Auf der Basis dieser Langzeitbeobachtung lasse sich die Rotationsperiode des Uranus jetzt genauer bestimmen als nach dem Vorbeiflug der Voyager 2 in den 1980er Jahren. «Die kontinuierlichen Beobachtungen von Hubble waren entscheidend», sagte Hauptautor Laurent Lamy vom Pariser Observatorium. Der neue Ansatz könne helfen, die Rotation jedes Planeten mit Polarlichtern und einer Magnetosphäre zu bestimmen.

Der Artikel wurde knapp drei Wochen vor dem 35. Jahrestag des Hubble-Starts veröffentlicht. Die US-Raumfähre Discovery war am 24. April 1990 mit Hubble in eine Erdumlaufbahn gestartet. Trotz eines Fehlers am Hauptspiegel, der später repariert wurde, wird das Teleskop bis heute zur Forschung genutzt.
DPA/oli
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