Trump erhöht Strafzölle gegen China – Wall Street auf Talfahrt
Die USA reagieren auf die jüngste Massnahme aus Peking. Der Handelskrieg trübt indessen die Stimmung an der Börse.
Als Reaktion auf die von Peking angekündigte neue Runde von Strafzöllen auf US-Produkte hat der amerikanische Präsident Donald Trump am Freitag Gegenmassnahmen verhängt. Die bereits eingeführten Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf chinesische Waren im Wert von 250 Milliarden Dollar würden auf am 1. Oktober auf 30 Prozent erhöht, schrieb Trump im Online-Dienst Twitter. Zölle auf Importe im Wert von 300 Milliarden Dollar, die ab dem 1. September greifen sollen, erhöhen sich demnach ebenfalls um fünf Prozentpunkte.
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Zudem will Trump die US-Konzerne nach Hause beordern. «Wir brauchen China nicht und offen gesagt würde es uns ohne sie sehr viel besser gehen», schrieb der US-Präsident am Freitagvormittag Lokalzeit auf Twitter. Es müsse und werde aufhören, dass China Geld von den USA stehle.
«Unseren grossartigen amerikanischen Unternehmen wird hiermit befohlen, sofort nach einer Alternative zu China zu suchen.» Dies beinhalte «Ihre Firmen nach Hause zu holen und Ihre Produkte in den USA herzustellen», schrieb Trump an die Unternehmen gerichtet. Er werde am Nachmittag (US-Zeit; abends MESZ) auf die jüngsten chinesischen Zölle reagieren.
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Trump gab keine Einzelheiten dazu bekannt, wie er den Befehl durchsetzen will. Der US-Präsident kann amerikanische Unternehmen nicht dazu zwingen, China zu verlassen. Die wichtigsten Aktienindizes an der Wall Street gaben nach den neuesten Tweets um einen Prozentpunkt nach.
Weite Spannbreite
Die neuen chinesische Zölle betreffen US-Importe im Umfang von 75 Milliarden Dollar (67,8 Milliarden Euro). Geplant seien Abgaben zwischen fünf und zehn Prozent auf 5078 Produkte, erklärte das für Zollangelegenheiten zuständige Büro des chinesischen Staatsrats. Eingeführt werden sollen die neuen Zölle in zwei Stufen am 1. September und am 15. Dezember.
Die Spannbreite der betroffenen US-Produkte reicht nach chinesischen Regierungsangaben von Erdnussbutter, Langusten und Sojabohnen bis hin zu Energielieferungen. Zudem sollen Strafzölle von 25 Prozent auf US-Autos und fünf Prozent auf Autoteile zum 15. Dezember wieder in Kraft gesetzt werden. Peking hatte diese Abgaben mit Blick auf die Serie von Handelsgesprächen mit Washington als Zeichen des guten Willens in den vergangenen Monaten ausgesetzt. Die Gespräche verliefen bislang ergebnislos.
Mit den neuen Zöllen antwortet Peking auf zum 1. September und 15. Dezember geplante neue US-Abgaben von zehn Prozent auf chinesische Produkte. Diese US-Zölle sollen Waren im Volumen von rund 300 Milliarden Dollar betreffen.
«Natürlich wird China Vergeltung üben»
Die neue Runde im Handelsstreit zwischen China und den USA hat auch den Aktienanlegern an der Wall Street die Laune verdorben. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 gaben am Freitag je 0,4 Prozent auf 26.150 Punkte und 2909 Punkte nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 0,5 Prozent auf 7922 Punkte. China kündigte neue Zölle auf US-Güter im Volumen von rund 75 Milliarden Dollar an. Diese sollten zwischen fünf und zehn Prozent liegen und ab dem 1. September beziehungsweise 15. Dezember gelten. «Natürlich wird China Vergeltung üben. Das ist Teil des Handelskrieges», sagte Scott Brown, Chefökonom beim Vermögensverwalter Raymond James.
Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell würden vor diesem Hintergrund noch intensiver beachtet. «Handelsfragen werden eine wichtige Rolle in der Rede von Powell spielen und er muss einige Hinweise geben, wie das globale Umfeld die Fed beeinflusst», sagte Brown. Anleger rechnen mit Signalen für weitere Zinssenkungen der Fed.
Unter die Räder gerieten vor allem Technologietitel: Apple gaben 1,4 Prozent nach, Chiphersteller wie Qualcomm, Advanced Micro Devices und Intel fielen um bis zu 1,8 Prozent.Aktien von HP verloren knapp acht Prozent. Der Chef des US-Computerherstellers Dion Weisler tritt nach fast vier Jahren ab.Hasbro-Aktionären schlug eine milliardenschwere Übernahme auf den Magen. Die Titel verloren mehr als sechs Prozent. Der Spielzeughersteller will Entertainment One, den Produzenten der Kindershow «Peppa Pig» und der Zombie-Serie «Walking Dead», für insgesamt vier Milliarden Dollar übernehmen.
sda/afp/reuters/fal
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