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Alternative zu russischem Gas
Ueli Maurer spricht mit Katar über Gaslieferungen

Ueli Maurer beim Treffen am Dienstagmorgen mit dem katarischen Energieminister Saad Sheriba al-Kaabi. 
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Die Schweiz will unabhängiger werden von russischem Gas. Das ist das erklärte Ziel des Bundesrats. Nun hat Bundesrat Ueli Maurer auf einer schon länger geplanten Reise in den Nahen Osten einen weiteren Schritt dazu gemacht. Er hat sich mit dem Energieminister von Katar zu möglichen Lieferungen von Flüssiggas, abgekürzt LNG, unterhalten. 

Konkrete Verträge sind dabei nicht zustande gekommen. «Nach dem heutigen Besuch beim katarischen Energieminister werden die jeweiligen Stellen die konkreten Gespräche führen», sagt eine Sprecherin des Finanzdepartements. Für die Schweiz sind das Exponenten des Westschweizer Versorgungsunternehmens Gaznat.

Das Gespräch von Ueli Maurer mit dem Energieminister ist eingebunden in die Bemühungen des Bundesrats, möglichst rasch die Abhängigkeit von Russland zu senken. Energieministerin Simonetta Sommaruga hat deshalb veranlasst, dass die Gasversorger für den nächsten Winter einfacher zu Gas aus anderen Ländern kommen.

Damit soll es der Gasbranche ermöglicht werden, dass sie einfacher zusätzliche Gasspeicherkapazitäten im Ausland sowie Erdgas, Flüssiggas und Kapazitäten an Terminals beschaffen kann, an die das Flüssiggas geliefert wird. 

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Bei einer möglichen Beschaffung von Flüssiggas aus Katar wird dieses auf Schiffen nach Europa transportiert. An rund vierzig Terminals verteilt über ganz Europa kann es entgegengenommen werden. Danach wird das Flüssiggas mehrheitlich wieder zu normalem Gas aufbereitet und in die vorhandenen Pipelines in Europa gespeist – und so landet das Gas am Ende auch in der Schweiz.

Ueli Maurers Treffen ist nicht das einzige, das der Bundesrat in diesem Zusammenhang tätigt. Sommaruga trifft sich am Dienstag mit dem Energieminister der Niederlande. In diesem Gespräch geht es ebenfalls darum, wie eine Unabhängigkeit von russischem Gas geschafft werden kann. Gerade der Hafen von Rotterdam ist ein wichtiges Drehkreuz für Flüssiggaslieferungen aus den USA. 

Deutschland will Gas aus Katar

Die Schweiz ist nicht das einzige Land, das sich auf der Suche nach mehr Unabhängigkeit von russischem Gas an Katar wendet. Deutschlands Wirtschaftsminister Robert Habeck besprach sich vor zwei Tagen ebenfalls mit Katar, um sich Lieferungen aus dem Golfstaat zu sichern. 

Die Gespräche von Habeck wurden in Deutschland nicht nur positiv aufgefasst, und sie zeigen ein grundsätzliches Problem auf. Katar steht bezüglich Menschenrechtsverletzungen in der Kritik, namentlich im Zusammenhang mit der Fussball-Weltmeisterschaft, die in diesem Winter stattfinden wird. Unter den deutschen Grünen wurden gar Aufrufe zum Boykott der WM laut. Nun reiste mit Habeck ausgerechnet ein Grüner in den Nahen Osten und sprach mit katarischen Vertretern über Lieferungen von Gas. 

Die Unabhängigkeit von russischem Gas geht also einher mit neuen Abhängigkeiten. Sei es nun mit Katar, aber auch zum Beispiel mit dem autoritär regierten Aserbeidschan, das Gas nach Europa liefert.