Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Gaga oder innovativ?
1150 Franken – Socken des Rekord­sprinters sorgen für Gesprächsstoff

PIACENZA, ITALY - JULY 01: Mark Cavendish of The United Kingdom and Astana Qazaqstan Team prior to the 111th Tour de France 2024, Stage 3 a 230.8km stage from Piacenza to Torino / #UCIWT / on July 01, 2024 in Piacenza, Italy. (Photo by Tim de Waele/Getty Images)
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Die Tour de France ist immer auch eine Bühne für die Daniel Düsentriebs der Branche. An der wichtigsten Rundfahrt des Jahres benutzen die Fahrer jeweils das definitiv und ultimativ wirklich Beste, was die Industrie je hervorgebracht hat.

Das kann ins Geld gehen – wie 2022 der Zeitfahrlenker des italienischen Spezialisten Filippo Ganna: Allein sein Aerolenker, also das kleine Ding, auf dem Hände und Unterarme liegen, kostete rund 17’000 Franken, das Velo total rund 40’000 Franken.

Für Gesprächsstoff an dieser Tour sorgt Super-Sprinter Mark Cavendish. Das hängt natürlich damit zusammen, dass der Brite mit seinen nun 35 Etappen-Siegen so viele wie keiner vor ihm erbrauste. Davor teilte er diesen Prestigetitel mit Eddy Merckx.

Weil Cavendish dieser Tage unter Dauerbeobachtung steht, schauten sich besonders Interessierte auch sein Equipment ganz genau an. Und fanden: ziemlich unspektakuläre weisse Socken, die es trotzdem in sich haben. Zumindest was den Preis betrifft.

Für 999,99 Pfund, also 1150 Franken, wird das Modell eines britischen Herstellers feilgeboten. Es dürften die wohl teuersten Sportsocken der Welt sein. Wer sie kauft, erhält auf der entsprechenden Website bloss ein paar Plattitüden geliefert wie: Sie seien von Champions für Champions gemacht und besonders windschlüpfrig.

Weisser Luxus namens P35 (in Anlehnung an Cavendishs Jagd nach 35 Tour-Etappensiegen).

Dass Cavendish sie ausgerechnet am Tag, als er Merckx’ Marke übertraf, nicht trug, sagt viel aus. Denn obschon Spitzensportler wie der 39-Jährige so gut wie alles in ihrem Leben optimieren: Um stets messbare Vorteile geht es ihnen nicht allein.

Wenn ein Athlet nur schon weiss, dass wirklich alles für ihn gemacht wurde und auch er alles auf den Höhepunkt hin herauskitzelte, hat er sich einen Panzer des Siegers angelegt.

Dass die Edelsocken, ohnehin bloss das Pünktchen auf dem i, dann just am Tag des 35. Siegs bei Cavendish fehlten: geschenkt. Er war bereits in seinem Siegestunnel. Insofern mögen 1150 Franken für ein paar Socken für die allermeisten einfach nur nach Irrsinn klingen. Für Superoptimierer wie Cavendish aber lohnt sich jeder Franken, gerade auch aus dem erwähnten mentalen Grund (wobei er die Socken kaum selbst bezahlen musste).

SAINT VULBAS, FRANCE - JULY 03: Stage winner Mark Cavendish of The United Kingdom and Astana Qazaqstan Team celebrates with his teammate Alexey Lutsenko of Kazakhstan during the 111th Tour de France 2024, Stage 5 a 177.4km stage from Saint-Jean-de-Maurienne to Saint Vulbas / #UCIWT / on July 03, 2024 in Saint Vulbas, France. (Photo by Thomas Samson - Pool/Getty Images)

Weil die Nerds in der Causa Cavendish übrigens ganz genau hinschauen, stellten sie fest: Den wahren Grossbetrag trug er am Handgelenk. Eine Edeluhr von Richard Mille im Wert von circa 135’000 Franken (Nein, er ist kein offizieller Botschafter der Marke wie Rafael Nadal, der sein Millionen-Modell auf dem Platz trägt). Die Uhr stand schlicht für Cavendishs finanziellen Erfolg als Sportler. Aber das ist ein anderes Thema.