Russische AttackeSelenski beklagt 50 Tote nach Angriff auf Hochschule
Bei dem verheerenden Raketeneinschlag im Militärinstitut der Polytechnischen Hochschule in Poltawa wurden offenbar mehr als 200 Personen verletzt.
Bei einem russischen Raketenangriff sind in der zentralukrainischen Stadt Poltawa nach Angaben von Präsident Wolodimir Selenski mindestens 50 Menschen getötet worden. Zwei ballistische Raketen seien auf dem Gelände einer Hochschule und eines benachbarten Spitals eingeschlagen. «Mehr als 180 Menschen wurden verletzt», teilte Selenski auf Telegram mit. Später korrigierte das Verteidigungsministerium die Zahl nach oben – auf 206. 18 Personen wurden Stand Dienstagabend noch unter den Trümmern vermutet.
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Ein Gebäude des Instituts für Kommunikation der Hochschule sei stark zerstört worden, hiess es. Selenski erneuerte die Aufforderung an die westlichen Verbündeten, schnell Waffen zur Raketenabwehr zu liefern. «Flugabwehrsysteme und zugehörige Raketen sind in der Ukraine erforderlich und nicht irgendwo in einem Lager», unterstrich der Staatschef.
Viele Rekruten waren auf der Strasse
Auf zunächst nicht überprüfbaren Bildern in sozialen Netzwerken waren Leichen vor einem stark zerstörten mehrstöckigen Gebäude zu sehen. Es soll sich dabei um das Militärinstitut für Telekommunikation und Informatisierung der Kiewer Polytechnischen Hochschule in Poltawa handeln. Poltawa ist der Name einer Region und ihrer Hauptstadt.
Der Angriff ereignete sich laut Behörden am Morgen gegen 9.10 Uhr. Zwischen dem Ertönen des Luftalarms und dem Einschlag der Raketen soll nur sehr wenig Zeit gelegen haben. Viele Rekruten befanden sich zu der Zeit auf der Strasse. «Poltawa erlebt einen schrecklichen Tag. Der russische Aggressor hat einer der Bildungseinrichtungen der Stadt einen barbarischen Schlag versetzt», teilte das ukrainische Verteidigungsministerium mit.
Angaben von Innenminister Ihor Klimenko zufolge wurden mindestens 25 Menschen aus den Trümmern gerettet. Im angrenzenden Wohngebiet seien durch die Druckwelle Fenster zerstört und Fassaden beschädigt worden, hiess es.
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Sollten sich die Informationen bestätigen, wäre es einer der folgenschwersten Angriffe der russischen Streitkräfte seit Beginn des Krieges am 24. Februar 2022.
Beschuss nimmt zu
Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren gegen die russische Invasion auch mit westlicher Militärhilfe. Selenski fordert fast täglich eine bessere Flugabwehr zum Schutz der Städte und reichweitenstarke Raketen, um auch Ziele im russischen Hinterland zu treffen.
Schon am Morgen hatten Behörden russische Luft- und Artillerieangriffe auf ukrainisches Gebiet sowie Tote und Verletzte gemeldet. In der Stadt Saporischschja schlugen nach einem Besuch von Selenski am Montagabend ebenfalls Geschosse ein und töteten zwei Menschen. Ein Opfer sei ein achtjähriger Junge gewesen, schrieb Gebietsgouverneur Iwan Fedorow auf Telegram.
In der Grossstadt Dnipro wurde durch Raketenbeschuss ein Mann getötet und sechs Menschen wurden verletzt, wie die dortige Verwaltung mitteilte. In der Region gab es Berichten zufolge einen Angriff auf ein Umspannwerk. Im nordöstlichen Gebiet Sumi schlugen seit Montag in zahlreichen Orten russische Fliegerbomben und Artilleriegeschosse ein. Es gab dort drei Verletzte. Durch die Region Sumi an der Grenze zu Russland läuft der Nachschub für die ukrainischen Truppen bei ihrer Offensive im russischen Gebiet Kursk. Zuletzt war auch Charkiw Ziel mehrerer russischer Angriffe, unter anderem am 30. August. An diesem Tag starben Berichten zufolge sieben Menschen, 97 wurden verletzt.
AFP/fem
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