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Geldberater beantwortet Fragen
Hohe Gebühren schmälern über die Jahre die Rendite spürbar

Bei Verlusten bei bestimmten Fonds empfiehlt sich der Verkauf – vor allem wenn die jährlichen Gebühren hoch sind.
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Auf unserem Depot haben wir Verluste – insbesondere bei den Fonds UBS Vitainvest 25 World und UBS Vitainvest 50 World. Meine Frau und ich sind über 70 Jahre alt. Es besteht kein Zwang zu einem Verkauf. Trotzdem machen wir uns Gedanken und fragen uns, ob die Fonds noch steigen oder ob wir nicht lieber verkaufen sollten. P.R.

Der UBS-Anlagefonds Vitainvest 25 World Sustainable (CHF) ist ein klassischer Strategiefonds, der das Kapital nach den Grundsätzen der Portfoliotheorie breit diversifiziert in Aktien, Obligationen und Immobilien investiert. Bei diesem Fonds beträgt der Aktienanteil im Durchschnitt nur 25 Prozent. 65 Prozent des Geldes stecken in Obligationen und 10 Prozent in Immobilien. Genutzt werden im Obligationenteil sowohl Schweizer-Franken-Anleihen als auch Fremdwährungsanleihen.

Bei den Aktien zählen die Schwergewichte Nestlé, Roche, Novartis, Apple und Microsoft zu den grössten Positionen. Aufgrund des geringen Aktienanteils wird dieser Fonds vor allem von Leuten genutzt, die eher eine konservative Anlagestrategie verfolgen. Dennoch sitzen Sie auf Buchverlusten. Der hohe Obligationenanteil hatte Sie davor nicht bewahrt, da phasenweise die Kurse von Obligationen gesunken sind.

Der Grund dafür waren die weltweit stark gestiegenen Zinsen. Wenn die Zinsen steigen, sinken die Kurse von bestehenden Obligationen. Falls aber nach der neusten Zinssenkung der Nationalbank auch die Zinsen in den USA und im übrigen Europa wieder sinken, profitieren Sie von Buchgewinnen, und die Fonds werden sich weiter erholen. Zusätzlich haben Sie Buchverluste auf im Fonds enthaltenen Fremdwährungspositionen.

Der zweite UBS-Fonds, der Vitainvest 50 World Sustainable (CHF), ist gleich aufgebaut wie der bereits beschriebene, allerdings mit dem Unterschied, dass der Aktienanteil bei diesem Instrument im Durchschnitt bei 50 Prozent liegt. Das Positive ist, dass sich die Kurse der Obligationen bis zum Ende ihrer Laufzeit wieder erholen, vorausgesetzt, dass es Papiere von guten Schuldnern sind, was bei diesen Fonds gegeben ist. Sie könnten die Fonds behalten und darauf hoffen, dass sich deren Kurse noch stärker erholen, wenn die Zinsen wie aktuell nach der Zinssenkung der Nationalbank noch in diesem Jahr weiter nachgeben.

Gebühren werden auch bei Buchverlusten verrechnet

Der Zinserhöhungsprozess ist längst abgeschlossen, aber es ist noch nicht klar, wie stark die Zinsen weiter sinken. Zusätzlich sind die Aktienmärkte nach den Rekordständen und den hohen Bewertungen bei den US-Techaktien mit Unsicherheitsfaktoren konfrontiert. Diese Kombination dürfte dazu führen, dass die Kurse Ihrer Fonds später allenfalls wieder unter Druck geraten.

Persönlich würde ich beide Fonds verkaufen. Nicht wegen der unsicheren Aussichten an den Finanzmärkten, sondern weil ich sie zu teuer finde: Beides sind aktiv verwaltete Fonds mit hohen jährlichen Gebühren. Beim Vitainvest 25 World Sustainable (CHF) haben Sie eine Gesamtkostenquote TER von 1,36 Prozent und beim Vitainvest 50 World Sustainable (CHF) eine solche von gar 1,56 Prozent jährlich. Diese Gebühren werden auch verrechnet, wenn Sie Buchverluste haben. Dazu kommen Depotgebühren.

Entweder würde ich die Fonds verkaufen oder wenigstens in die passiv verwalteten Varianten Vitainvest Passive 25 Sustainable (CHF) und Vitainvest Passive 50 Sustainable (CHF) wechseln, die mit 0,26 Prozent und 0,25 Prozent pro Jahr deutlich günstiger sind, ohne dass Sie aus  meiner Sicht einen Nachteil haben.