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TV-Kritik zum Deville-Nachfolger
Gabriel Vetter glänzt als Hallodri zwischen bemühten Gags

Ein bisschen Deutschschweizer Bünzli-Ironie: Das Studio von «Die Sendung des Monats».
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Wie kommt Bünzlitum daher, wenn es ironisch sein soll? Druckstempel, ein Gartenzwerg, ein paar sauglatte Papierflieger, so vielleicht? Das bisschen Deutschschweizer Bünzli-Ironie ist natürlich nicht alles, womit «Die Sendung des Monats» zum Auftakt der neuen Comedy-Sendungen auf SRF auffährt: Das neue Format rund um Gabriel Vetter, Fabienne Hadorn und Sven Ivanić ist als 45-minütige Monatsrückschau konzipiert.

Noch wirkt es etwas hölzern, wenn die drei Gesichter der Sendung ihre Pointen im Wechselspiel anmoderieren. Im Studiobereich hat die Aufzeichnung ihre besten Momente, wenn Routinier Vetter Fahrt aufnimmt und als temporeicher «Stell-dir-vor»-Hallodri mit irrem Lachen dort weitermacht, wo er als Sidekick in «Deville» aufgehört hat: Mit Pointen, die vorgeschrieben sind, aber improvisiert rüberkommen.

Glänzt als «Stell-dir-vor»-Hallodri, der nur scheinbar improvisiert in Fahrt kommt: Sendungs-Host Gabriel Vetter.

Die Verteilung der neuen Comedy-Rollen im Sonntagsprogramm von SRF ist ja nicht ganz ohne Nebengeräusche über die Bühne gegangen. Zu wenig Frauen, gemeinhin zu wenig Köpfe soll die SRF-Unterhaltungsabteilung berücksichtigt haben, so der Vorwurf. «Die Sendung des Monats» zumindest, die im späten Sonntagabend-Slot ab Februar durch Stefan Büssers «Late Night Switzerland» ergänzt wird, ist auch vor der Kamera eine Teamleistung.

Die drei Moderierenden werden ergänzt durch Personal im Ausseneinsatz, das in der Form wohl Bestand haben dürfte. Julia Kubik, Comedian und Zeichnerin aus St. Gallen und Mitglied beim Satirekollektiv Petarde, fährt in Tradition von Hazel Brugger bei der «heute-show» durchs Land, kam in ihrem ersten Einsatz im Landwirtschaftsmilieu aber nicht über erwartbare Situationskomik auf Kosten der ungelenken Gesprächspartner hinaus. Und der Liechtensteiner Moritz Schädler ist als Serafe-Engel aus dem Fürstentum im Einsatz – er verprasst mit dem gemeinen Service-public-Nutzer dessen Gebühren in mal mehr, mal weniger komischer Manier.

Wo sonst würden wir das unbeholfene Tanzvideo der Stadtberner Mitte-Partei zu sehen bekommen?

Topaktuell und fein geschliffen sind die Nummern via Einspieler. Wie die drei Moderatoren in einem Wahlkampf-«Meteo» den Wetterbericht verpolitisieren, ist witzig und teilt frisch gegen das ganze Spektrum aus. Rasant durch die Chaos-Videothek Internet zu schneiden, ist für einige der restlichen Beiträge zwar kein neues Konzept, aber ohne würden wir als breites Publikum Perlen wie das unfassbar unbeholfene Tanzvideo der Stadtberner Mitte-Partei wohl verpassen.

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Wäre die Premiere ein Fussballspiel, würde das Fazit lauten: Das Team muss sich noch besser kennen lernen, aber es ist bereits gutes Gag-Pressing und mal weniger, mal besser geglücktes Angriffsspiel auszumachen.

Die Sendung des Monats. Vorab einmal im Monat um 21.40 Uhr auf SRF 1. Nächste Ausstrahlung am 29. Oktober.