Kolumne «Dorfgeflüster»Und plötzlich sitzt ein Igel auf dem Bürostuhl
Erleben die Angestellten der Stadtverwaltung Wädenswil eine böse Überraschung nach den Ferien?
Dem Igel geht es schlecht. Sein Bestand ist in den vergangenen Jahren vielerorts zurückgegangen – dies, obwohl man das Tier auch immer wieder in Wohnquartieren sehen kann und es sich lange sogar in der Stadt Zürich behaupten konnte. Doch dort ist der Igelbestand seit den 1990er-Jahren um rund vierzig Prozent zurückgegangen.
Über die Gründe rätseln die Experten, da es in urbanen Gebieten durchaus Grünflächen und naturnahe Gärten gibt, wo Igel Unterschlupf finden. Woran liegt es also, dass die Igelpopulation schrumpft? Und wie geht es dem Igel grundsätzlich in unserer Region? Auch die Gemeinden am linken Zürichseeufer wüssten dies gerne. Sie unterstützen ein Projekt, das die Igel am Zimmerberg erforscht. Die Bevölkerung soll auf der Website Zimmerberg.wildenachbarn.ch Sichtungen von Igeln melden. Zudem werden für das nächste Jahr Freiwillige für ein Igelprojekt gesucht.
Mit Plakaten werden diese Aktionen derzeit beworben. Eines steht vor dem Stadthaus Wädenswil. «Wohne ich hier?», lautet der Titel, darunter ist eines der putzigen Stacheltiere abgebildet. Nun, wahrscheinlich hat der Igel im Stadthaus noch nicht Einzug gehalten. Hoffen wir es jedenfalls für die Angestellten der Stadtverwaltung. Denn es wäre eine äusserst unangenehme Überraschung für sie, wenn sie nach den Ferien an ihren Arbeitsplatz zurückkehren und auf ihrem Bürostuhl einen Igel vorfinden würden. Das könnte zu einer ziemlich schmerzhaften Begegnung werden – und der erste Arbeitstag nach den Ferien ist ja ohnehin schon hart genug.
Fehler gefunden?Jetzt melden.