Geldberater zu DiversifikationHoher Ertragsverlust wegen falscher Vermögensaufteilung
Goldmünzen und Wachstumsaktien bringen keine Einnahmen. Im Alter sollte man auf Dividendenperlen oder Zinspapiere setzen.
Meine Bekannte, ledig, bezieht monatlich 3000 Franken aus AHV/Pension. Sie hat 70’000 Franken auf dem Sparkonto, für 60’000 Franken Goldmünzen und Schweizer Aktien – Chemie, das meiste in Dottikon – für 650’000 Franken. Finden Sie, dass sie mehr diversifizieren sollte? R. S.
Ja. Mit dieser Vermögensaufteilung trägt Ihre Bekannte ein Klumpenrisiko und nimmt in Kauf, dass sie schöne Einnahmen verpasst. Goldmünzen können als Absicherung des Depots genutzt werden, bringen aber weder Zins noch Dividende.
Chemieaktien hatten angesichts der Konjunkturabschwächung in Europa und China im vergangenen Jahr allgemein einen schlechten Lauf. Papiere von Dottikon ES verloren stark und haben sich im laufenden Jahr nur leicht erholt.
Trotz der Kursrückschläge ist Dottikon ES eine spannende Firma, der ich Wachstumspotenzial bescheinige. Allerdings zahlte das Unternehmen keine Dividende, obwohl es gute Gewinne macht. Mehrheitsaktionär Markus Blocher verzichtete auf eine Dividende, weil er das Geld lieber in das Wachstum von Dottikon ES reinvestiert. Aus seiner Sicht ist dies sinnvoll, für ertragsorientierte Anleger wie Ihre Bekannte ist dies schlecht.
Daher rate ich Ihrer Bekannten zu einer breiteren Diversifikation in Dividendenperlen wie Holcim, Roche, Novartis, Swisscom, Nestlé, Swiss Life, Zurich, Swiss Re, Helvetia und Kühne + Nagel. Damit würde sie auch ein Anlagerisiko tragen, aber hohe Dividenden als Ergänzung zur Rente erwirtschaften.
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