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Erholung noch nicht in Sicht
Ukraine-Konflikt dämpft Tourismus in der Schweiz

In St. Moritz könnten russische Touristen bald fehlen, sollte sich der Ukraine-Konflikt weiter zuspitzen. 
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Eigentlich hatte die Tourismusbranche bis Mittwoch noch auf eine Erholung hoffen können. Doch kaum flacht die Corona-Pandemie langsam ab, bricht die nächste Krise herein: Der Konflikt in der Ukraine droht das Geschäft erneut zu belasten. 

«Die tragische Situation dämpft die Freude, die wir eigentlich hätten», sagt Schweiz-Tourismus-Direktor Martin Nydegger an der Jahresmedienkonferenz am Donnerstag. Denn russische Gäste sind für die Schweiz eine zahlungskräftige Kundschaft. 

In den Vor-Corona-Jahren buchten Russen 360’000 Logiernächte, was einem Marktanteil von 1,7 Prozent bei den ausländischen Touristen entspricht. Und sogar 2021 machten sie trotz Reisebeschränkungen noch 100’000 Logiernächte aus. Die ausbleibenden Gäste könnten vor allem in den Städten Zürich und Genf spürbar sein, aber auch im Wintersportort St. Moritz, der bei russischen Gästen besonders beliebt ist. 

Der Verlust durch die ukrainischen Gäste scheint immerhin verkraftbar: So machen sie weit weniger als ein Prozent beim Gästeanteil aus und zählen nicht zu den Hauptmärkten für den Schweizer Incoming-Tourismus. 

Fehlen diese Saison wieder Gäste aus Übersee?

Problematisch allein ist aber nicht nur, dass russische und auch ukrainische Gäste diese Saison fehlen könnten, sondern die Signalwirkung, die ein derartiger Konflikt haben kann: «Es gehen viele Unsicherheiten von einem geopolitischen Konflikt aus. Es besteht die Gefahr, dass die Menschen Angst bekommen und nicht mehr reisen», so Nydegger. 

So könnten Touristinnen aus Übersee, wie den USA, durch den jetzigen Konflikt von einer Reise nach Europa abgeschreckt werden. «Sie könnten befürchten, dass in ganz Europa Krieg sei. Das bremst die Erholung in den Fernmärkten wieder ab», so der Schweiz-Tourismus-Direktor.

Zudem dürften mit dem Abflauen der Pandemie die Schweizer wieder zunehmend im Ausland Ferien machen, erwartet die Tourismusorganisation. Wegen Corona buchten viele Schweizerinnen und Schweizer ihren Aufenthalt verstärkt in der Heimat.

«Die tragische Situation dämpft die Freude, die wir eigentlich hätten», so Martin Nydegger, Direktor von Schweiz Tourismus, an der Jahresmedienkonferenz just an dem Tag, an dem sich die Lage in der Ostukraine verschärft hat. 

«Die Reiselust der Menschen ist gross, momentan sind Preisschwankungen – sofern sie überschaubar sind – kein Hinderungsgrund», so Nydegger. Spitzt sich der Konflikt in der Ukraine weiter zu, könnten die Rohstoffpreise aber noch mehr in die Höhe schiessen. Besonders Flugtickets könnten dann teurer werden.