Verkauf von SaisonkartenTrotz Corona: Zürcher Fans halten ihrem Club die Treue
Kurz vor Saisonstart schwärmen Zürcher Eishockey- und Fussballclubs von ihren Fans. Viele Zuschauer kaufen Saisonabos – trotz Corona-Ungewissheit in den Stadien.
Die Young Boys verblüfften diese Woche mit unerwartet guten Neuigkeiten in der schwierigen Corona-Zeit: In Bern konnten bereits 16’500 Saisonkarten verkauft werden – der Abo-Verkauf musste (oder konnte) deshalb nun ausgesetzt werden.
Die Solidarität in Bern scheint immens. Dies, obwohl die Lage noch immer unsicher und die maximale Zuschauerkapazität des Wankdorfs noch nicht einmal bekannt ist. Die gleichen Bedingungen herrschen
in Zürich – können auch die hiesigen Clubs auf ihre Fans zählen?
ZSC Lions
Im Hallenstadion auf jeden Fall. Die ZSC Lions zeigen sich sehr erfreut über die Nachfrage nach den Corona-Saisonkarten und die Treue der Fans: Ab dem ersten Heimspiel am 2. Oktober gegen Fribourg wird das ZSC-Stadion so voll wie eben möglich sein. Insgesamt darf der Club 7500 Plätze besetzen, bislang sind schon rund 7000 Abos verkauft.
Die Lions kommen damit nächste Saison gar auf den höchsten Zuschauerschnitt der Liga. Dies, weil bei Eishockeyspielen im Hallenstadion sowieso fast ausschliesslich Sitzplätze verkauft werden. In Bern, wo die Arena von Stehplätzen lebt, dürfen neu nur etwa 6000 Personen in die Arena.
Trotz diesen positiven Nachrichten: Der Meister von 2018 muss sparen. Weil normalerweise gut 9000 Menschen für den ZSC ins Hallenstadion pilgern, resultiert ein Einnahmenverlust von rund zwei Millionen Franken.
EHC Kloten
Von «phänomenaler» Fan-Treue und Solidarität spricht man beim EHC Kloten. Derzeit seien bereits 3100 Saisonkarten verkauft. CEO Pascal Signer sagt: «Wir sind dankbar, uns auf ein solches Umfeld verlassen zu können.» Damit sei man zu diesem Zeitpunkt sogar etwa auf dem gleichen Verkaufsstand wie in den Corona-losen Vorjahren.
Vergangene Saison setzte Kloten rund 3600 Abos ab, bis zum eigentlichen Saisonstart in drei Wochen könnte man sich dieser Zahl trotz allem weiter annähern.
Doch auch der aufstiegswillige Swiss-League-Club hat finanzielle Sorgen. Zahlen kommuniziert Kloten derzeit nicht, Signer sagt aber: «Obwohl mit den Zuschauern wieder eine sehr kleine Entlastung kommt, darf man die zusätzlichen Kosten bezüglich der Schutzmassnahmen nicht vergessen.»
FC Zürich
Auch der FC Zürich bedankt sich bereits jetzt bei seinen Fans. Die «Jetzt erscht rächt bruched mir eu»-Aktion, bei der bereits im Hochsommer Saisonkarten angeboten wurden, sei ein Erfolg gewesen. Mediensprecher Finn Sulzer sagt: «Die Fans unterstützen uns trotz der schwierigen Lage und der Ungewissheit.» Genaue Abo-Zahlen kann Sulzer nicht nennen, da der reguläre Verkauf erst noch startet; er zeigt sich aber zufrieden.
Vergangene Saison setzte der FCZ 6000 Saisonkarten ab. Ob man diese Zahl auch heuer wieder erreicht,
ist wegen der noch nicht definierten Stadionkapazität und unklarer Verkaufszahlen offen.
Grasshopper-Club Zürich
GC ist der einzige grosse Zürcher Club, der noch gar nicht mit dem Saisonkarten-Verkauf gestartet hat. Für die ersten Heimspiele, bei denen immer noch nur 1000 Zuschauer live dabei sein dürfen, werden ausschliesslich Einzeltickets verkauft. Erst danach und wenn dann die definitiven Vorgaben für den Letzigrund stehen, startet der Abo-Verkauf. «GC möchte zurzeit kein Produkt anbieten, wo Unsicherheit besteht, ob dieses vollumfänglich genutzt werden kann», teilte der Club unlängst mit.
Vergangene Saison kamen im Durchschnitt rund 2300 Zuschauer an die GC-Heimspiele in der Challenge League. Somit dürfte der Club sowieso die kleinsten Probleme in Sachen Corona-Vorschriften und Fans haben – umso mehr, wenn die Fan-Treue ähnlich gross ist wie bei den anderen Zürcher Vereinen.
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