Kämpfe in der Region KurskBereits «mehrere Hundert» tote oder verletzte Nordkoreaner an der Ukraine-Front
Die an der Ukraine-Front eingesetzten nordkoreanischen Truppen sind seit kurzem in Kampfhandlungen involviert. Laut Berichten mit verheerenden Verlusten.
Die auf Seiten Russlands kämpfenden nordkoreanischen Einheiten haben nach Einschätzung eines US-Regierungsvertreters bei Gefechten mit der ukrainischen Armee in der russischen Grenzregion Kursk hohe Verluste erlitten. «Nach unserer jüngsten Schätzung hat Nordkorea mehrere Hundert Opfer zu beklagen», sagte der US-Militärverantwortliche am Dienstag in Washington. Die von ihm genannte Opferzahl schliesse leicht verletzte Soldaten ebenso wie getötete Soldaten ein, sagte der Regierungsvertreter weiter.
Es seien Soldaten jeden Dienstgrades betroffen. «Dies sind keine kampferprobten Truppen. Sie waren noch nie in einem Gefecht», fuhr er fort.
Russland und Nordkorea hatten ihre militärische Zusammenarbeit nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 verstärkt. Im Juni unterzeichneten beide Länder einen Verteidigungspakt, der in diesem Monat in Kraft trat. Ab Mitte Oktober gab es dann die ersten Berichte über die Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Russland. Nach Schätzungen der US-Regierung schickte Nordkorea rund 10’000 Soldaten zur Verstärkung der russischen Einheiten.
Selenski spricht von «erheblichem Ausmass»
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hatte am Wochenende erklärt, Russland setze bei den Kämpfen in Kursk «in erheblichem Ausmass» nordkoreanische Soldaten ein. Diese kämpften in gemischten Einheiten an der Seite russischer Soldaten. Am Montag erklärte der ukrainische Militärgeheimdienst, es seien dort mindestens 30 nordkoreanische Soldaten getötet oder verletzt worden.
Die ukrainische Armee war im August in der Region Kursk einmarschiert und hatte dort mehrere Hundert Quadratkilometer besetzt. Mittlerweile musste sie aber einen grossen Teil des eroberten Gebiets wieder aufgeben. Am Dienstag erklärte die ukrainische Armeeführung, Russland habe in der Region eine «intensive» Gegenoffensive gestartet.
Zehn Staaten: Beteiligung Nordkoreas am Ukraine-Krieg hat «ernste Konsequenzen»
Angesichts der zunehmenden Beteiligung Nordkoreas an Russlands Krieg gegen die Ukraine warnen die G7-Staaten sowie drei weitere Staaten und die EU vor den Folgen dieser «gefährlichen Ausweitung» des Konfliktes. Diese habe «ernste Konsequenzen» für die Sicherheitslage in Europa und im Indopazifik, hiess es in einer am Montag in Washington veröffentlichten Erklärung der Aussenminister der G7-Staaten sowie Südkoreas, Australiens, Neuseelands und der EU-Aussenbeauftragten.
Die Belieferung Russlands mit Raketen, Artilleriegranaten und anderem Rüstungsmaterial durch Nordkorea sowie die durch Russland vorgenommene Ausbildung nordkoreanischer Soldaten an der Waffe verstossen demnach gegen mehrere Resolutionen des UN-Sicherheitsrates. Die Staaten verurteilen die militärische Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten «auf das Schärfste».
Sie äusserten sich überdies «zutiefst besorgt» über die Unterstützung, die Russland den «illegalen Waffenprogrammen Nordkoreas, einschliesslich Massenvernichtungswaffen», zukommen lasse. Dadurch könne die ohnehin schon angespannte Lage auf der koreanischen Halbinsel noch verschärft werden, hiess es in der Erklärung.
Zur Gruppe der sieben grossen Industriestaaten zählen die USA, Deutschland, Grossbritannien, Frankreich, Italien, Kanada sowie Japan.
AFP/aeg
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